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Im Jahr 2025 kommt im Landkreis Rhön-Grabfeld die gelbe Tonne: Was sind die Vor- und Nachteile
Nach dem Votum des Kreisausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen löst im Landkreis Rhön-Grabfeld die gelbe Tonne die Plastiksäcke ab. Was das im Detail bedeutet.
Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist das Ende der gelben Säcke in Sicht. 2025 weichen sie der gelben Tonne.
Foto: Sigrid Brunner | Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist das Ende der gelben Säcke in Sicht. 2025 weichen sie der gelben Tonne.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:09 Uhr

Gelber Sack oder gelbe Tonne? Bei der Frage scheiden sich die Geister. Ist der Gelbe Sack eher Wetter-anfällig und deren Inhalt immer mal wieder vom Winde verweht, wirkt die gelbe Tonne dagegen solide und widerstandsfähig. Diese hat jedoch den Nachteil, zusätzlichen Platz in Anspruch zu nehmen.

Da ist der Gelbe Sack schon etwas flexibler unterzubringen. Außerdem, wenn die Tonne voll ist, ist sie voll. Bei den Plastiksäcken reißt man einfach noch einen weiteren Beutel ab. Ob nun Sack oder Tonne – diese Frage stand auf der Tagesordnung des Kreisausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen. Letztendlich entschied sich dieser mit zwei Gegenstimmen für die gelbe Tonne, die damit 2025 im Landkreis Rhön-Grabfeld die Plastiksäcke ablösen wird.

Gerald Roßhirt, Leiter des Kommunalunternehmens des Landkreises Rhön-Grabfeld, das sich unter anderem um die Abfallentsorgung und -verwertung kümmert, trug im Kreisausschuss den Sachverhalt vor. Rund um den Gelben Sack seien in den letzten Monaten und Jahren immer wieder Probleme aufgetreten.

Im Rahmen der Rohstoff- und Energiekrise sei es trotz rechtzeitiger Bestellung zu Lieferschwierigkeiten gekommen. Was dazu geführt habe, dass seit Juli letzten Jahres die Verteilung stark kontingentiert und reduziert werden musste.

Für Rhön-Grabfeld werden jährlich über zwei Millionen Gelbe Säcke produziert

"Darüber hinaus ist der CO₂-Abdruck des Gelben Sackes stark verbesserungsbedürftig, da jährlich für den Landkreis über zwei Millionen Gelbe Säcke produziert, transportiert, disponiert und auf die zirka 70 Ausgabestellen verteilt werden müssen", erläutert Roßhirt.

Im Landkreis Würzburg gibt es bereits die Gelbe Tonne. Sie umfasst wie die blaue Tonne 240 Liter und soll im Landkreis Rhön-Grabfeld alle vier Wochen geleert werden.
Foto: Julia Back | Im Landkreis Würzburg gibt es bereits die Gelbe Tonne. Sie umfasst wie die blaue Tonne 240 Liter und soll im Landkreis Rhön-Grabfeld alle vier Wochen geleert werden.

Bei Einführung einer gelben Tonne würde sich lediglich ein einmaliger Beschaffungs- und Verteilaufwand ergeben – die geschilderten Versorgungsprobleme und Zusatzaufwendungen des Gelben Sackes würden entfallen. Im Bereich des Arbeitsschutzes würde außerdem die Tonne eine Verbesserung für das Ladepersonal bedeuten. Bei einem 240-Liter-Gefäß würde ferner statt der bisher 14-tägigen Sammlung eine vierwöchige Abfuhr ausreichen.

In diesem Jahr läuft die Ausschreibung für die Jahre 2024 bis 2026

Gerald Roßhirt erklärte, warum das Thema jetzt diskutiert werden sollte. Die Dualen Systeme veröffentlichen ihre Ausschreibungen für die Jahre 2024 bis 2026 spätestens im April. Demnach könne die Frage jetzt noch rechtzeitig abgestimmt werden. Die gelbe Tonne würde dann ab 2025 im Landkreis eingeführt werden.

Ausführlich ging der Leiter des Kommunalunternehmens auf die Vor- und Nachteile der beiden Systeme ein.

Vor- und Nachteile der gelben Säcke

Nachteile der gelben Säcke seien: Die Säcke reißen häufig bei der Nutzung und Entsorgung. Sie werden draußen von Tieren aufgerissen, wodurch die Inhalte über die Grundstücke verteilt werden. Bei Wind wehen die Säcke durch die Straßen. Viele Gelbe Säcke werden für andere Nutzungen zweckentfremdet, weshalb mehr Beutel als nötig hergestellt werden. Die Säcke sind zwar leicht, dennoch mache sich beim Entsorgen bei 600 bis 800 Vorgängen die körperliche Belastung für das Ladepersonal bemerkbar.

Von Vorteil bei den Gelben Säcken sei, dass Fehlbefüllungen besser erkannt werden können. Auch bei Platzproblemen lässt sich der Plastiksack meist gut unterbringen. Er ist leicht zu transportieren, flexibel, ermöglicht mehr Sauberkeit und bei kurzzeitigem Mehrbedarf kann einfach ein weiterer Sack gefüllt werden.

Was spricht für und gegen die gelbe Tonne?

Welche Nachteile hat die gelbe Tonne? Sie erfordert zusätzlichen Stellplatz und kann nur begrenzt Abfall aufnehmen. Weil der Inhalt der Tonne von außen nicht sichtbar ist, landen in dem Behälter unter Umständen mehr Dinge, die nicht hineingehören. Die Tonnen müssen gelegentlich gereinigt werden.

Zu den Vorteilen der gelben Tonne gehört, dass sie eine saubere Erfassung, leichtere Lagerung und einen besseren Arbeitsschutz für das Ladepersonal ermöglicht. Durch den Verzicht auf Gelbe Säcke fallen keine zusätzlichen Kunststoffabfälle an. Die Gefahr, dass das Grundstück oder Straßen durch Wind oder Wildbiss verschmutzt werden, vermindert sich. 

Die Rahmenvorgaben würden bei Einführung der gelben Tonne laut Gerald Roßhirt wie folgt aussehen: Der Behälter fasst wie die blaue Tonne 240 Liter und wird alle vier Wochen im Wechsel mit der blauen Tonne und am gleichen Tag wie der Restmüll abgeholt. Zum Vergleich: Ein Gelber Sack kann 70 bis 80 Liter aufnehmen. Je angefangene acht Personen kann auf Antrag eine weitere Tonne aufgestellt werden. Ab 20 Personen oder bei mehr als fünf Haushalten kann ein Container mit jeweils 1,1 Kubikmeter beantragt werden. Nachbarschaftliche Mitbenutzung ist auf Antrag möglich. Bei Platzproblemen und bei Übermengen können die Wertstoffhöfe genutzt werden. 

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Was sagen die Kreistagsmitglieder zu der Frage?

In der anschließenden Diskussion sprach sich Kreisrat Egon Sturm (Freie Wähler) für ein Beibehalten der Gelben Säcke aus. Die Tonne würde ein Platzproblem verursachen. Außerdem sei ihre Aufnahmekapazität begrenzt und die Gelben Säcke seien hygienischer. 

Auch nach Meinung von Josef Demar (CSU) würden die gelben Säcke mehr Vorteile bieten. Sie seien variabler. Darüber hinaus ist der stellvertretende Landrat davon überzeugt, dass bei der Tonne weniger Müll sortiert werde. 

Bei der Beschlussfassung folgten elf Kreistagsmitgliederinnen und Mitglieder, einschließlich Landrat Thomas Habermann, dem Vorschlag der Verwaltung, im Landkreis Rhön-Grabfeld die gelbe Tonne einzuführen. Zwei Kreisräte - Egon Sturm und Josef Demar - sprachen sich dagegen aus. 

 
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  • G. Z.
    Am Ende war es wieder der Betriebswirtschaftler. Es geht doch eh nur um die Arbeitsplätze und die teuren Arbeiter. Statt alle zwei Wochen nur noch alle vier Wochen. Und das hebt dann die Maschine hoch. Den größten Vorteil der Säcke sagt hier keiner: Hat man wenig Müll, dann reichen alle zwei Wochen zwei Säcke....hat man mehr, dann füllt man halt soviel man braucht. Dass funktioniert bei der Tonne nicht. Die wird geleert auch wenn nix drinnen ist und wenn sie nicht reicht, was dann? Woanders kann man die diesen Müll wenigstens in den die Kreissammelstelle bringen. Wir kippen das dann vors Landratsamt? Und wie das im Sommer stinken wird ! Warum hat man nicht nach den Erfahrungen im Landkreis Würzburg mit der Tonne gefragt. Das hätte man im Kreistag vor der Abstimmung neutral als PRO und KONTRA bringen sollen. Aber so ists in den kommunalen Gremien, die Verwaltung empfiehlts und dem gewählten Vertreter bleibt das "abknaugen" . Schon mal irgendetwas entgegen dem Vorschlag abgelehnt?
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  • J. B.
    Ob die gelbe Tonne geleert wird bestimmt der Bürger indem er sie rausstellt.
    Wenn wenig drinn ist stelle ich sie beim nächsten mal raus.
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  • T. V.
    Des wird zum Himmel stinken neben dem was noch so aus der Tonne kriecht.
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  • U. S.
    Ich wüsste gar nicht wo ich eine weitere Tonne hinstellen soll. Hab ja scho drei vor dem Haus stehen. Schwarz. braun, blau. Kann aber die Nachteile des Sackes gut verstehen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich versichere Ihnen: Auch bei einer sechsköpfigen, mülltrennenden Familie reicht das Volumen der 240-Tonne bei vierwöchiger Leerung in aller Regel aus. Problematisch ist eher der zusätzliche Stellplatz, den diese große Tonne erfordert.
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  • C. N.
    2 Wochen Leerung ist zu wenig, dass gibt Probleme.
    In manchen Regionen in Oberbayern gibt es zusättzlich der gelben Tonnen noch
    an den Recyclingstellen von Glas & Altpapier noch einen Container für Plastik.
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  • J. S.
    Vielleicht die Gelegenheit beim Einkauf auf weniger Plastikverpackung zu achten.
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  • P. W.
    Eigentlich ein guter Ansatz. Man denkt wirklich beim Einkauf zuwenig über die Verpackung nach.
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  • M. S.
    Ich persönlich würde auch die gelbe Tonne bevorzugen, allerdings sollte diese wie der Restmüll alle 2 Wochen mit abgeholt werden.
    240 Liter für 4 Wochen halte ich für sehr knapp bemessen. Gerade für Familien mit Kindern ist das sehr sehr schwierig.
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  • M. S.
    In die gelbe Tonne kann man wesentlich besser stopfen als in die sehr empfindlichen Säcke. Zumindest im Lkr. SW stehen auch sehr häufig zusätzlich gelbe Säcke neben den Tonnen falls die Tonne zu klein gewählt wurde.

    Jedenfalls wüsste ich nicht, dass in den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge bei vierwöchiger Leerung groß Beschwerden aufkommen.
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  • J. B.
    Stimmt, wenn die Tonne mal voll ist wird einfach ein gelber Sack dazugeben.
    Die Tonne reicht aber normalerweise, natürlich nur wenn man Tetrapacks zusammen faltet.
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  • H. E.
    Na ja ich persönlich war und bin gegen die Einführung der Gelben Tonne bei uns im Haßbergkreis. Wir hatten optimale Wertstoffhöfe. Dort wurde alles vorab von den Bürger sauber sortiert und der Wertstoff konnte deshalb Gewinn einbringen. Nun die gelbe Tonne ist bequem, es kommt aber zu vielen Fehlwürfen und ein großer Teil kann aufgrund dessen nicht mehr wieder verwertet werden. Kann sich jeder selbst seine eigenen Gedanken darüber machen.
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  • K. E.
    Also der gelbe Sack packt locker 90 Liter (selbst ausprobiert. Das hieße in 4 Wochen 360 Liter. Die Tonne fasst nur 240. Ergo? Schon jetzt ist klar das die schwarze und braune Tonne noch mehr verunreinigt werden. Ob das umweltfreundlicher ist?
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  • G. Z.
    Wäre mal schön zu erfahren, wer mit dem Landrat "geknaugt" hat. Wenn die zwei Gegenstimmen genannt werden, sollte man die anderen auch nennen. Man muss die später mal fragen dürfen, was sie sich dabei gedacht haben. Die Tonne mit den Milch- und Jughurtbecher werden im Sommer recht stinken und erst recht allerlei Ungeziefer anlocken.
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  • M. S.
    "Die Tonne mit den Milch- und Joghurtbecher werden im Sommer recht stinken und erst recht allerlei Ungeziefer anlocken".

    Einfach die Becher in Restmüll - Problem gelöst.
    Fast die Hälfte der gelben Säcke werden sowieso verbrannt.

    https://www.badische-zeitung.de/gelber-sack-erst-sauber-trennen-dann-verbrennen--202583454.html
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  • M. S.
    die gelbe Tonne ist zig mal besser, die Säcke sind doch ein einziger Sch...
    (ich spreche aus Erfahrung, hab schon beides mitgemacht)
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  • U. R.
    Bei einer Leerung der gelben Tonne nur alle 4wochen reicht das Volumen bei der Verpackungflut nicht aus. Fast alle Artikel sind mit Kunststoffanteilen verpackt.
    Daher müsste eine 2wöchige Leerung eingerichtet werden. Alles andere wäre Humbug.
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