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Volkach
Fränkische Saale für Paddler gesperrt: Wie die Lage auf dem Altmain bei Volkach ist und wo Gefahren lauern
Die Sommerferien haben begonnen, der Altmain lockt viele Kanufahrer und Stand-Up-Paddler an. Diese Gefahren und Regeln sollten Gäste kennen, bevor sie sich ins Boot setzen.
Blick auf die Schleuse in Astheim, durch die viele Wassertouristen von Volkach aus auf den Altmain gelangen.
Foto: Nadine Wiget | Blick auf die Schleuse in Astheim, durch die viele Wassertouristen von Volkach aus auf den Altmain gelangen.
Nadine Wiget
 |  aktualisiert: 03.08.2024 02:40 Uhr

Der Altmain zwischen Astheim und Gerlachshausen ist im Sommer ein echter Besuchermagnet. Stand-Up-Paddler, Kanufahrerinnen und Menschen, die eine Abkühlung im Wasser suchen, sind dort unterwegs – in den Sommerferien noch ein paar mehr. Da stellt sich angesichts der Sperrung der Fränkischen Saale nicht nur die Frage, wie sicher dieser Flussabschnitt des Mains überhaupt ist. Auf der Saale gilt das Paddelverbot wegen umsturzgefährdeter Bäume seit Februar.

Könnte der Altmain auch von einer solchen Sperrung betroffen sein? Was sollten die Menschen auf dem Fluss beachten? Welche Gefahrenstellen gibt es? All diese Fragen klären wir im ersten Teil unserer dreiteiligen Artikelserie über den Altmain.

Droht Paddlern auch auf dem Altmain Gefahr von Bäumen?

Sebastian Roger vom Wasserschifffahrtsamt (WSA) Main sagt, dass die Fränkische Saale nicht mit dem Altmain bei Volkach vergleichbar sei. "Der Altmain hat eine deutlich größere Gewässerbreite, und das WSA Main kommt seiner Verkehrssicherungspflicht ordnungsgemäß nach." Die Biologin Ulrike Geise vom Bund Naturschutz sieht das ähnlich: "Auf dem Altmain ist mehr Platz als auf der Fränkischen Saale, sodass umgefallene Bäume liegen bleiben können."

Das ist die Einsetzstelle in Astheim, die viele Wassertouristen nutzen, um auf den Altmain zu gelangen.
Foto: Nadine Wiget | Das ist die Einsetzstelle in Astheim, die viele Wassertouristen nutzen, um auf den Altmain zu gelangen.

Gibt es darüber hinaus Gefahrenstellen auf dem Altmain?

Astheims ehemaliger Ortssprecher Jochen Flammersberger wirft dem WSA vor, es toleriere das Betreten und den Einstieg der Wassertouristen im unmittelbaren Bereich der Staustufe, obwohl dies rechtlich gar nicht erlaubt sei. Sebastian Roger weist diesen Vorwurf zurück: "Unterhalb der Bootsschleuse besteht hier grundsätzlich die Möglichkeit des Umtragens und/oder des Einstiegs im Unterwasser am Astheimer Ufer über die Bootstreppe. Ein Start beziehungsweise die Fortsetzung einer Bootsfahrt ist hier also ausdrücklich gestattet." Darüber hinaus sei bei aktiver Bootsschleuse das benachbarte Wehrfeld aus Sicherheitsgründen immer außer Betrieb, sodass hier in der Saison keine Fernsteuerung vorliege.

Die Nutzer des Altmains müssen auf den Fährverkehr achten, wenn sie weiter Richtung in Sommerach paddeln oder treiben.
Foto: Nadine Wiget | Die Nutzer des Altmains müssen auf den Fährverkehr achten, wenn sie weiter Richtung in Sommerach paddeln oder treiben.

Wo im Altmain ist überhaupt Schwimmen erlaubt – und wo nicht?

Das Baden und Schwimmen ist auf der gesamten Breite der Bundeswasserstraße Main 100 Meter ober- und unterhalb der Wehr- und Schleusenanlage nicht erlaubt, erklärt der Fachmann vom Wasserschifffahrtsamt. Auch im Fahrtbereich der Fähre in Nordheim ist das Schwimmen nicht gestattet. "Der Fährenbereich ist eine Gefahrenzone, und die Nutzer des Altmains müssen auf den Fährverkehr Rücksicht nehmen", teilt die Gemeinde Nordheim mit. Manchmal sei dies nicht ganz einfach, aber mit gesundem Menschenverstand funktioniere es. Es gibt also noch genügend Bereiche, in denen man schwimmen darf.

Von Volkach aus paddeln viele Wassertouristen zur Schleuse in Astheim, um auf den Altmain zu gelangen.
Foto: Nadine Wiget | Von Volkach aus paddeln viele Wassertouristen zur Schleuse in Astheim, um auf den Altmain zu gelangen.

Was sind die größten Risikofaktoren für Unfälle auf dem Altmain?

Die Gemeinde Nordheim warnt, dass Alkohol und Musikanlagen das größte Gefahrenpotenzial für Unfälle auf dem Altmain darstellen. Deshalb spricht sich Jochen Flammersberger für ein Alkohol- und Musikverbot aus – auch der Natur und den Tieren zuliebe. Und er sieht eine weitere Gefahrenquelle, nämlich Unvernunft und Leichtsinn: "Mittlerweile baden immer wieder Jugendliche im Schleusenbereich und hüpfen von der Wehrmauer in den Main." Dies könne gefährlich werden, wenn die mittlere Trommel der Wehranlage eingeschaltet ist. Genau aus diesem Grund sei das Baden in diesem Bereich ausdrücklich verboten, sagt Sebastian Roger.

Könnte es auch zu einer Sperrung des Altmains kommen?

Sebastian Roger und das WSA haben dazu eine klare Meinung: "Wir dürfen und wollen den Main nicht komplett absperren (Stichwort Gemeingebrauch)." Neben der Berufsschifffahrt, die Vorrang genießt, unterstütze die Bundeswasserstraßenverwaltung auch die Freizeitschifffahrt, die durch einen Masterplan des Bundesverkehrsministeriums nachhaltig und nutzungsorientiert gefördert werde.

Die gute Nachricht ist also, dass der Altmain ein sicheres Gewässer für den Menschen ist, wenn er die Regeln beachtet und sich vernünftig verhält. Doch wie sicher ist er für die Natur? Und wie hat sich die Lage seit dem enormen Andrang zu Corona-Zeiten entwickelt? Darauf wirft der zweite Teil einen genauen Blick.

 
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Kommentare
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  • Peter Koch
    Muss man denn alles hinterfragen was seit Jahrzehnten problemlos funktioniert?
    Abgesehen davon ist der Altmain keine Bundeswasserstrasse.
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