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Kreis Haßberge
Lückenhaftes Mobilfunknetz: Wo im Landkreis Haßberge die weißen Flecken beim Handy-Empfang sind
Wie gut – oder schlecht – ist das Mobilfunknetz im Haßbergkreis? Daten der Bundesnetzagentur geben einen Überblick, von 5G und 4G bis 2G und "Kein Empfang".
Test des Mobilfunk-Empfangs in Ueschersdorf: Zwei 4G-Messpunkte zeigt die 'Funkloch-App' der Bundesnetzagentur beim Ortsbesuch der Redaktion an.
Foto: Rebecca Vogt | Test des Mobilfunk-Empfangs in Ueschersdorf: Zwei 4G-Messpunkte zeigt die "Funkloch-App" der Bundesnetzagentur beim Ortsbesuch der Redaktion an.
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:14 Uhr

Wer übernimmt in der Marktgemeinde Burgpreppach den Betrieb eines Sendemasts, um die Ortsteile Birkach und Ueschersdorf besser mit Mobilfunk zu versorgen? Diese Frage stand jüngst in der örtlichen Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung. Eine Lösung war hier für die Burgpreppacher Ortsteile noch nicht in Sicht. Es werde weiter nach einem Anbieter gesucht. Das Beispiel zeigt aber, dass im Landkreis Haßberge in Sachen Mobilfunk-Versorgung offenbar noch Luft nach oben ist.

So steht es um die Mobilfunk-Versorgung im Landkreis Haßberge

Vor diesem Hintergrund ist die Redaktion der Frage nachgegangen: Wie steht es um die Mobilfunk-Versorgung im Landkreis Haßberge? Im Internet gibt die Bundesnetzagentur darüber Aufschluss, unter anderem mit dem sogenannten Mobilfunk-Monitoring. Auf einer interaktiven Karte wird hierbei angezeigt, wo in Deutschland welcher Mobilfunk-Netzbetreiber und welcher Mobilfunk-Standard zu finden sind.

Gefiltert werden kann dabei nach den drei Unternehmen, die bundesweite öffentliche Mobilfunknetze betreiben: Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Ebenso sind die Mobilfunk-Technologien einzeln filterbar – aktuell 2G, 4G und neu 5G. Die Abkürzungen bezeichnen die einzelnen Mobilfunk-Generationen. Diese unterscheiden sich vor allem in der Menge an Daten, die mit ihnen pro Sekunde übertragen werden kann (siehe Infobox).

Über das Suchfeld lassen sich auf der Karte der Bundesnetzagentur nun einzelne Städte oder Regionen aufrufen. Im Landkreis Haßberge fallen dabei – unter Einbeziehung aller Mobilfunk-Netzbetreiber und -Technologien – größere weiße Flecken in Richtung Steigerwald und im Landschaftsdreieck zwischen Königsberg, Zeil und Kirchlauter auf. Auch nordwestlich des Haßfurter Stadtteils Sailershausen sind einzelne kleinere weiße Flecken auf der Karte zu sehen.

Größere Lücken bei der 4G- und 5G-Abdeckung im Landkreis Haßberge

Das Bild ändert sich, wenn man ausschließlich nach den neueren Mobilfunk-Standards 4G und 5G filtert. Hier werden die weißen Flecken deutlich größer. So tun sich bei der 4G-Abdeckung im Steigerwald zum Beispiel südlich von Eltmann, rund um Fatschenbrunn sowie westlich von Fabrikschleichach deutliche Lücken im Mobilfunknetz auf.

Das 4G-Netz im Landkreis Haßberge hat noch Lücken.
Foto: Screenshot Bundesnetzagentur, BKG, Esri, Zafaco | Das 4G-Netz im Landkreis Haßberge hat noch Lücken.

Auch die zuvor schon genannten weißen Flecken zwischen Königsberg, Zeil und Kirchlauter sowie bei Sailershausen werden ohne 2G in der Auswahl deutlich größer. Weitere augenfällige Lücken im 4G-Netz ergeben sich westlich von Humprechtshausen in der Gemeinde Riedbach sowie in und bei Ermershausen. Ebenso von 4G-Lücken betroffen beziehungsweise umgeben: die Maroldsweisacher Ortsteile Birkenfeld, Dippach, Ditterswind und Eckartshausen.

Die 5G-Abdeckung im Landkreis Haßberge weist noch deutliche weiße Flecken auf.
Foto: Screenshot Bundesnetzagentur, BKG, Esri, Zafaco | Die 5G-Abdeckung im Landkreis Haßberge weist noch deutliche weiße Flecken auf.

Nochmals deutlich größer werden die weißen Flecken auf der Karte, wenn man ausschließlich einen Blick auf das 5G-Netz im Landkreis Haßberge wirft. Dieser Mobilfunk-Standard ist der Neueste. Er kann laut Bundesnetzagentur seit Herbst 2019 hierzulande genutzt werden. "Der bisherige Ausbau von 5G-Netzen ist aber noch maßgeblich auf die bestehende 4G-Infrastruktur angewiesen", informiert die Behörde zum Thema.

Übersicht über die Funklöcher im Landkreis Haßberge

Die im Mobilfunk-Monitoring dargestellten Werte basieren auf Berechnungen der Mobilfunk-Netzbetreiber, die diese auf Aufforderung der Bundesnetzagentur unter festgelegten Kriterien vorgenommen haben. In einer weiteren Übersicht, der sogenannten Funkloch-Karte, ist hingegen die von Nutzerinnen und Nutzern der "Funkloch-App" vor Ort ermittelte Netzverfügbarkeit abgebildet. In der Karte sind in einzelnen kleinen Waben Werte für "Kein Empfang" sowie 2G, 4G und 5G erfasst.

Nur vereinzelt sind dort für den Landkreis Haßberge Punkte zu finden, die "Kein Empfang" signalisieren, etwa in Birkenfeld. Deutlich höher ist die Anzahl der Waben, die in der Karte eine Verfügbarkeit von lediglich 2G kennzeichnen. Diese leuchten zum Beispiel in Wonfurt und Maroldsweisach sowie auch zwischen Birkach und Ueschersdorf auf.

Lückenhaftes Mobilfunknetz: Wo im Landkreis Haßberge die weißen Flecken beim Handy-Empfang sind

Apropos: Für die beiden Burgpreppacher Ortsteile selbst weist die Funkloch-Karte größtenteils 4G aus, mit Ausnahme eines kürzeren Abschnitts am Ortsende von Birkach. Das Mobilfunk-Monitoring indes zeigt sogar eine Abdeckung mit 5G an, allerdings mit einer größeren Lücke nördlich der Verbindungsstraße zwischen den beiden Dörfern (siehe Grafik). Auch als die Redaktion vor Ort das Mobilfunknetz testet, ist der Empfang mit dem Handy gut. 5G wird allerdings auf dem Display nicht angezeigt.

Eine Anwohnerin, die gerade in Ueschersdorf unterwegs ist, erklärt, dass in Sachen Mobilfunk die Qualität schwanke. Vor einiger Zeit habe sie noch zum Telefonieren mit dem Handy auf den Berg gehen müssen, berichtet sie und deutet mit der Hand in Richtung des Selbigen. Zuhause nehme sie zum Telefonieren eher den Festnetz-Apparat. Mit der Telekom habe man Empfang, mit Vodafone nicht, berichtet eine weitere Anwohnerin. Seit bei Sulzbach ein Funkmast stehe, sagt sie, sei der Mobilfunk im Ort besser geworden.

Über die Aussagekraft der Daten und die Mobilfunk-Standards

Das Mobilfunk-Monitoring und die Funkloch-Karte sind online im Breitband-Monitor der Bundesnetzagentur zu finden. Die dort dargestellten Werte weichen jedoch mitunter von der tatsächlichen Mobilfunk-Versorgung vor Ort ab.
Zum Mobilfunk-Monitoring etwa erklärt die Bundesnetzagentur: "Die Karte basiert auf errechneten Daten der Mobilfunk-Netzbetreiber für den Outdoor-Empfang." Innerhalb von Gebäuden könne der Empfang erheblich niedriger sein. Zudem hänge die Netzverfügbarkeit auch von anderen Faktoren ab, wie etwa der Auslastung der Funkzelle.
Auch zur Funkloch-Karte heißt es von der Bundesnetzagentur einschränkend, dass die durch Meldungen der Nutzerinnen und Nutzer der "Funkloch-App" generierten Ergebnisse nicht repräsentativ seien.
2G, 4G und 5G: Die einzelnen Mobilfunk-Generationen entscheiden über die Geschwindigkeit, mit der beim Surfen Daten auf das beziehungsweise vom Smartphone übertragen werden können. Im neuen 5G-Netz sind künftig Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich, wie das Online-Vergleichsportal Verivox informiert. 4G bietet – je nach Tarif und Anbieter – eine Übertragungsrate von bis zu 500 Megabit pro Sekunde. Bei 2G hingegen liegt die Datengeschwindigkeit in der Spitze gerade einmal bei 64 Kilobit pro Sekunde. Nutzerinnen und Nutzer surfen hier im "Schneckentempo", wie es bei Verivox heißt.
bex

In Ihrem Ort ist die Mobilfunk-Versorgung anders als von der Bundesnetzagentur beschrieben? Dann schildern Sie die Lage bei sich vor Ort gerne über die Kommentarfunktion.

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