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Kitzingen
Spekulationen um Millionenprojekt: Jetzt spricht der Investor der Einkaufsgalerie Marshall Heights in Kitzingen
Eine Aussage des OB in der Kitzinger Bürgerversammlung hat Irritationen ausgelöst. Platzt das Nahversorgerzentrum am Stadtrand? Antworten vom Schweinfurter Investor.
Die geplante Einkaufsgalerie Marshall Heights – hier auf einer Ansicht des Investors Riedel Bau – ist zuletzt wieder ins Gerede gekommen.
Foto: Visualisierung Riedel Bau | Die geplante Einkaufsgalerie Marshall Heights – hier auf einer Ansicht des Investors Riedel Bau – ist zuletzt wieder ins Gerede gekommen.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 30.11.2024 02:36 Uhr

Fünf Jahre ist es her, dass in Kitzingen die ersten Pläne für die Einkaufsgalerie Marshall Heights aufgetaucht sind. Ein Millionenprojekt am Stadtrand, das seither nicht nur den Investor gewechselt, sondern sich auch in Größe und Aussehen mehrfach gewandelt hat.

Aber die Nachricht, dass es plötzlich ganz vor dem Aus stehen soll, hat auch Philipp Schmitt überrascht und irritiert. Was sagt der Projektleiter des Investors Riedel Bau zu Äußerungen des OB auf der jüngsten Bürgerversammlung, die allerhand Raum für Spekulationen ließen?

Derzeit sei nichts in trockenen Tüchern, ein Scheitern des Vorhabens nicht auszuschließen – so war Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) Anfang November auf der Bürgerversammlung für die Weststadt zitiert worden. Daraus war die Schlagzeile erwachsen: Steht die Einkaufsgalerie Marshall Heights in Kitzingen vor dem Aus?

Philipp Schmitt war an dem Abend nicht dabei, die Schlagzeile hat er gleichwohl gelesen – und sich "gewundert". Schmitt plant die Einkaufsgalerie Marshall Heights, seit das Schweinfurter Unternehmen Riedel Bau das Projekt Anfang 2023 vom Kitzinger Immobilienentwickler Georg Wittmann übernommen hat.

Er sagt im Gespräch mit der Redaktion: "Wir sind in konstruktivem Austausch mit Verwaltung und Politik." Das Projekt, so betont er, sei nicht gefährdet. Und: "Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres Lösungen haben."

Pro und Contra der Einkaufsgalerie Marshall Heights

Es geht also weiter: Das ist Botschaft, die Schmitt zwischen all den keimenden Spekulationen streuen will. Im Frühjahr 2023 hatte der Stadtrat dem Projekt nach jahrelanger Standortdiskussion und intensiver Sortimentsdebatte zugestimmt – nicht ganz uneigennützig. Denn so sehr die Kritiker der Einkaufsgalerie auf die damit einhergehende Auflösung des etablierten Nahversorger-Standorts in der Dagmar-Voßkühler-Straße verweisen, so wenig werden die Förderer des Vorhabens müde zu betonen, dass die Stadt mit dem Abzug von Aldi und Rewe ganz neue Optionen für das frei werdende Gelände gewinnen würde. Es war zuletzt als Bildungscampus für eine Grundschule und eine Kita im Gespräch. 

Begrüntes Dach, Parkplätze vor der Tür: So soll das Nahversorgerzentrum direkt neben der B 8 in den Kitzinger Marsthall Heights einmal aussehen.
Foto: Visualisierung Riedel Bau | Begrüntes Dach, Parkplätze vor der Tür: So soll das Nahversorgerzentrum direkt neben der B 8 in den Kitzinger Marsthall Heights einmal aussehen.

Schmitt mag sich – nach all den fixierten und wieder geplatzten Startterminen – nicht auf ein konkretes Datum festlegen, wann denn nun unterhalb der Marshall Heights die Bagger rollen. Er rechnet mit einem Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Die Verzögerungen schreibt er – neben den üblichen Problemen auf dem Bau – der aufwendigen Planung und dem komplizierten Verfahren zu, das der vom Stadtrat beschlossene vorhabenenbezogene Bebauungsplan mit sich bringt. Er regelt im Detail, was in dem 1,3 Hektar großen Gebiet zulässig ist und was nicht. "Das kann schon mal länger dauern", sagt Schmitt.

Von Aldi und Rewe gibt es bereits feste Zusagen

Hinzu kommt, dass die Verhandlungen mit potenziellen Mietern zwar weit gediehen, aber immer noch nicht abgeschlossen sind. Die Pläne sehen auf zwei Ebenen einen Lebensmittel-Vollsortimenter mit 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche (Rewe), einen Lebensmittel-Discounter (Aldi), einen Biomarkt mit jeweils 1000 Quadratmetern sowie einen Drogeriemarkt mit 800 Quadratmetern vor. Dazu kommen Apotheke und Bäckerei-Café, die sich über jeweils 200 Quadratmeter erstrecken. 173 Parkplätze wird es auf dem Gelände geben.

Erschlossen werden soll das Nahversorgerzentrum sowohl von der Wohnsiedlung Marshall Heights als auch von der daneben verlaufenden B 8 aus. Einen Kreisverkehr, wie von vielen im Stadtrat gewünscht, wird es auf der Bundesstraße nicht geben. Gutachter haben ihn laut Auskunft der Stadt ausgeschlossen.

Das Staatliche Bauamt besteht an dieser Stelle vor den Toren Kitzingens auf einer (weiteren) Ampel. Projektleiter Schmitt hält sich aus der Debatte raus und sagt: "Wir machen das, was notwendig ist."

 
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Kommentare
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  • Friedrich Angene
    Wer nicht mit der Zeit geht - geht mit der Zeit. Es gibt nichts besseres für den Verkehrfluss als die Einrichtung eines Kreisverkehrs. In Österreich und vor allen Dingen in Südtirol ist in fast allen Kleinstädten und Weindörfern, auch an stark befahrenen Staatsstraßen, die Einrichtung eines Kreisverkehres völlig normal. Nur das Straßenbauamt Würzburg ist nicht auf der Höhe der Zeit und die zuständigen Sachbearbeiter/innen gehören versetzt, am besten zur Organisation der Straßenreinigung.
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  • Norbert Meyer
    Es gibt da mittlerweile ein "Gerücht", dass irgendjemand von den vielen Ampeln u. von den aussergewöhnlich vielen Neuaufstellungen profitieren soll. Die Kitzinger Autofahrer sind das sicher nicht. Seltsam ist, dass nie was abgebaut oder zumindest Nachts was abgeschaltet
    wird, was anderen Orts völlig normal ist. Von der "DauerROTwelle" garnicht zu reden !
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  • Gerlinde Conrad
    In Winterhausen gibt es an einer Kreuzung mit Staatsstraße einen "Minikreisverkehr", das ist ein Erlebnis und wird mittlerweile als Dauerzustand von allen Behörden toleriert! In Kitzingen hat man am Ostende der Nordtangente erst jetzt einen Megakreisverkehr gebaut, den sogar "Gigaliner" umkreisen können, aber 1. ist der Kreisel da unnötig und 2. kommt nach der Flugplatzeinfahrt (ConneKT) gleich eine scharfe Linkskurve und da kommt dieses Gefährt nicht herum! Man sieht also doch: "Kitzingen kann's"!! K.-H. Conrad
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  • Michael Wolfrum
    Irgendwie nichts Besonderes.
    Discounter+Supermarkt+Drogerie+Bäckerei ist langweiliger Standard und findet sich überall in der gleichen Form, siehe z.B. Iphofen, Wiesentheid etc.
    Aber noch eine Ampel? Wo doch nun jeder verstanden hat, dass Kitzingen Ampel nicht kann.
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  • Steffen Lauer
    Ich sehe mich jetzt schon in Biebelried im Stau stehen, wenn ich zu Feierabend von Veitshöchheim wieder nach Hause pendel.
    Noch eine Ampel auf der Bundesstraße, ja, das braucht Kitzingen!
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