Mit seinen Plänen für die Kitzinger Siedlung ist Immobilienunternehmer Georg Wittmann vor zwei Jahren am Stadtrat gescheitert: Er wollte dort ein Einkaufszentrum bauen, direkt neben der B 8, um auch den Durchgangsverkehr als Kundschaft zu gewinnen. Doch dort, in der Breslauer Straße, plante die Stadt schon den Neubau von Sozialwohnungen. So fiel Wittmanns Konzept durch. Damals lautete ein Hinweis von Oberbürgermeister Siegfried Müller: Wittmann könne doch in der von ihm erworbenen ehemaligen US-Kaserne Marshall Heights bauen.
Wittmann unternimmt einen zweiten Anlauf
Genau das versucht Wittmann nun im zweiten Anlauf: Der Geschäftsführer der Objektentwicklung Wittmann GmbH hat die Pläne für eine "Galerie Kitzingen" erst dem OB und den Fraktionsvorsitzenden vorgestellt. Am Donnerstag war sein Projekt Thema in der öffentlichen Stadtratssitzung. Wittmann gewährte inzwischen der Redaktion Einsicht in seine Pläne.
Die B 8 bleibt für ihn die Richtschnur: Am anderen Ortsende von Kitzingen, in Richtung Repperndorf, will Wittmann nun die letzte Einfahrt in die Marshall Heights als Zufahrt für sein Einkaufszentrum nutzen. In der direkten Nachbarschaft liegt derzeit der ausgelagerte Kindergarten St. Johannes.
Wittmann will nicht kleckern, sondern klotzen: 10 403 Quadratmeter groß ist das Grundstück, das er bebauen möchte. In drei Geschossen addieren sich die Nutzflächen auf 8474 Quadratmeter, auch wenn die Verkaufsflächen nochmals geringer ausfallen. Dazu kommen nach heutigem Stand 276 Stellplätze.
Der Immobilienunternehmer plant einen Lebensmittel-, einen Discount-, einen Getränke- und einen Drogeriemarkt. Auch Metzger und Bäcker sollen in der "Galerie Kitzingen" unterkommen. Ergänzt wird das Angebot durch mehrere Arzt- und Therapiepraxen sowie Büros. Auf allen drei Ebenen soll es ein gastronomisches Angebot geben.
Ist die "Galerie" noch ein Nahversorgungszentrum?
Für Wittmann ist die „Galerie“ in erster Linie ein Nahversorgungszentrum. Er argumentiert, dass er in den Marshall Heights in den vergangenen drei Jahren 403 der insgesamt 730 Wohnungen verkauft oder vermietet habe. Im Endausbau würde der Stadtteil von mehr als 3000 Einwohnern bevölkert sein. Deshalb ist es für ihn nur konsequent, den Bewohnern Einkaufsmärkte in unmittelbarer Nähe anzubieten, um den Stadtteil weiter zu entwickeln. Aber er sagt auch, dass er dafür eine gewisse Größe braucht, um Interessenten für sein Projekt gewinnen zu können.
Dass zumindest seine künftigen Mieter nicht nur auf die Bewohner der Marshall Heights zielen, zeigt deren Wunsch, nicht inmitten der Siedlung zu logieren, sondern am Rand – mit direkter Zufahrt von der B 8. Kein Wunder: Dort würden täglich Tausende von Kraftfahrern das Einkaufszentrum passieren. Seit Wittmann diese Lage favorisiert, findet er mehr Interessenten, berichtet er. Er ist sich sicher: Die Vermietung würde laufen "wie geschnitten Brot".
Damit ist der Kern der politischen Diskussion um das Projekt getroffen: Handelt es sich bei dem Vorhaben noch um eine "Nahversorgung"? Wittmann selbst hat diesen Begriff gewählt. Und die Stadtverwaltung, die namens Oberbürgermeister Siegfried Müller dem Projekt positiv gegenübersteht, hat die Bezeichnung in ihrer Sitzungsvorlage übernommen. Mehr noch: Die Verwaltung schreibt von Plänen für eine "fußläufige" Nahversorgung der Marshall Heights" zur Deckung der kurzfristigen Bedarfsgüter des täglichen Lebens".
Eine bewusste Untertreibung? Immerhin weist die Verwaltung pflichtschuldig darauf hin, dass die "zulässige Ausdehnung und Größe" des Projekts mit dem vom Stadtrat 2012 beschlossenen Einzelhandelskonzept für ganz Kitzingen, mit der Regierung von Unterfranken, mit dem regionalen Planungsverband und mit den Einzelhandelsverbänden abzustimmen seien. So viel Aufwand für den Bau einer "Nahversorgung"?
Deutliche Zweifel im Stadtrat
Deutlichere Zweifel kommen aus Reihen des Stadtrats angesichts von knapp 8500 Quadratmetern Nutzfläche. Für einige Kommunalpolitiker tangiert ein Einkaufszentrum dieser Größenordnung nicht nur die vorhandenen Märkte an anderen Stellen in Kitzingen, sondern auch den Einzelhandel in der Innenstadt. Sie fürchten um die Attraktivität der kleinen Geschäfte, die in Konkurrenz zu den Großmärkten auf der grünen Wiese stehen.
Der Immobilienunternehmer wiederum erklärt: „Wir brauchen das in Kitzingen. Das bringt Kunden und Gewerbesteuern in die Stadt.“ Er versichert, dass es in der „Galerie“ keine innenstadtrelevanten Sortimente geben werde. Genau diese Sorge plagt aber zumindest Teile des Stadtrats, die deshalb ausführlich diskutieren wollen, wie sie was genehmigen können, ohne die Kontrolle über die künftige Entwicklung aus der Hand zu geben.
Ob der Kitzinger Stadtrat Wittmanns Argumenten und dem Vorschlag der Stadtverwaltung folgte und einen Bebauungsplan für die "Nahversorgung Marshall Heights" auf den Weg brachte oder ob er für den Eilantrag von Stadträtin Andrea Schmidt (Grüne) stimmte und das Thema zurückstellte, um im neuen Jahr grundsätzlich darüber zu diskutieren, berichten wir im Laufe des Freitags.
in diesen Tagen / Wochen zieht es sich durch viele Gemeidegremien in Stadt und Land, dort wo durch die kommende Wahl höchstwahrscheinlich "Veränderungen stattfinden, "schnell noch das Eine oder Andere" in einer Gestaltungsoffensive * den Neuen * Aufzudrücken. Man muss nur richtig lesen und ein wenig "kombinieren.
Scheiden tut weh........!!!
Also dabei belassen, wer braucht so eine Galerie?
die Innenstädte sterben aus .
Also keine Galerie!!!
aber warum jetzt entscheiden, im Mai werden die Karten neu gemischt.
So ein Schmarrn.
In Würzburg haben die Bürger vor Jahren auch die Galerie am Bahnhof aus Angst abgelehnt (die kleinen Geschäfte in der Innenstadt gehen kaputt) und jetzt?
Es gibt keine Galerie und die einheimischen Geschäfte verschwinden trotzdem.
Natürlich leidet die Innenstadt unter autoaffinen angeboten auf der grünen Wiese. Alles andere ist augenwischerei.