Gleich fünf Kandidaten kämpfen um den Posten als Landrat. Auf den zukünftigen Landrat kommen große Aufgaben zu – mit dem Neubau des Klinikums in Lohr, dem seit Jahrzehnten diskutierten Ausbau der B26n und der anstehenden Sanierung einiger Schulen sind hier nur einige Punkte genannt. Thomas Schiebel (Freie Wähler), seit 2008 Landrat, tritt bei den kommenden Wahlen aus "rein persönlichen Beweggründen" nicht mehr an.
Wer kandidiert 2020 um das Amt des Landrats im Landkreis Main-Spessart?
Sabine Sitter (CSU): Vor sechs Jahren hatte die heute 44-Jährige schon einmal als Landrätin kandidiert und dabei ein gutes Ergebnis eingefahren. Mit einiger Erfahrung als stellvertretende Landrätin versucht die Klinische Sozialarbeiterin nun den großen Sprung. Die Gräfendorferin ist stellvertretende Vorsitzende beim Roten Kreuz Main-Spessart und Vorsitzende beim Leinreiter-Verein. Für Main-Spessart will sie eine "Landkreis-Strategie 2030" erarbeiten. Dafür setzt sie auf Bürgernähe, beispielsweise mit der von ihr initiierten Denkwerkstatt.
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Christoph Vogel (FW): Als Politikneuling will der Karbacher Nachfolger seines Parteifreundes Thomas Schiebel werden. Der 49-Jährige arbeitet als Verkaufsleiter bei Vogel-Druck in Würzburg, ist beim Landesbund für Vogelschutz, dem Verein für Tierwohl und Vorsitzender des Lions-Clubs Marktheidenfeld. Er will die wirtschaftliche Stärke des Landkreises ausbauen und neue Unternehmen werben. Ihm ist außerdem vorausschauendes Handeln bei Umwelt- und Klimaschutz wichtig.
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Pamela Nembach (SPD): Die 44-Jährige lehrt am Marktheidenfelder Balthasar-Neumann-Gymnasium die Fächer Deutsch und Französisch. Nembach ist nicht nur Jugendbeirätin der Stadt Marktheidenfeld, sondern auch Gründungsmitglied des Flüchtlingshelferkreises in Wertheim. Politisch setzt sich Nembach für eine landkreisweite Wohnbaugesellschaft ein, um gegen hohe Mieten zu kämpfen. Auch die Gesundheitsversorgung in kleinen Gemeinden ist ihr ein Anliegen.
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Christian Baier (Die Grünen): Der Karlstadter Anästhesist sitzt seit sechs Jahren für die Grünen im Kreistag. Baier war Mitglied der Bürgerinitiative zum Erhalt des Karlstadter Krankenhauses. Mit 60 Jahren ist er der älteste Kandidat und auch mit einer Forderung sticht er aus den Mitbewerbern heraus. Er ist gegen die B26n. Schon des Berufs wegen liegt ihm Gesundheitspolitk am Herzen, genauso wie eine gute digitale Infrastruktur.
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Hubert Fröhlich (FDP): Der 52-Jährige kann Wahlkampf. 1994 kandidierte der Aschenrother für den Bundestag, 2008 als Bürgermeister in Gemünden. Fröhlich führt einen Bio-Bauernhof, brennt Schnaps und arbeitet zudem noch als Altenpfleger. Sollte er gewählt werden, stehe für ihn an erster Stelle, die Wirtschaftskraft des Landkreises zu stärken. Dies sei die Voraussetzung für soziale und ökologische Maßnahmen.
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Wie ist die Kommunalwahl 2014 im Landkreis ausgegangen?
Bei der Wahl zum Landrat setzte sich Amtsinhaber Thomas Schiebel mit 55,33 Prozent gegen Sabine Sitter mit 38,6 Prozent durch. Jürgen Neuwirth ("Die Sonstigen") landete bei 6,07 Prozent.
Mit 35,07 Prozent holte die CSU bei der Wahl des Kreistags die Mehrheit der Stimmen und fast alle Wahlkreise. Die Freien Wähler folgten mit 23,41 Prozent, die SPD mit 17,13 Prozent, die Grünen mit 13,27 Prozent, die Freien Bürger mit 7,87 Prozent und der Rest der Stimmen holte das Bündnis "Die Sonstigen" von den Linken, Piraten und der ÖDP. Mit etwas über 67 Prozent war die Wahlbeteiligung gut.
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