Dass Thorsten Schwab wieder das Direktmandat im Landkreis Main-Spessart holen würde, hat wohl niemand ernsthaft bezweifelt. Seit 2013, als der Hafenlohrer Bürgermeister den Lohrer Eberhard Sinner (ebenfalls CSU) ablöste, ist Schwab schon der Stimmkreisabgeordnete. Auch diesmal holte er unangefochten das Mandat.
Schwab wird es freuen, dass er sich im Vergleich zur Wahl 2018 sogar etwas verbesserte und deutlich mehr als 40 Prozent der Erststimmen holte. Beim vergangenen Mal war er mit 38,6 Prozent um 4,5 Prozentpunkte abgerutscht.
Anna Stolz schlägt Schwab in Arnstein
Ganz Main-Spessart zeigt sich komplett schwarz. Ganz Main-Spessart? Nein! In Arnstein hatte Lokalmatadorin Anna Stolz (FW) mit 38,4 Prozent der Erststimmen sogar eine ganze Länge Vorsprung vor Schwab (31,7 Prozent). Vor fünf Jahren hatte Schwab die damalige Arnsteiner Bürgermeisterin auf ihrem Heimparkett noch mit 21 Stimmen Vorsprung geschlagen.
Aber Schwab wird es verschmerzen können, denn bei den Zweitstimmen hat die CSU in Arnstein mit 40,4 Prozent deutlich die Nase vorn, was dazu führt, dass die CSU hier auch bei den Gesamtstimmen vor den Freien Wählern liegt. Die Freien Wähler dürfen sich in Main-Spessart mit einer satten Steigerung von rund vier Prozentpunkten trotzdem als Gewinner fühlen.
Die AfD ist bei den Zweitstimmen sogar zweitstärkste Kraft
Noch stärker zugelegt hat im Landkreis allerdings die AfD, die auf dem dritten Rang landet. Bei den Zweitstimmen ist die Partei sogar zweitstärkste Kraft. In mehreren MSP-Gemeinden schaffte die AfD auch bei den Gesamtstimmen den zweiten Platz, etwa in Marktheidenfeld (17,7 Prozent). Die meisten Stimmen holten die Rechten mit 26,9 Prozent im kleinen Aura, wo AfD-Kandidat Falko Keller aus Aschaffenburg viel mehr Erststimmen als Anna Stolz holte, die wenigsten in Retzstadt (7,4 Prozent).
Etwas verloren haben im Vergleich zum vorigen Mal, als sie 13,8 Prozent gewannen, die Grünen. Kreisweit ging es um knapp zwei Prozentpunkte nach unten. Ihr bestes Ergebnis holten sie mit Lokalmatadorin Anja Baier erwartungsgemäß in Karlstadt. Herbe Verluste musste hingegen die SPD hinnehmen.
Achtungserfolg für FDP-Kandidat in Eußenheim
Mit 118 Stimmen und einem Anteil von 5,7 Prozent der Erststimmen holte Simon Ruck (FDP) einen Achtungserfolg in seiner Heimatgemeinde Eußenheim, aber an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte seine Partei auch hier. Mehr Erststimmen als der FDP-Kandidat holte Florian Amend für die Bayernpartei, die bei den Gesamtstimmen somit etwa gleichauf mit der ÖDP (Thorsten Ruf) liegt. Dahinter folgen die Linke (1,2 Prozent) und die Basis (0,5 Prozent).