
Urlaub zu Hause lässt sich auf, am und im Wasser besonders gut genießen. So auch am Altmain, der ein begehrtes Ausflugsziel ist. Wie es um die Sicherheit dort bestellt ist, behandelte der erste von drei Artikeln einer kleinen Serie. Der zweite Teil blickte genauer auf den Konflikt zwischen Freizeitspaß und Naturschutz und fragte nach "Lust oder Frust am Altmain?".
Nun kommen die Menschen auf dem Wasser selbst zu Wort. Warum fahren sie überhaupt auf dem Altmain? Wie empfinden sie die aktuelle Lage? Und worauf sollte man ihrer Meinung nach achten? Das sind die Antworten von 17 Wassersuchenden in Astheim und Nordheim.
Andreas (62) und Katrin (61) Tischer aus Gochsheim: "Sonst sind wir auch gern auf der Fränkischen Saale unterwegs"

Andreas Tischer: "Wir fahren pro Saison vielleicht dreimal auf dem Altmain. Ansonsten sind wir auch gern auf der Fränkischen Saale unterwegs, die ja derzeit leider gesperrt ist. In einem Jahr war in Astheim die Hölle los. Da war das ganze Dorf zugeparkt. Dass die Anwohner darüber etwas unglücklich sind, wundert mich nicht."
Katrin Tischer: "Wir vermeiden es, am Wochenende hierherzukommen, weil da viel los ist. Ich denke, dass dann schon auch eine gewisse Lärmbelästigung auf dem Fluss ist, vor allem für die Natur. Es gibt ja hier auch seltene Tiere. Wir haben zum Beispiel schon mal einen Adler gesehen. Laute Musik und Alkohol haben nichts auf einem Fluss zu suchen. Man sollte sich leise verhalten in dieser schönen Natur, die erhaltenswert ist."
Ana Pickart (38), Birgit Marpert (39) und Claudia Kunz (50) aus Weisendorf: "Auf jeden Fall auf die Natur Rücksicht nehmen"

Ana Pickart: "Wir sind heute das erste Mal auf dem Altmain unterwegs. Es ist wunderschön hier. Daher sollte man auf jeden Fall auf die Natur Rücksicht nehmen, also zum Beispiel Abstand zu den Tieren halten."
Birgit Marpert: "Ich finde es hier sehr idyllisch. Keine Nebengeräusche, keine Straße, nichts. Auch eine schöne Strömung. Wir haben von unserem Kanuverleih einen Flyer mit Verhaltensregeln bekommen. Wenn sich alle daran halten, dürfte es eigentlich keine Probleme geben."
Claudia Kunz: "Wir haben bisher keinen Müll am Ufer oder auf dem Wasser gesehen. Aber wenn da wirklich viele Leute ihren Müll hinterlassen, wäre das sehr ärgerlich."
Dario Neuhaus (24) aus Würzburg: "Vielleicht wäre ein Shuttle eine gute Idee"

Dario Neuhaus (24) aus Würzburg: "Ich bin schon öfter Kanu auf der Lahn bei Frankfurt gefahren, wo ich eigentlich herkomme. Auf dem Altmain bin ich heute zum ersten Mal. Er hat auf jeden Fall mehr Strömung, als ich es gewohnt bin, das heißt, man muss nicht so viel paddeln. Ich wäre auch genervt, wenn ich hier wohnen und ständig jemand vor meiner Haustür stehen würde. Deshalb sind wir mit dem Bus gekommen. Vielleicht wäre ein Shuttle eine gute Idee für die Altmain-Besucher."
Sabine B. aus Kitzingen und Angelika A. aus Schweinfurt: "Bekloppte gibt es leider überall"

Sabine B.: "Wir sind in einer Stand-Up-Paddling-Gruppe mit rund 20 Personen. Heute sind wir aber nur zu zweit unterwegs. Wir waren schon auf der Tauber und Fränkischen Saale, aber ich finde den Altmain immer wieder schön. Natürlich halten wir uns an die vorgegebenen Verhaltensregeln und fahren zum Beispiel nicht in die Einbuchtungen und nehmen Rücksicht auf die Tiere."
Angelika A.: "Ich kann verstehen, dass sich die Anwohner ist Astheim über die Autos beschweren. Die Leute parken zum Teil total bescheuert. Wir parken immer auf den zulässigen Parkplätzen. Außerdem respektieren wir das Naturschutzgebiet und halten nur dort an, wo es erlaubt ist. Aber Bekloppte gibt es leider überall."
Michael Tenschert (33) aus Stammheim: "Verständlich, dass manche Anwohner sich aufregen"

Michael Tenschert (33) aus Stammheim: "Wir machen heute eine Kanutour als Abschlussfahrt vom Fußballverein SV Stammheim. Die Region ist einfach schön anzuschauen und dank der Strömung muss man nicht viel machen. Da der Luftmatratzentourismus zugenommen hat, kann ich schon verstehen, dass sich manche Anwohner aufregen. Man sollte sich einfach an die Regeln halten und keinen Abfall ins Wasser werfen, die Natur respektieren und sich gleichzeitig an ihr erfreuen."
Lillith Michel aus Würzburg (43) und Christiane Stenger (39) aus Bergtheim: "Auf dem Altmain sollte kein Party- und Mülltourismus stattfinden"

Lillith Michel: "Ich fahre regelmäßig mit meinem SUP von Astheim nach Sommerach. Die Sonne genießen, zur Abkühlung ins Wasser springen, die Landschaft ist schön. Es ist einfach entspannend. Wir schmeißen nichts in den Main, haben sogar einen Aschenbecher dabei."
Christiane Stenger: "Ich kenne die Strecke von einer Kanutour und fand es so schön, dass ich mir jetzt auch ein SUP zugelegt habe. Auf dem Altmain sollte kein Party- und Mülltourismus stattfinden. Stattdessen sollte man diese wunderschöne Landschaft genießen. Bei der Fähre muss man ja auch aufpassen. Einfach alles achten und schützen, wie man es auch zu Hause gerne hätte."
Dominic Petermann (46) und Fabian Walter (18) aus Schwarzach: "Wie ein Urlaubstag vor der Haustür"

Dominic Petermann: "Wir fahren zwei- bis dreimal im Jahr auf dem Altmain. Es ist wie ein Urlaubstag vor der Haustür. Aber manchmal ist es so voll, dass du es teilweise trockenen Fußes von links nach rechts schaffst. Aber es ist verständlich, dass so viele Menschen hierherkommen. Die Gegend ist einfach wunderschön."
Fabian Walter: "Wir fahren öfters auf dem Altmain. Ich kann hier einfach abschalten und die schöne Landschaft genießen. In Astheim ist gar nicht so viel los, aber in Nordheim. Ich kann mir vorstellen, dass dort auch mehr Müll anfällt. Wichtig ist, dass man seine Abfälle nicht im Wasser lässt."
Anni Brendler (33) aus Unterspiesheim; Anika Ruff (31), Julia (33) und Sabrina (35) Wiegärtner aus Nürnberg: "Heute ist viel mehr los als früher"

Anni Brendler: "Wir schaden der Umwelt ja nicht, wenn wir auf dem Main fahren. Es geht darum, wie die Leute sich verhalten. Wenn man nicht dafür sorgt, dass man die Natur in dem Zustand hinterlässt, wie man sie vorgefunden hat, dann ist es für die Umwelt nicht gut. Heute ist jedenfalls viel mehr los als früher, weil einfach viel mehr Tourismus hier ist."
Anika Ruff: "Für mich wäre es als Anwohnerin problematisch, wenn viel Müll hinterlassen wird. Deshalb sollte jeder darauf achten, seine Sachen wieder mitzunehmen."
Julia Wiegärtner: "Ich bin gerne in der Natur und finde es schön, wenn wir dort was zusammen unternehmen – heute eben hier auf dem Altmain."
Sabrina Wiegärtner: "Anni wohnt hier, daher kennen wir dieses schöne Eck. Wir fahren öfters mit dem SUP auf dem See, aber heute lassen wir uns mit Schwimmreifen auf dem Altmain treiben."
Die Sperrung der Saale im LK Bad Kissingen trägt sicher auch dazu bei, dass noch mehr Kanuten auf dem Altmain unterwegs sind als sonst.
Es wird sich keine vernünftige Regelung finden lassen, die Belastung der Natur und der Anwohner zu entschärfen, dank einiger Egoisten.