Vor wenigen Wochen haben die Straßenbauer ihr Werk an der Kitzinger Nordtangente vollendet. Seitdem ist die Passage Richtung Großlangheim ohne größere Knicke und Umwege durchgehend befahrbar. Mehr als sieben Millionen Euro hat die Schlussetappe – inklusive dem ersten Betonkreisverkehr im Landkreis – gekostet, bezahlt größtenteils vom Freistaat. Ein Aushängeschild der Kitzinger Verkehrspolitik? Eher nicht, wenn man am Donnerstagabend die kritische Debatte im Stadtrat verfolgte.
Offen wie selten sprach Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) den "Makel" an, dass "alle unsere Tangenten im Stadtgebiet beginnen und enden". Das konnte noch als Selbstkritik an der Stadt und ihren Verantwortlichen durchgehen, die es seinerzeit versäumten, den Radius der Tangenten deutlich weiter um Kitzingen zu ziehen. Was danach aus Reihen des Gremiums kam, war mehr oder weniger eine Abrechnung mit dem Staatlichen Bauamt in Würzburg, das die Baulast an den Tangenten trägt.
Zu den bestehenden Ampeln kommen jetzt noch zwei hinzu
Dass an dem gerade eröffneten Teilstück der Nordtangente zwei weitere Ampeln in Betrieb gehen sollen, kritisierte CSU-Fraktionschef Stephan Küntzer scharf. Man habe die Kreuzung am Gusswerk entschärfen wollen und den Verkehr mittels einer Brücke über die Staatsstraße 2271 geführt, und jetzt schaffe man noch einmal zwei Ampeln mehr. "Ich kapiere diesen Unsinn nicht." Auch mit Blick auf die stadteinwärts folgenden Signalanlagen an der Auffahrt zum Eselsberg, der Abfahrt Richtung Mainstockheim sowie der Abzweigung zum Fehrer und nach Albertshofen sagte er: "Keine dieser Ampeln ist zwingend nötig."
Nicht nur an den Ampeln arbeitete man sich an diesem Abend ab, sondern auch am geplanten Schilderwald rund um den letzten Abschnitt der Nordtangente. Insgesamt 37 Schilder müssen nach Angaben des Bauamts neu errichtet oder getauscht werden. "37 Schilder?", fragte der OB ungläubig. Küntzer sprach zwar nicht von einem Schildbürgerstreich, sagte aber, er könne sich "nicht vorstellen, dass wir die alle brauchen".
Das Ganze sei "nicht auf dem Mist des städtischen Bauamts gewachsen", antwortete dessen Leiter Oliver Graumann. Für die vielen Schilder gebe es gute Gründe und "ganz klare Regelungen". Rund 160.000 Euro wird diese "wegweisende Beschilderung" kosten. Das liegt auch daran, dass der Gesetzgeber die Standards an derartige Tafeln in den vergangenen Jahren immer höher gesetzt hat.
Die großen Wegweiser, die individuell beschriftet werden, bestehen laut Stadt aus Aluminiumblech mit Profilverstärkung am Rand, damit sich das Blech bei starkem Wind nicht verbiegt, und sie sind speziell beschichtet, um etwa in der Nacht besser lesbar zu sein. Verankert werden sie aufwändig in Betonfundamenten.
Die Schilder sind günstiger als kalkuliert – und trotzdem teuer
Acht Fachfirmen hat die Stadt im Mai an der Ausschreibung beteiligt; bekommen hat sie nur ein einziges verwertbares Angebot, das mit knapp 160.000 Euro sogar 24 Prozent unter den kalkulierten Kosten lag, aber immer noch "im gehobenen Sektor". Das Preisniveau, so heißt es bei der Stadt, sei zuletzt stark gestiegen. Aber das sei auch der hohen Auslastung der wenigen Fachfirmen geschuldet. Günstige Angebote stünden jedenfalls "nicht in Aussicht". Deshalb sollten die Leistungen jetzt vergeben werden.
Manfred Paul (SPD) warf die Frage auf, warum man die Schilder "erst jetzt bestellt" – vier Wochen nach Eröffnung der Straße – und sich dann wundere, dass nur ein Angebot eingeht. Der Grund sei, so Oliver Graumann, dass die Baufirma mit der Straße "deutlich zügiger" fertig geworden sei als vorgesehen und am Ende mehr Schilder gebraucht würden als geplant. Graumann geht davon aus, dass bis Ende August alle Tafeln aufgestellt sind und dann eines der wichtigsten Straßenbauprojekte der Stadt abgeschlossen ist.
Wegen lauter schlechter "Beschilderung" hats erst nicht geklappt.
erst 50... dann 30 dann 50(durchgestrichen) dann wieder 50 ..dann 30 ...dann wieder 30, dann was weiss ich, dann 60 .. mal ehrlich : Ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun ! !
Kitzingen = (H)Ampeldingen
Kennt man nicht, will man nicht (siehe Kreuzung Marktsteft).
Wer ein bisserl Pläne lesen kann, sah das das neue Linksabbiegen an der neuen Straßenführung Richtung Großlangheim eine Verschlechterung wird!