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Kitzingen
Rätselraten um B8-Ampeln in der Kitzinger Siedlung: Was bringen die gelben Hindernisse an der Kreuzung?
Seit Monaten ist der Verkehrsfluss an zwei Kreuzungen eingeschränkt, Autofahrer sehen Gelb und Rot. Das wirft Fragen auf – unter anderem die nach einer grünen Welle.
Gesperrte Rechtsabbiegespuren in der Kitzinger Siedlung: Das Staatliche Bauamt hat den Probebetrieb auf der B8 bis Ende März verlängert.
Foto: Eike Lenz | Gesperrte Rechtsabbiegespuren in der Kitzinger Siedlung: Das Staatliche Bauamt hat den Probebetrieb auf der B8 bis Ende März verlängert.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 16.03.2024 02:43 Uhr

Wer regelmäßig auf der B8 in der Kitzinger Siedlung unterwegs ist, sieht dort nicht nur vielfach Rot, wenn er wieder einmal vor den dortigen Ampeln halten muss. Seit fast einem Jahr fällt der Blick auch auf gelbe Fahrbahnteiler und Hilfsmarkierungen, die die Abbiegespuren nach rechts blockieren – ein Feldversuch, wie das Staatliche Bauamt in Würzburg auf die wiederholte Anfrage dieser Redaktion erklärte. Eigentlich sollte er im Herbst 2023 beendet sein. Doch dann wurde er bis Jahresende verlängert, und jetzt läuft er noch einmal mindestens drei Monate länger – bis Ende März. Was soll das alles bringen?

Das Bauamt kann nicht genau erklären, warum sich der "Probebetrieb" an den betroffenen Kreuzungen noch weiter hinzieht, und spricht auch nach mehr als neun Monaten von einem "Provisorium". Wie es weitergeht, lässt das Amt offen. Man habe jedoch beobachtet, "dass die Leistungsfähigkeit verbessert und der Verkehrsablauf optimiert werden konnte", heißt es auf Anfrage. Will man die Idee hinter der Maßnahme beschreiben, landet man stets bei zwei Faktoren: Weg und Zeit.

Für Fußgänger reduziert sich der Weg über die B8

Mit Sperrung der Rechtsabbiegestreifen hat sich für Fußgänger der Weg über die B8 verringert, sie brauchen also ein kleineres Zeitfenster, um die Fahrbahn zu überqueren. Das Bauamt spricht von "Räumzeit". Wird sie verkürzt, bestehe die Möglichkeit, eine insgesamt kürzere Umlaufzeit an den Anlagen zu programmieren. "Dadurch erhalten alle Verkehrsteilnehmer schneller ihre Grünzeit." Soweit die graue Theorie. Was sich heute schon sagen lässt: Die Wartezeiten für Fußgänger haben sich wohl verringert. Zu mehr Erkenntnissen will sich die Straßenbaubehörde in Würzburg noch nicht äußern.

Was hat es mit den gelben Abgrenzungen und Markierungen auf sich? Die Ergebnisse des Testlaufs sollen demnächst ausgewertet werden.
Foto: Eike Lenz | Was hat es mit den gelben Abgrenzungen und Markierungen auf sich? Die Ergebnisse des Testlaufs sollen demnächst ausgewertet werden.

Der weitere Ablauf gestaltet sich so zäh, wie es der Verkehrsfluss an dieser Stelle oft ist. "In einem nächsten Schritt" will man sich mit den Verantwortlichen des städtischen Bauamts und des Ordnungsamts sowie der Polizei zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. "Sollten die Erkenntnisse und die notwendigen Abstimmungen mit allen Beteiligten ein positives Ergebnis haben, würden wir beabsichtigen, das Provisorium bis zur endgültigen Realisierung bestehen zu lassen."

Das Staatliche Bauamt will weder bauliche Veränderungen im Bereich der Fahrbahn noch technische Umbauten an den Ampeln ausschließen. Was den Zeitpunkt der möglichen Maßnahmen angeht, heißt es, diese hingen "von den weiteren Abstimmungen" ab. Erst im vergangenen Sommer haben an den Kreuzungen und den in die Jahre gekommenen Ampeln umfangreiche Bauarbeiten mit Einschränkungen des Verkehrs stattgefunden.

Die Redaktion hat das Staatliche Bauamt mit der Frage konfrontiert, ob sich mit der aktuellen Maßnahme auch die Ampelschaltung in der Kitzinger Siedlung optimieren wird. Die Antwort aus Würzburg: "Bereits im Feldversuch war in beide Richtungen eine grüne Welle vorhanden. Dies würde bei einer dauerhaften Umsetzung beibehalten werden."

Ein Pendler berichtet über seine Ampel-Erlebnisse auf der B8

Harald Heinritz pendelt täglich auf der B8 und passiert dort auch die beiden Ampeln in der Siedlung. In den Jahren 2018 und 2019 notierte er jeden Morgen seine persönlichen Ampelerlebnisse, die nach Monaten in eine belastbare Statistik flossen. Das Ergebnis: Fuhr Heinritz oben bei Grün los, kam er unten 109 Mal bei Grün durch, 92 Mal aber musste er vor der roten Ampel stoppen. Das deckt sich mit aktuellen, wenngleich weniger statistisch unterlegten Beobachtungen.

Selbst wenn das Staatliche Bauamt also an mancher Schraube gedreht hat – grüne Welle geht anders. Erst am vergangenen Freitagmittag kam es in der Siedlung bei normalem Verkehrsfluss wieder zu Behinderungen, weil die untere Ampel an der Ecke Königsberger Straße immer nur wenige Fahrzeuge durchschlüpfen ließ und dann wieder auf Rot sprang. Kein Einzelfall, wie man bei regelmäßiger Fahrt beobachten kann. Die Ampelschaltung auf der B8, sie scheint weiter ein Glücksspiel.

Welche Erfahrungen machen Sie mit dem Verkehr auf der B8? Schreiben Sie uns gern hier einen Kommentar.

 
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Kommentare
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  • Peter Koch
    Für was gibt es Rechtsabbiegerspuren? Die gibt es, damit Rechtsabbieger die Geradeausfahrer nicht aufhalten müssen wenn sie gerade, z.B. wegen Fussgängern, nicht abbiegen können.
    Eine einfache Lösung wäre die Rechtsabbiegerspuren zu lassen wie sie sind und die Grünphase für Fussgänger um 5 Sekunden zu verlängern.
    Das kostet allerdings keinen Cent und ist deshalb keine Problemlösung.
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  • Niklas Keilholz
    Als Fußgänger begrüße ich die Änderungen sehr! Die Kreuzung ist gefühlt wirklich viel sicherer geworden.
    Der Verkehr auf der B8 ist aber natürlich auch nicht ohne.
    Ich bin gespannt welche Lösung sich durchsetzen wird
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  • Norbert Meyer
    "" Man habe jedoch beobachtet, "dass die Leistungsfähigkeit verbessert und der Verkehrsablauf optimiert werden konnte"" >> Hahahaaa... ich lach mich tot.
    Kitzingen u. die Ampeln bzw. die "Rot-Welle" (auch nachts) ! Seit gefühlten 50 Jahren das Dauerthema
    einer sichtbaren Unfähigkeit ! Wahrscheinlich liegts am Holzkugel-Computer (Abakus) der Steuerung.
    Schon mal gemerkt, dass nachts beim Durchqueren einer Grün-Ampel die nächste Ampel beim
    Annähern sofort auf ROT schaltet !
    Warum : Die "Rotwelle" ist extra gewollt, damit keiner durch Kitzi "durchrasen kann" !!
    (= Aussage eines Stadtrats)
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  • Friedrich Angene
    Die gleichen Erfahrungen wie Harald Heinritz. Das Hauptproblem ist aber noch ein anderes - das Staatliche Bauamt Würzburg, Bereich Straßenbauamt, kann es einfach nicht besser! Beweis sind doch die Ausflüchte ... "Probebetrieb" an den betroffenen Kreuzungen.
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