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Kreis Haßberge
Bürgermeisterwahl 2026 im nördlichen Haßbergkreis: Pfeiffer, Thein, Fleischmann-Hilton, Endres – wer will nochmal?
Wer regiert ab dem Frühjahr 2026 in den Rathäusern in Ermershausen, Maroldsweisach, Burgpreppach und Bundorf? Kandidieren die Amtsinhaber ein weiteres Mal? Ein Überblick.
Kandidieren sie ein weiteres Mal oder lassen sie es bleiben? Die Redaktion hat bei den Bürgermeistern im nördlichen Haßbergkreis nachgefragt. 
Foto:  Johanna Heim, Petra Schmidt | Kandidieren sie ein weiteres Mal oder lassen sie es bleiben? Die Redaktion hat bei den Bürgermeistern im nördlichen Haßbergkreis nachgefragt. 
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 16.04.2025 02:42 Uhr

Für die Bürgerinnen und Bürger im nördlichen Haßbergkreis wird es spannend im kommenden Jahr. In Ermershausen, Maroldsweisach, Bundorf und Burgpreppach stehen am Sonntag, 8. März, die Kommunalwahlen an. Aber stellen sich die Bürgermeister und die Bürgermeisterin erneut zur Wahl? Diese Redaktion hat nachgefragt.

Ermershausen: Günter Pfeiffer (Freie Wähler)

Er sei sehr gerne Bürgermeister von Ermershausen, sagt Günter Pfeiffer. Ob er 2026 nochmal kandidiert, entscheide er noch im Frühjahr.
Foto: Johanna Heim | Er sei sehr gerne Bürgermeister von Ermershausen, sagt Günter Pfeiffer. Ob er 2026 nochmal kandidiert, entscheide er noch im Frühjahr.

Kandidiert er oder lässt er es bleiben? "Ich kann noch nicht sagen, in welche Richtung es geht", sagt Günter Pfeiffer. Momentan sei sich der 61-Jährige noch nicht sicher, ob er eine dritte Amtszeit als Oberhaupt der Gemeinde Ermershausen antreten möchte. Grund sei die Doppelbelastung. "Eventuell gebe ich ein Amt ab, um den Tag wieder auf 24 Stunden zu takten", überlegt der ehrenamtliche Bürgermeister, der als Firmenkundenbetreuer bei der VR-Bank Lichtenfels-Ebern arbeitet. Seine Entscheidung soll noch im Frühjahr fallen.  

Arbeit im Gemeinderat mache Spaß

"Ich mache beides von Herzen gerne – das sind zwei wunderbare Jobs, die ich ungern aufgebe", erklärt er. Doch ob bei seiner Tätigkeit in der Bank oder als Bürgermeister, die Aufgabenstellungen würden immer komplexer, intensiver, und bürokratischer. "Für Freizeit bleibt wenig Zeit übrig." Und auch das Familienleben leide unter Einschränkungen.

In Ermershausen habe sich in den letzten Jahren viel getan. Ein großes Projekt sei der Kampf um den Erhalt des Waldes gewesen, berichtet er. Der habe hohe Priorität, doch Trockenheit und auch der Borkenkäfer spielten dem Wald übel mit. Die kleinste Gemeinde Unterfrankens habe rund 300 Hektar eigenen Wald. Und der sei wie ein Sparbuch für die Kommune, "unsere Rücklage", so Pfeiffer. Vor allem die Fichten – die Ertragsbäume – hätten gelitten, der Bestand sei deutlich zurückgegangen. Derzeit laufe deshalb der Waldumbau.

"Ich bin stolz auf die Zusammenarbeit in und mit dem Gemeinderat."
Günter Pfeiffer, Bürgermeister Ermershausen

"Ich bin stolz auf die Zusammenarbeit in und mit dem Gemeinderat", sagt Pfeiffer. Auch die Arbeit im Ort, das ehrenamtliche Engagement der Menschen und die Zusammenarbeit mit den Vereinen bereite ihm Freude. Zu tun gebe es noch genug: In diesem Jahr soll das Obergeschoss des Rathauses umgebaut werden, um die Schulkindbetreuung zu integrieren. Auch die Teilsanierung der Wasserleitung soll starten.

Ebenso auf der Agenda für die kommenden Jahre stehe der Neubau des Feuerwehrhauses, die Platzgestaltung der Ortsmitte und die Renaturierung der Ermetz. "Arbeitslos werden wir also nicht werden, egal wer dann der Bürgermeister ist", sagt Pfeiffer und schmunzelt.

Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Ermershausen bei 83,41 Prozent. Bürgermeister Günter Pfeiffer ist mit 96,26 Prozent der Stimmen gewählt worden. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Maroldsweisach: Wolfram Thein (SPD)

Wolfram Thein, Bürgermeister von Maroldsweisach, will sich noch einmal als Kandidat aufstellen lassen.
Foto: Johanna Heim | Wolfram Thein, Bürgermeister von Maroldsweisach, will sich noch einmal als Kandidat aufstellen lassen.

"Es ist noch nichts entschieden", sagt Wolfram Thein auf Nachfrage der Redaktion. "Aber ich bin schon gewillt, mich wieder aufstellen zu lassen." Für ihn wäre es ab 2026 die dritte Amtsperiode. Während seiner Amtszeit seien viele verschiedene Weichen gestellt worden: Der Neubau des Feuerwehrhauses in Maroldsweisach beispielsweise, und auch die Renovierung des Freibads in Altenstein, die in diesem Jahr losgehen soll. Neue, barrierefreie Umkleiden soll es bald geben. Eine Wasserrutsche für Kinder. Und in der Alten Schule anbei soll ein Gastroraum samt Sonnenterrasse entstehen.

Und auch den ersten Schritt des Breitbandausbaus habe die Kommune erledigt, also die Verlegung von Glasfaser in Dippach, Dürrenried und Todtenweisach, zählt Thein auf. Nun gehe es im restlichen Gemeindegebiet weiter. "Es sind viele Aufgaben, die wir im Moment bearbeiten, für die wir aus Gemeindesicht nicht zuständig sind", sagt Thein. Die Arbeit sei mehr geworden – und schwerer, das sei ihm im Laufe der letzten Jahre aufgefallen.

"Uns werden immer mehr Aufgaben herunter delegiert." Von Windrädern über Photovoltaikanlagen: "Das sind Sachen, die eigentlich keine kommunalen Pflichtaufgaben sind, uns dann aber belasten." Diese kämen zu den Pflichtaufgaben wie Wasser-, Kanal- und Straßenarbeiten oder Kindergarten- und Schulthemen dazu. Trotzdem hält er fest: "Mir macht alles Spaß, sonst würde ich das ja nicht machen", sagt der 51-Jährige und schmunzelt.

Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Maroldsweisach bei 77,8 Prozent. Bürgermeister Wolfram Thein ist mit 53,05 Prozent der Stimmen gewählt worden und setzte sich gegen Heidi Müller-Gärtner (CSU) durch, die auf 46,95 der Stimmen kam.

Bundorf: Hubert Endres (CSU)

Hubert Endres, Bürgermeister der Gemeinde Bundorf, kann noch nicht sagen, ob er nochmal kandidiert.
Foto: Petra Schmidt | Hubert Endres, Bürgermeister der Gemeinde Bundorf, kann noch nicht sagen, ob er nochmal kandidiert.

"Ich kann es noch nicht sagen", teilt Hubert Endres auf Nachfrage der Redaktion mit. Der 63-Jährige ist seit 2008 Bürgermeister der kleinen Kommune. Vorher war er bereits zwölf Jahre als Gemeinderat tätig. Er müsse noch einige Sachen abklären, beispielsweise wie es mit seiner Versicherungsagentur weitergehe. Auch als landwirtschaftlicher Vertreter ist Endres tätig. "Das geht schon teilweise ans Limit", berichtet er, auch aufgrund des "Bürokratismus" im Bürgermeisteramt.

Es werde zäher, schwieriger. "Diejenigen, die die Gesetze und Verordnungen erlassen, müssten sie selbst am eigenen Leibe spüren, dann würde manches anders werden", ist der CSUler überzeugt. Ein wenig Zeit wolle er sich noch nehmen, bevor er weiß, wie es künftig kommunalpolitisch für ihn weitergeht. "Ich entscheide das eigentlich nicht vor Mai."

Über 100 Leerstände beseitigt

Die Highlights seiner Amtszeit: "Wir haben Bundorf wieder zum Wachsen gebracht", so der 63-Jährige. Über 100 Leerstände seien beseitigt worden und 170 neue Bürgerinnen und Bürger seien nach Bundorf gezogen. "Da ist aber auch Glück dabei", sagt Endres. Stolz sei er darauf, dass es im Gemeinderat mittlerweile eine gemeinsame Liste gibt, "also keine Parteien mehr, keine Konkurrenzlisten", so der Bürgermeister.

Auch in Sachen erneuerbarer Energien habe Bundorf einen gigantischen Schritt nach vorne gemacht. Der kleine Ort hat einen der größten Solarparks bundesweit. Und hat erst vor kurzem den zweiten Platz beim Wettbewerb "Energiekommune des Jahres" belegt.

Spaß mache ihm, dass man das Dorf nach vorne bringen kann. "Wir haben früher ja nicht mal Straßennamen gehabt", sagt Endres. Seitdem habe sich viel getan. "Jedes Dorf bekommt Internet, unsere Baugebiete wachsen auch." Auch in die Dorfgemeinschaftshäuser sei Arbeit investiert worden.

Die Wahlbeteiligung bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 lag in Bundorf bei 75,56 Prozent. Bürgermeister Hubert Endres ist mit 81,35 Prozent der Stimmen gewählt worden. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Burgpreppach: Marion Fleischmann-Hilton (GLB)

Die Burgpreppacher Bürgermeisterin, Marion Fleischmann-Hilton, ist erst seit Ende Januar 2024 im Amt. Sie hofft darauf, erneut gewählt zu werden.
Foto: Johanna Heim | Die Burgpreppacher Bürgermeisterin, Marion Fleischmann-Hilton, ist erst seit Ende Januar 2024 im Amt. Sie hofft darauf, erneut gewählt zu werden.

"Ich kandidiere", sagt Marion-Fleischmann-Hilton. Die 51-Jährige ist seit Ende Januar 2024 die Bürgermeisterin von Burgpreppach. Die letzte Wahl in der Gemeinde fiel durch den überraschenden Tod des damals amtierenden Rathauschef Hermann Niediek im November 2023 aus der Reihe. Anfang 2024 mussten sich die Bürgerinnen und Bürger deshalb für ein neues Kommunaloberhaupt entscheiden.

"Ich habe viel Zeit und Herz investiert und möchte weitermachen."
Marion Fleischmann-Hilton, Bürgermeisterin Burgpreppach

"Ich habe viel Zeit und Herz investiert und möchte weitermachen", berichtet Fleischmann-Hilton im Gespräch mit der Redaktion. Das Ehrenamt der Bürgermeisterin mache ihr Spaß, ebenso der Kontakt zu den Menschen in ihrer Gemeinde. Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sei konstruktiv, auch von ihren Amtskollegen in der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim sei sie gut aufgenommen worden.

Noch viele Projekte auf der Agenda

Einige Projekte habe sie in ihrer Amtszeit schon begleitet, beispielsweise den Anbau des Kindergartens im Kernort und auch die Sanierung der Gemeinfelder Straße, die in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Zu tun gebe es noch genug, berichtet sie. Die Erneuerung der Ortsdurchfahrt in Burgpreppach samt Kanalsanierung stehe auf der Agenda, ebenso wie der Brückenbau in Hohnhausen und mehrere Dorferneuerungsprojekte. 

Die Wahlbeteiligung lag im vergangenen Jahr bei circa 80 Prozent – und die Wahl ging denkbar knapp aus. Die GLB-Kandidatin gewann mit zwei Stimmen Vorsprung. 448 Burgpreppacherinnen und Burgpreppacher stimmten für Fleischmann-Hilton. 446 Stimmen bekam ihr Gegenkandidaten Michael Krug (Gemeinwohl). Zwölf Stimmen waren ungültig.

Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion hat auch bei den anderen Bürgermeistern im Landkreis Haßberge nachgefragt. Die Artikel dazu erscheinen in der nächsten Zeit.

 
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