
Monatelang hat Knauf beharrlich seine Geschäfte in Russland weitergeführt, nun die überraschende Ankündigung: Der Gipskonzern aus Iphofen bei Kitzingen will sich aus dem international geächteten Land zurückziehen. Das gab das Unternehmen an diesem Montag bekannt.
Die Mitteilung des Konzerns besteht nur aus drei Sätzen, hat aber enorme Wucht: Knauf trennt sich demnach nach gut 30 Jahren von einem Markt, der für den Konzern bis zuletzt eine große Rolle spielte. Nun scheint der öffentliche Druck aber zu groß geworden. Trotz detaillierter Anfragen dieser Redaktion am Montag gab Knauf über die kurze Mitteilung hinaus keine Antworten.
So bleibt vage, wie der Rückzug des Unternehmens laufen soll. "Es ist der Wunsch des Unternehmens, das gesamte Geschäft in Russland inklusive Rohstoffgewinnung, der Produktion und des Vertriebs auf das lokale Management zu übertragen", heißt es in der Mitteilung nur. Das Vorhaben stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch russische Behörden.
14 Werke, 4000 Beschäftigte - genauer Umsatz von Knauf in Russland unklar
Knauf hat nach eigenen Angaben in Russland 14 Werke mit zusammen 4000 Beschäftigten. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehe das Unternehmen in der Verantwortung, lautete bislang immer die Begründung des Konzerns dafür, an den Geschäfte in Russland festzuhalten.
Der Weltmarktführer für Baustoffe hält sich bei Details und Zahlen seines Russland-Geschäfts meistens bedeckt. So blieb das wirtschaftliche Volumen lange Zeit nebulös. Geschäftsführender Gesellschafter Uwe Knotzer ließ vor zwei Jahren immerhin durchblicken, dass der Umsatz in Russland bei mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr liegt.
Knauf ist in 90 Ländern vertreten, hat 40.000 Beschäftigte und machte zuletzt 15,4 Milliarden Euro Umsatz. Russland hatte stets eine besondere Stellung im Konzern, Firmenpatriarch Nikolaus Knauf war jahrelang russischer Honorarkonsul in Deutschland. Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 trat der 88-Jährige von diesem Ehrenamt zurück.
Knauf und das besetzte Mariupol: Stark in der Kritik der Öffentlichkeit
Zuletzt war das 92 Jahre alte Familienunternehmen Anfang April in die Schlagzeilen geraten: Medienberichten zufolge werden Knauf-Produkte für den Wiederaufbau der von Russland besetzten Stadt Mariupol in der Ostukraine verwendet. Das Vorhaben gilt als Prestigeobjekt des russischen Machthabers Wladimir Putin.
Knauf wies die Kritik zurück, in Mariupol im Dienste von Putin zu handeln. Man halte sich an alle Sanktionen des Westens gegen Russland. Der Frankfurter Sanktionsrechtler Viktor Winkler betonte gegenüber dieser Redaktion, dass Knauf nicht gegen solche Vorschriften verstoße.
Doch in der Öffentlichkeit gibt es vor allem wegen moralischer Bedenken große Kritik. Wie es nun zum Umdenken bei Knauf kam und ob sich das Unternehmen nicht doch Optionen in Russland offen hält, darüber war am Montag beim Konzern in Iphofen keine Antwort zu bekommen.
In der Westukraine will sich Knauf engagieren
Der Gipskonzern ist nicht das einzige Großunternehmen aus Deutschland, das in Russland aktiv ist. Dort machen dem Nichtregierungsportal B4Ukraine zufolge nach wie vor gut 270 deutsche Firmen Geschäfte.
Erst im März hatte das Unternehmen angekündigt, in der Westukraine ein neues Werk aufbauen zu wollen. Wenige Monate nach Kriegsbeginn war eine Knauf-Fabrik im stark umkämpften Osten des Landes von Raketen zerstört worden.
Konzern mit zahlreichen Unterfirmen weltweit
Knauf ist ein Konzern mit einer unüberschaubaren Zahl von Unterfirmen in aller Welt. Neben den externen Managern Uwe Knotzer und Jörg Kampmeyer steht mit Alexander Knauf ein Mitglied der nach wie vor einflussreichen Gründerfamilie gleichberechtigt an der operativen Spitze.
2 Bemerkungen: Wladimir ist nicht Machthaber, sondern gewählter Präsident Russlands.
Und: Knauf beugt sich den USA.
2 Bemerkungen: wladimir Putin ist nicht Machthaber, sondern Präsident von Russland.
Und: Knauf b
So kauft z. B. Österreich (u. A.) weiterhin Gas in Russland (2023 für 3,7 Milliarden!),
Frankreich kauft weiter hin Uran für seine Atomkraftwerke,
und unsere Industrie, vor allem die Global Player, nutzen viele viele Schlupflöcher!
Insofern nutzen die Waffenlieferungen in erster Linie der Rüstungsindustrie und die Zeche zahlen die Steuerzahler und noch viel schlimmer zahlt dies die Ukrainische Bevölkerung mit viel Leid und mit dem Leben!