Ein elementares Unwetter hat Anfang Juni die Stadt Kitzingen und ihr Umland heimgesucht, und während vielerorts das große Aufräumen begonnen hat, stockt es an anderer Stelle nun um so mehr. Auf der B8, der chronisch verstopften Verkehrsader durch Kitzingen, haben die Staus seit den Tagen des Starkregens noch einmal zugenommen. "Es ist noch ein Stück extremer geworden", sagt der eher nicht zu Extremen neigende Kitzinger Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU). Und er sagt auch: "Es gibt keine Lösung."
Seit vier Wochen ist die Staatsstraße zwischen Kitzingen und Mainstockheim gesperrt, weil die Bahn den unterspülten Damm oberhalb der Trasse sanieren muss. Schweres Gerät ist dafür nötig, das laut Bahn nur auf der Fahrbahn abgestellt werden kann. Wie lange die Sperre dauert, weiß derzeit keiner genau zu sagen. Bis Ende Juli, wie es anfangs hieß? Bis Ende September gar, wie man zuletzt hörte? Sicher ist nur: Die Strecke steht als Ausweichroute nicht zur Verfügung. Wer dort üblicherweise verkehrt, muss sich nun auch noch auf die B8 zwängen.
Wird das Staatliche Bauamt auf die B8-Staus reagieren?
Der Starkregen, er hat indirekt beliebte Umfahrungen für Wochen, wenn nicht Monate gekappt. Im Kitzinger Stadtrat sprach Timo Markert (CSU) von einer "Katastrophe", weil sich der Verkehr jetzt andere Wege sucht, etwa durch die Alemannenstraße, wo ein Kindergarten steht, oder über den Eselsberg, wo laut Manfred Paul (SPD) viele Schulkinder unterwegs sind. Wird das Staatliche Bauamt auf die zugespitzte Lage reagieren? "Nein, an der Schaltung der B8 sind keine Änderungen geplant", heißt es auf Anfrage.
Man hat nicht erst seit gestern den Eindruck, dass der Verkehr genauso regelmäßig über diese Stadt hereinbricht wie neulich die Natur. Dass hier höhere Gewalt im Spiel ist, der man hilflos ausgeliefert ist nach dem Motto: Kann man halt nichts machen, war schon immer so. Der Verkehr und die B8, das geht in Kitzingen schwer zusammen und wird auch in absehbarer Zeit kein Erfolgsmodell werden – weil es da einen "Makel" gibt, wie der OB gerade offen eingeräumt hat: "Alle unsere Tangenten beginnen und enden im Stadtgebiet." So klar hat noch keiner seiner Vorgänger benannt, dass die Kitzinger Verkehrspolitik mehr oder weniger gescheitert ist. Aber die Selbstkritik fällt auch leicht, denn die Fehler liegen Jahrzehnte zurück.
Bei den Ampeln auf der B8 wurden die Schleifen erneuert
Was die Stadt und das Staatliche Bauamt in Würzburg seither auch anstellen: Es ist ein Herumdoktern an Symptomen. Das eigentliche Problem – die Überlastung dieser Straße durch stetige Zunahme des Verkehrs – lässt sich kaum lösen, allenfalls lindern durch minimalinvasive Eingriffe. So keimte zuletzt wieder etwas Hoffnung, da einige der Induktionsschleifen vor den Ampelanlagen auf der B8 erneuert wurden. Bei "routinemäßiger Überprüfung" war festgestellt worden, dass die Schleifen an mehreren Kreuzungen Fehler aufwiesen, wie das Staatliche Bauamt auf Anfrage mitteilte. Tut sich da womöglich auch etwas an der Schaltung? "Neue Schaltungen sind derzeit nicht geplant", hieß es dazu aus Würzburg.
Auch in der Kitzinger Siedlung läuft seit mehr als einem Jahr ein aus Sicht des Staatlichen Bauamts vielversprechender Feldversuch. Die Behörde ließ dort im Mai 2023 die Rechtsabbiegespuren vor den Ampeln stilllegen. Der Gedanke dahinter: die Straße und damit die Furt für Fußgänger verschmälern, die sogenannte Räumzeit an der Ampel verkürzen, Schaltungen beschleunigen. Das alles soll letztlich dem Verkehrsfluss dienen.
Eigentlich sollte der Test im Herbst 2023 abgeschlossen sein. Dass im Juli 2024 noch immer die gelben Provisorien stehen, lässt nicht nur Autofahrer, sondern auch Stadträte ungeduldig werden. "Plant das Staatliche Bauamt an den Behelfsampeln in der Siedlung eine Jubiläumsveranstaltung?", fragte jüngst Klaus Sanzenbacher (Grüne).
Auf Anfrage will sich das Bauamt nicht zu der Thematik äußern, weil die Ergebnisse des Feldversuchs an diesem Donnerstag erst im städtischen Bauausschuss vorgestellt werden sollen. Diesem Termin wolle man "ungern vorgreifen". Der OB hat neulich jedoch schon erklärt, dass aus dem Provisorium ein Dauerzustand werden soll. Die Rechtsabbiegespuren werden also nicht mehr geöffnet, man kann wie bislang erst unmittelbar auf der Kreuzung in die Siedlung einbiegen. Den großen Fortschritt wird das Ganze nicht bringen, aber wenigstens eine Baustelle weniger auf der B8. Mehr ist in diesen Zeiten kaum zu erwarten.
Das Material kann man auf der einen Seite lagern, während der Verkehr auf der anderen Seite der Fahrspur läuft.
Zauberwort EINBAHNSTRAßE !!!
gez. R. König
wurde doch neulich erst gefeiert, dass wieder eine alte Eisenbahn rausgerissen und durch eine neue Straße ersetzt werden konnte. Versteh gar nicht, warum es jetzt noch mehr Stau gibt? Die sollen mal ihre Ampeln vernünftig schalten, dann wird das schon!
(Vorsicht, dieser Beitrag könnte Sarkasmen enthalten...)
Wenn ich durch Kitzingen fahre, denke ich immer, die sollten jede zweite Ampel im genau gegenläufigen Takt schalten als jetzt. Denn fast immer, wenn ich an einer grünen Ampel losfahre, schaltet die nächste dann bei meiner Ankunft auf Rot.
Wie überqueren in Wzbg. die Fussgänger 4spurige Strassen ? Wird da auch 1 Spur stillgelegt?
Und das Bauamt plant keinerlei Veränderungen? Man sollte das Bauamt stilllegen, um von derem Kasperltheater Ruhe zu haben.Induktionschleifen weisen Fehler auf . Nein: der Kitzinger Fehler hat eine Adresse: Kaiserstr.13-15, denn dort ist der grösste STAU in Kitzingen. Der (Ex-Bürgermeister)-Böhm bemerkte mal: "Die Autobahn ist für Kitzingen die
Umgehungsstrasse".Seine "Weit- äh Kurzsichtigkeit" wird von vielen, nach Nbg. u. weiter (Fischbach) durchfahrenden ausländischen Nummernschildern bestätigt.
(=Autobahnausweichern). Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) verneint eine "Lösung" ! Wie bitte ? Er weiss keine Lösung für Kitzingen ? Ein Anfang : fremde 12 To.LKW Durchfahrer sperren/Bußgeld u. eine Ortsumgehung angehen ! !
Wer das nicht kann, soll aus dem Stadtrat raus u. i.d. Weinberg z. Träubel-Lesen !
L. Hofmann