
Am Sonntag, 8. März 2026, stehen die Kommunalwahlen an. Und damit vielerorts auch die Wahl eines neuen Gemeindeoberhaupts. Aber wie sieht es in Oberaurach und Rauhenebrach aus? Wollen die beiden Bürgermeister nochmal kandidieren, oder räumen sie ihren Platz im Rathaus? Die Redaktion hat in den beiden Steigerwaldkommunen nachgefragt.
1. Oberaurach: Thomas Sechser (CSU)

Drei Amtsperioden lang hat Thomas Sechser die Geschicke der Gemeinde Oberaurach geleitet. Tritt er nochmal an? "Ein klares Nein", sagt der 62-Jährige, und zwar aus Altersgründen. "Wenn ich jetzt nochmal antreten müsste, dann wäre ich am Ende der Legislaturperiode 69 Jahre alt – und das ist mir einfach zu viel", erklärt er.
Er sei der Meinung, dass man nicht zu lange an einem Posten kleben sollte. "Auch die junge Generation soll die Chance haben, sich zu bewähren und neue Ideen in die Gemeinde einfließen zu lassen", so der CSUler.
Die Dorferneuerungsmaßnahmen, die in Oberaurach und den Ortsteilen in den letzten Jahren umgesetzt worden sind, das seien für ihn die Highlights in seiner Bürgermeisterlaufbahn gewesen. Nur noch die Renaturierung der Aurach in Tretzendorf fehle – doch die Planung dafür laufe bereits, Sechser will sie in seiner Zeit als Bürgermeister noch zu Ende bringe. "Dann sind alle Dorferneuerungsmaßnahmen abgeschlossen." Darauf sei er auch schon ein bisschen stolz. Es sei nicht alltäglich, dass man alle Ortsteile herausputzen könne.
Neues Leben in leerstehenden Gebäuden
Und eben das mache auch Spaß, so Sechser, "wenn man dann tatsächlich das geplante umsetzen kann." Gelungen findet er es auch, dass viele leerstehende Gebäude in den Dörfern mit neuem Leben gefüllt werden konnten. Und auch, dass die Anlaufstellen in den Orten, beispielsweise die Dorfgemeinschaftshäuser oder Mehrzweckgebäude, in den letzten Jahren generalsaniert und auf den neusten Stand gebracht worden sind.
Die Wahlbeteiligung bei der Bürgermeisterwahl 2020 lag in Oberaurach bei 68,05 Prozent. Einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin gab es nicht. Thomas Sechser bekam 78,53 Prozent der Stimmen.
2. Rauhenebrach: Matthias Bäuerlein (Freie Wähler)

Matthias Bäuerlein ist in seiner zweiten Amtsperiode, seit 2014 ist er hauptberuflich Bürgermeister von Rauhenebrach. Der Freie Wähler wirft kommendes Jahr erneut seinen Hut in den Ring, er habe Lust auf eine dritte Runde im Chefsessel des Rathauses, "vom Lebensalter her, von dem, was man an Projekten noch vorhat und auch was den Spaßfaktor angeht", berichtet der 51-Jährige. Gerade die Möglichkeit aktiv und frei zu gestalten, die Ausgewogenheit des Berufs und auch der Dialog mit den Menschen mache ihm Spaß.
Dorfgemeinschaftshäuser in Theinheim und Falsbrunn
"Wir sind sehr viel baulich tätig", sagt Bäuerlein. Die Generalsanierung der Grundschule in Untersteinbach, ebenso die der beiden Kindergärten in Untersteinbach und Prölsdorf, zählt der Bürgermeister hier auf. Auch die Sanierung der Kläranlage in Prölsdorf und den Bau von Dorfgemeinschaftshäusern: "Da sind wir gerade dabei, in Theinheim und Falsbrunn."
Zu tun gäbe es in einer dritten Amtsperiode noch genug, Bäuerlein möchte einen flächendeckenden Glasfaserausbau in den nächsten fünf Jahren erreichen. In diesem Jahr sollen 800 weitere Haushalte angeschlossen werden. Weitere Themen seien die laufende Instandhaltung und Sanierung der Wasserversorgung und des Kanalnetzes, so der Bürgermeister. "Bei allem Handeln muss man auch versuchen, die finanzielle Handlungsfähigkeit im Blick zu haben."
Anspruchsdenken orientiere sich am Maximum
Die Herausforderungen für das Bürgermeisteramt werden anspruchsvoller, wie Bäuerlein berichtet. Das liege am Anspruchsdenken der Menschen, das in allen Bereichen am Maximum orientiert sei. "Wenn wir nicht lernen, diese Standards zurückzusetzen – oder für die Leistungen als Bürger auch mal Geld in die Hand zu nehmen – dann werden sich die Kommunen auf lange Sicht nicht leicht tun." Hier müsse ein Umdenken stattfinden, findet der Bürgermeister. "Gut muss auch einfach mal wieder gut sein. Und das müssen wir lernen."
Matthias Bäuerlein ist bei der letzten Bürgermeisterwahl mit 72,25 Prozent der Stimmen gewählt worden. Sein Gegenkandidat Erwin Weininger von der CSU kam auf 27,75 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,17 Prozent.
Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion hat auch bei den anderen Bürgermeistern im Landkreis Haßberge nachgefragt. Die Artikel dazu erscheinen in der nächsten Zeit.