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Schwarzach
Im Landgasthof Schwab wird ab März wieder gekocht: 4-Gänge-Menüs, aber auch etwas für Radfahrer
Luca und Melina Vitale sowie Nico Frank hauchen Schwab's Landgasthof in Schwarzach wieder Leben ein. Einiges bleibt, einiges ändert sich. Aber regional wird's auf jeden Fall.
Freuen sich auf die Wiedereröffnung von Schwab's Landgasthof: Nico Frank (von links), Luca und Melina Vitale sowie David Hassenkamp.
Foto: Gerhard Krämer | Freuen sich auf die Wiedereröffnung von Schwab's Landgasthof: Nico Frank (von links), Luca und Melina Vitale sowie David Hassenkamp.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 23.02.2025 02:28 Uhr

Kurz vor dem Weggang von der Nordseeinsel Sylt hat Luca Vitale Melina noch geheiratet. Für die beiden ist das Frankenland neu, während es für Nico Frank nach langer Zeit wieder eine Rückkehr ist. Alle drei wohnen derzeit in Giebelstadt im Haus von Nico Franks Mutter. Die fränkischen Wurzeln brachten die jungen Leute auch hierher. Denn der Namensgeber des Landgasthofes, Joachim Schwab, ist mit Nico Franks Vater befreundet.

Rückblick: Schwab hatte seine Traditionsgaststätte in Stadtschwarzach Ende 2021 überraschend geschlossen. Die drei Geschwister Christian, Michael und Hanna Zimmermann, die eine enge Bindung zu Schwab‘s Landgasthof hatten, kauften Gasthaus und Hotel.

Von der Nordsee geht's nach Franken

Melina Vitale freut sich schon auf die Gäste, die sie in Schwarzach empfangen darf.
Foto: Gerhard Krämer | Melina Vitale freut sich schon auf die Gäste, die sie in Schwarzach empfangen darf.

Während die "Homekeepers" sich fortan um den Hotelbetrieb kümmerten, zog in das Restaurant im Februar 2023 die italienische Küche ein. Doch private Gründe führten im Juli vergangenen Jahres zur Schließung. Das Hotel, das auch künftig vom Gasthof getrennt bleibt, bestand natürlich weiterhin.

Über Joachim Schwab kam der Kontakt mit Christian Zimmermann zustande. Im August schauten sie sich alles an und im August fiel auch die Entscheidung. Sie saßen auf Sylt zusammen und beschlossen: "Let’s go!"

"Fünf Kilogramm zugenommen – mehr heimisch kann man nicht werden."
Luca Vitale hat die fränkische Wurst für sich entdeckt

Jetzt sind sie hier – und auch schon heimisch geworden. "Fünf Kilogramm zugenommen – mehr heimisch kann man nicht werden", meint Luca Vitale und lacht. "Die fränkischen Wurstspezialitäten haben es ihm angetan", klärt Nico Frank auf.

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Nach der italienischen kehrt wieder fränkische Küche in den Landgasthof ein. Luca Vitale (31) und Nico Frank (36) sind für die Küche zuständig und bringen Erfahrung aus hochklassigen Restaurants mit. Luca Vitale ist seit zehn Jahren in der Gastronomie. Als Küchenchef eignete er sich bereits viel Wissen an. Auf Sylt hatte er nicht nur seine jetzige Frau Melina (24) kennengelernt, die in einem "sehr, sehr guten Café" im Service arbeitete und künftig hier für die Geschäftsleitung und den Service zuständig ist und die Gäste empfängt, sondern auch Nico Frank.

Den hatte es nach seinem Abitur in Würzburg erst einmal zum Wirtschaftsinformatikstudium nach Trier gezogen. "Ich bin dort nebenjobmäßig in die Gastronomie abgedriftet", erzählt er. Dann entschied er sich hauptberuflich dafür. Nach Hotelmanagement folgte eine Kochausbildung in einem Sternerestaurant in der Oberpfalz. Danach ging es nach Sylt, wo sich Luca Vitale und er im damaligen Restaurant Goldgelb trafen.

Alle Zutaten kommen aus einem Umkreis von 100 Kilometern

In der Küche wird am Gasherd noch das Schamott erneuert.
Foto: Gerhard Krämer | In der Küche wird am Gasherd noch das Schamott erneuert.

Nun wagen sie den Schritt zu etwas Eigenem und wollen in Schwab's Landgasthof alten Klassikern von Joachim Schwab neues Leben einhauchen. "Wir wollen gleich von Anfang an abends ein Vier-Gang-Menü anbieten", sagt Melina Vitale. Alle Zutaten sollen aus der Region bezogen werden. "Deshalb werden wir es Heimatmenü nennen." Lebensmittel, Weine und Bier, sogar Trüffel – alles kommt aus einem Umkreis von 100 Kilometern.

"Nebenbei gibt es ein kleines À la carte, damit jeder hier zufrieden rausgeht", erläutert Luca Vitale. Die Gäste können aber auch nur den Menü-Hauptgang essen. Zudem wird es einen "kleinen, feinen Mittagstisch" geben. Auch für die Radfahrer im Sommer werde etwas angeboten, ergänzt Nico Frank. Mit einer Raritätengärtnerei vor der Haustür lassen sich verschiedene Salate kreieren. "Im Prinzip soll für jeden was dabei sein – auf gehobenem Niveau." "Aber trotzdem unkomplizierte Küche", verspricht Luca Vitale. "Casual Fine Dining", nennt es Melina Vitale beim Namen. Kulinarik in lockerer Atmosphäre, finden Luca Vitale und Nico Frank aber schöner.

Luca Vitale möchte zum Beispiel eine fränkische Krokette kreieren. Auch Rinderzunge oder Rinderherz werden mal auf der Karte zu finden sein. Ebenso wird sich ein Zwiebelrostbraten auf der Karte finden – an den Beilagen wird noch gefeilt. Angeschafft werden soll ein Holzkohlegrill, damit auch auf offenem Feuer zubereitet werden kann. Im vorhandenen Pizzaofen wird eigenes Sauerteigbrot gebacken.

Die Gaststube soll minimalistischer werden

Rustikale Holztisch-Optik – so stellt sich das neue Team den Gastraum vor.
Foto: Gerhard Krämer | Rustikale Holztisch-Optik – so stellt sich das neue Team den Gastraum vor.

"Bei den Weinen bleiben wir vorerst komplett in Franken", betont Luca Vitale den regionalen Anspruch. 16,17 Weingüter habe man sich angeschaut und "die werden auch alle einen Platz auf der Weinkarte bekommen", verspricht Melina Vitale. "Wir wechseln auch durch", fügt ihr Mann noch an, da es hier sehr viele Winzer gebe. Und es wird Schoppen geben, also 0,25 Liter, betont Nico Frank. Aber es werden auch reiner Traubensaft vom Winzer und alkoholfreier Secco auf der Karte stehen.

Am 1. März öffnet Schwab’s Landgasthof in Schwarzach wieder. Bis dahin gibt es noch ein straffes Programm. "Wir müssen die Gaststube noch etwas minimalistischer gestalten", sagt Melina Vitale. "Ein bisschen moderner, rustikale Holztisch-Optik", meint ihr Mann. Oder wie er es auch nennt: "Schicker Gasthaus-Style". Nico Frank hofft, dass noch ein Bekannter aus Sylt für die Küche kommt. Verstärkung gibt es schon durch David Hassenkamp (39), der von der Vogelsburg kommt und für die Restaurantleitung zuständig ist.

 
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Kommentare
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  • Anton Müller
    Joachim Schwab hat in den schönen Räumlichkeiten die Messlatte auf jeden Fall, für meinen Geschmack, sehr weit hoch gehängt. Bin etwas skeptisch, was den "schicken Gasthaus-Style", die minimalistische Gaststube und das "Casual Fine Dining" angeht.

    Aber nun genug mit typisch fränkischer Reserviertheit vor allem Neuen! Aber ihr habt euch die Region schließlich selbst ausgesucht. 😉 Ich freue mich, dass der Betrieb weitergeht und wünsche dem jungen Team viel Erfolg. Wir werden euch bald einen Besuch abstatten...
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  • Marc Stürmer
    Nun die Rückkehr zur Fränkischen Küche in den Räumlichkeiten, weg von einem Ristorante jedenfalls ist begrüßenswert.
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  • Peter Koch
    "Casual Fine Dining" ist garantiert nicht Schäuferl mit Klöß. Vielleicht gibt es ja Schäuferl Kroketten, Bratwurst Carpaccio oder Klare Tomatensuppe von der Green Sausage.
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  • Elisabeth Hofmann
    casual fine dining heisst ja in erster Linie "ambitionierte Küche". Wieso soll das nicht auch mit einem Schäuferle gehen. Selbst ein Jamie Oliver hat neue Variationen vom Schweinekrustenbraten kreiert.

    Erst testen , oder waren Sie schon vor Ort und können live berichten ??

    Lorenz Hofmann
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  • Friedrich Angene
    @ Herr Hofmann, nichts draus machen - Herr Koch muss ja halt zu allen Bereichen seinen "Senf" dazu geben!
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  • Marc Stürmer
    "Fine Dining" ist nichts anderes als gehobene Küche, also die Art eben, wie man kocht und es serviert. Schon der originale Schwab war mehr in der Richtung zuhause, was man an den Gasträumen sehen kann.
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  • Klaus Brand
    Wir freuen uns darauf wieder in den Schwab´s Landgesthof einkehren zu dürfen. Vielleicht gibt´s auch die Karthäuser Klöße wieder :):)
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