
Eigentlich geht es Königsberg gut. In den vergangenen Jahren wurde der Schuldenstand halbiert, ein neues Siedlungsgebiet geplant und vollständig bebaut, eine neue Kläranlage in Altershausen in Betrieb genommen und der Abwasserkanal in Junkersdorf neu verlegt. Noch in diesem Jahr soll eine große Seniorenwohnanlage eröffnet werden. Königsberg hat seine Finanzen stabilisiert, die Stadt wieder handlungsfähig gemacht, viele Fördermöglichkeiten ausgeschöpft, und, trotz der Halbierung der Schulden, in viele Projekte kräftig investiert. Kurz: Es hat sich viel getan in der zurückliegenden Stadtratsperiode mit Bürgermeister Claus Bittenbrünn an der Spitze.
Doch aus Sicht von Gerhard Hölzer müsste noch einiges in Königsberg und seinen Stadtteilen verbessert werden. Deshalb kandidiert der gebürtige Hellinger am 15. März auf der Liste der Offenen Hellinger Liste (OHL) um das Amt des Bürgermeisters. Der parteilose bisherige Bürgermeister Claus Bittenbrünn (63) kandiert auf der Liste der CSU für dieses Amt. Hölzer begründet seine Kandidatur: "Eine Wahl ist nur dann eine echte Wahl, wenn sich der Bürger mindestens zwischen zwei Kandidaten entscheiden kann."
Stadt und Stadtteile sollen zusammenwachsen
Gerhard Hölzer (62) ist von Beruf Weinhandelskaufmann, wohnt in Königsberg, und gehörte bisher keinem Stadtrat oder sonstigen Gremium an. Als Ziel hat er sich eine bessere Information der Bürger auf die Fahnen geschrieben, "damit Königsberg mit seinen Dörfern zusammenwächst".

Zudem will er den Einwohnern der Stadt und ihrer Stadtteile die Möglichkeit geben, "sich an der Gestaltung unserer Orte zu beteiligen", ist ein weiterer Punkt seines Wahlprogramms. Auch die Jugendarbeit bezeichnet er als ein großes Anliegen, für das allerdings mehr Geld nötig sei, als die Stadt derzeit dafür ausgibt. Wichtig seien ihm auch Nahversorgung und Nahverkehr, der öffentliche Verbindungen zu allen Orten haben solle.
Auch eine Verbesserung des Tourismus hat er sich zum Ziel gesetzt: "Unsere Orte sind dafür prädestiniert, einen nachhaltigen Tourismus aufzubauen." Dazu gehörten auch Gastronomie, Bettenkapazitäten, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote und Veranstaltungen. Auch den bestehenden Geschäften müsse die Möglichkeit gegeben werden, sich weiter zu entwickeln. Zur Verbesserung der Finanzsituation der Stadt sei es längst überfällig, an der Ansiedlung weiterer Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe sowie Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angeboten zu arbeiten. Gerhard Hölzer sagt: „Bürgermeister und Stadtverwaltung sind Dienstleister für Bürgerinnen und Bürger. Wir stehen vor großen Herausforderungen, die es gilt, gemeinsam zu meistern.“
Vergangene Erfolge und neue Ideen

Im Vorfeld der Wahl gab es kein direktes Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten. Claus Bittenbrünn kann etliche Erfolge vorweisen, die er zusammen mit seinem Stadtrat erarbeitet hat. Aber auch er hat im Falle seiner Wiederwahl noch viel vor. So möchte er die Stadtentwicklung und die Dorferneuerungsmaßnahmen in den Stadtteilen weiter voranbringen und die vorhandene Infrastruktur weiterentwickeln. Schwerpunkt müsse immer sein, die Finanzen fest im Griff zu haben.
Erhöhen will er die Bleibeperspektive für junge Familien und Senioren. Wichtig sei ihm vor allem, Baumöglichkeiten zu schaffen und dabei die Balance zum Erhalt gewachsener Ortskerne zu halten. Weitere Ziele seien erneuerbare Energien, Klima- und Naturschutzes, die Förderung und Unterstützung ehrenamtlichen Engagements, das Forcieren der kommunalen Förderprogramme zur Revitalisierung der Altorte und die Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Königsberg im Dialog mit den Bürgern.
Erfreut zeigt sich Bittenbrünn über die vielfältigen Vereinsaktivitäten. "Der Zusammenhalt in der Stadt und in fast allen Ortsteilen ist so gut wie noch nie." Das sei die Basis für ein gesellschaftliches Miteinander. Die Vereine wolle er auch weiterhin aktiv unterstützen.
"Erfolgreicher Wahlkampf" auf beiden Seiten
Insgesamt wolle Claus Bittenbrünn "die erfolgreiche Arbeit der zurück liegenden Jahre fortsetzen" und dabei Bewährtes beibehalten, begonnene Projekte weiterführen und künftige Vorhaben "zusammen mit den Bürgern auf den Weg bringen". Die Resonanz bei seinen Wahlkampfveranstaltungen sei sehr gut gewesen. Aus den Gesprächen habe er die Bestätigung erfahren, "dass ich 2014 den richtigen Weg eingeschlagen habe und großer Zuspruch für eine Weiterführung dieser erfolgreichen Arbeit besteht.“ Auch Gerhard Hölzer spricht von einem erfolgreichen Wahlkampf. Bei seinen Veranstaltungen habe er "die Sorgen und Nöte der Bürger erfahren" und "viele gute Gespräche geführt".
Da er Bilanzbuchhalter ist, wolle er sich im Fall einer Wahl als erstes den Haushalt anschauen, um zu sehen, wo Einsparungen möglich sind und welche Projekte dringend gefördert werden müssen. Für den Fall einer Niederlage verspricht er "eine konstruktive Stadtratsarbeit mit vielen Vorschlägen zur Weiterentwicklung von Königsberg und seinen Dörfern".