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Kreis Haßberge
Bürgermeisterwahl 2026 in Haßfurt, Zeil und Königsberg: Werner, Stadelmann, Bittenbrünn – wer will nochmal?
Im Frühjahr 2026 können die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, wer Bürgermeister wird – oder es weiterhin bleibt. Aber haben die Amtsinhaber noch Lust auf eine weitere Runde? Ein Überblick.
Von links: Günther Werner, Thomas Stadelmann, Claus Bittenbrünn. Kandidieren die drei Männer erneut als Bürgermeister oder lassen sie es bleiben?
Foto: René Ruprecht, Claudia Fischer, Johanna Heim | Von links: Günther Werner, Thomas Stadelmann, Claus Bittenbrünn. Kandidieren die drei Männer erneut als Bürgermeister oder lassen sie es bleiben?
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:39 Uhr

Drei Städte, drei Bürgermeister. Und drei Wahlen, die am Sonntag, 8. März 2026, darüber entscheiden, wer künftig im Rathaus der Kreisstadt, der Fachwerkstadt und der Regiomontanusstadt das kommunale Zepter in der Hand hält. Aber wollen Günther Werner, Thomas Stadelmann und Claus Bittenbrünn überhaupt noch einmal kandidieren? Oder weht in den Rathäusern der drei Städte künftig ein frischer Wind? Die Redaktion hat nachgefragt.

Haßfurt: Günther Werner (WG)

Kandidiert er wieder? Er habe sich noch nicht endgültig entschieden, teilt der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner mit.
Foto: René Ruprecht | Kandidiert er wieder? Er habe sich noch nicht endgültig entschieden, teilt der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner mit.

Ob der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner noch ein weiteres Mal kandidieren möchte, könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten, teilt er auf Nachfrage der Redaktion mit. Er habe sich noch nicht endgültig entschieden. Das Mitglied der Wählergemeinschaft ist schon lange in der Kommunalpolitik tätig. Er war bereits 1995 Stadtratsmitglied, wurde später dritter und dann zweiter Bürgermeister. Seit 2014 kümmert er sich hauptamtlich um die Geschicke der Kreisstadt.

Während seiner Amtszeit entstand beispielsweise die Power-To-Gas-Anlage am Haßfurter Hafen, die überschüssigen Strom zu Wasserstoff umwandelt und das Gas in Tanks speichert. Etwa 2,5 Millionen Euro hat die Stadt zudem in den Ausbau des Gewerbegebiets "Schlettach II" investiert, um den Wirtschaftsstandort Haßfurt zu stärken.

Und dann wäre da noch die Teilnahme am Modellprojekt "Smart City" – bei dem die Kommune in vielen verschiedenen Bereichen digital transformiert werden soll. Seit Ende 2019 ist die Kreisstadt Teil des Förderprojekts. Mittlerweile gibt es ein Stadtlabor, es dient als Anlaufstelle und Experimentierort für die Bürgerinnen und Bürger für Digitalisierungsfragen.

Die Wahlbeteiligung bei der letzten Bürgermeisterwahl 2020 lag in Haßfurt bei 56,21 Prozent. Günther Werner setzte sich mit 59,29 Prozent gegen seine beiden Mitbewerber Stephan Schneider von der SPD (13,23 Prozent) und Volker Ortloff von der CSU (27,48 Prozent) durch.

Zeil: Thomas Stadelmann (SPD)

'Alles im Leben hat seine Zeit', sagt Thomas Stadelmann. Der Zeiler Bürgermeister  tritt im März 2026 nicht mehr zur Wahl an.
Foto: Claudia Fischer | "Alles im Leben hat seine Zeit", sagt Thomas Stadelmann. Der Zeiler Bürgermeister  tritt im März 2026 nicht mehr zur Wahl an.

Für Thomas Stadelmann ist 2026 Schluss. "Alles im Leben hat seine Zeit", sagt der SPDler. Der 62-Jährige befindet sich gerade in seiner dritten Amtsperiode – eine vierte würde er erst mit 69 beenden. "Man weiß nicht, wie es einem gesundheitlich geht", so Stadelmann. Und nach 16 Jahren sei Zeit für frischen Wind und neue Gedanken.

"Das Schlimmste für mich in meiner gesamten Amtszeit war, als das Hallenbad in Zeil schließen musste", berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. Das Bad machte im August 2019 dicht – die Sanierung wäre der Stadt Zeil zu teuer gekommen. Aber es gab auch viel Schönes. Als sein persönliches Highlight in seiner Amtszeit nennt Stadelmann die 1000-Jahr-Feier, die übers komplette Jahr 2018 ging. "Da hat auch die Zeiler Bevölkerung wahnsinnig zusammengehalten. Die Menschen haben sich eingebracht, wir haben tolle Feste gehabt."

Stolz auf gutes Miteinander im Stadtrat

Auch die Sanierung des Caritas-Kindergartens führt er an. Stolz sei er auf das gute Miteinander im Stadtrat – das nie parteipolitisch geworden sei. All die positiven Dinge seien nicht alleine sein Verdienst, sie hätten nur in der Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und der Verwaltung umgesetzt werden können, merkt er an.

"Das macht Spaß, Sachen zu klären und Dinge zu lösen", sagt er. "Und jemandem dabei vielleicht auch noch zu helfen." Als Bereicherung empfindet er die Begegnungen mit den Menschen, beispielsweise den Besuch einer 100-jährigen Dame im Altenheim. "Das macht was mit einem."

Radwegbau und Kreuzwegsanierung

Zu tun hat Stadelmann bis März kommenden Jahres noch genug: Den Bau des Radwegs Krum-Sechsthal beispielsweise, der nun losgehen werden soll. Und: "Schön wäre es, wenn die Sanierung des Kreuzweges bis zum Ende meiner Amtszeit klappt", hofft Stadelmann.

An der letzten Bürgermeisterwahl beteiligten sich 57,18 Prozent der Zeiler Wählerinnen und Wähler. Thomas Stadelmann trat ohne Konkurrenten oder Konkurrentin an. Der SPDler wurde mit 88,72 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

Königsberg: Claus Bittenbrünn (CSU)

Der Königsberger Bürgermeister, Claus Bittenbrünn, räumt im kommenden Jahr seinen Platz im Rathaus der Regiomontanusstadt.
Foto: Johanna Heim | Der Königsberger Bürgermeister, Claus Bittenbrünn, räumt im kommenden Jahr seinen Platz im Rathaus der Regiomontanusstadt.

Auch Claus Bittenbrünn kandidiert im kommenden Jahr nicht mehr, wie er im Gespräch mit der Redaktion berichtet. Zum einen aus Altersgründen: Zum Zeitpunkt der Wahl im kommenden Jahr ist der CSUler bereits 70 Jahre alt. Zum anderen führt der Bürgermeister auch gesundheitliche Gründe an. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er einen Schlaganfall. Es sei aber bereits vorher klar gewesen, dass er nicht mehr antrete. Nun sei es Zeit für jemand jüngeren, jemanden mit neuen Ideen und mehr Kraft.

"Bürgermeister gestalten, heißt es immer. Ich sage: 'Ein Bürgermeister stopft eher Löcher'."
Claus Bittenbrünn, Bürgermeister Königsberg

Apropos Kraft: Genau die habe er in seiner Amtszeit benötigt, erklärt der 69-Jährige. Ins Bürgermeisteramt ist er damals mit einem nicht genehmigten Haushalt gestartet, es folgte eine Konsolidierung, um die Finanzen der Stadt auf Vordermann zu bringen. Vieles sei nicht möglich gewesen. Sparmaßnahmen waren die Folge. "Bürgermeister gestalten, heißt es immer. Ich sage: 'Ein Bürgermeister stopft eher Löcher'". Mittlerweile stehe seine Kommune aber wieder gut da, so Bittenbrünn.

Spaß daran, etwas zu bewegen

Die Arbeit als Bürgermeister mache ihm Spaß, weil er gerne etwas für die Menschen im Kernort und den Stadtteilen bewege, beispielsweise bei den Dorferneuerungsprojekten, wie das in Kottenbrunn. "Das haben wir nach 40 Jahren zum Abschluss gebracht", sagt Bittenbrünn. Als Highlight nennt er auch die Erneuerungen in Altershausen und Holzhausen, beispielsweise die Gestaltung des Dorfplatzes. 

Wichtig sei ihm auch die Sanierung der Grundschule gewesen, die 2020 beendet wurde. Mittlerweile habe jedes Klassenzimmer einen Touch-Bildschirm, auch mit Tablets könnten die Kinder arbeiten. Gewachsen sei die Regiomontanusstadt während seiner Amtszeit auch: 37 Bauplätze sind im Neubaugebiet "Obere Mühle" entstanden.

Umbaumaßnahmen und Sanierungen

Bis zum Ende seiner Amtszeit möchte er das Thema Senivita in trockene Tücher bringen – das Betreiberunternehmen meldete Insolvenz an. Auch die Seniorenwohnanlage in Königsberg war davon betroffen. Bittenbrünn hoffe darauf, dass die Stadt das Gebäude kauft. Und dort dann ein Kinderhort, Arztpraxen und Seniorenwohnungen entstehen. In Dörflis soll zudem noch das Dorfgemeinschaftshaus hergerichtet und in Unfinden das Rathaus umgebaut werden. Auch die Sanierung der Turnhalle stehe noch aus. 

Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Königsberg bei 69,89 Prozent. Claus Bittenbrünn ist damals mit 81,26 Prozent der Stimmen gewählt worden. Für seinen Mitbewerber Gerhard Hölzer (OHL, Offene Hellinger Liste) stimmten 18,74 Prozent der Wählerinnen und Wähler.

Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion hat auch bei den anderen Bürgermeistern im Landkreis Haßberge nachgefragt. Die Artikel dazu erscheinen in der nächsten Zeit.

 
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