Mit einem bunten Festprogramm hat Ermershausen am Wochenende seinen 975. Geburtstag gefeiert. Zum Auftakt am Donnerstag kam die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner höchstpersönlich in den nördlichen Landkreis, um einen Gedenkstein zu enthüllen und die Ausstellung "Orte der Demokratie in Bayern" im Rathaus zu eröffnen. Seit 30 Jahren ist das "Rebellendorf" wieder selbständig und wurde für seinen Freiheitskampf zu einem von 13 Orten der Demokratie in Bayern ernannt.
Am Freitagabend startete das Festwochenende mit der Band "Late Night" aus Ebern im gut besuchten Festzelt. Das Programm am Samstag begann bereits um 14 Uhr mit einem kleinen und einem großen Ortsrundgang, durchgeführt von Eva Wunderlich, Andreas Franz, Johannes Welz und Walter Herold. Anlaufpunkte waren Rathaus, Kirche, Judenfriedhof, ehemalige Synagoge, alte Schmiede und das Geburtshaus des Ortschronisten Ludwig Pfeiffer. Hier konnten die Interessierten viele geschichtliche Details erfahren.
Nachtwächter Stefan Lüdecke blickt auf die Geschichte zurück
Am Abend begrüßte Bürgermeister Günter Pfeiffer (Freie Wähler) die Gäste zum Heimatabend. Pfeiffer rief dazu auf, "diese Tage zu nutzen, um die Vergangenheit zu ehren, die Gegenwart zu feiern und die Zukunft zu gestalten". Um 20 Uhr spielte die vierköpfige Band "Uschi Grande", in der drei Ermershäuser Musiker spielen. Der Carnevalsverein "Ermetzia" schaute in die Geschichte zurück mit Stefan Lüdecke als Nachtwächter.
Freuen konnten sich alle "Freibiergesichter": die 97,5 Liter (wichtig: das Komma) Freibier stockte Unterammergaus Altbürgermeister Michael Gansler auf 120 Liter auf. Ab 21 Uhr konnten Fußballfans im Feuerwehrhaus den Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Dänemark bejubeln.
Im Zeichen des 975-jährigen Jubiläums stand auch der Festgottesdienst am Sonntag: Pfarrer Jan Lungfiel stand dabei im Zwiegespräch mit dem als Kirchenglocke verkleideten Stefan Lüdecke, mit dem er in die Vergangenheit blickte.
Immer wieder gerne gesehen: Alte Traktoren
Nach dem Gottesdienst standen Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück mit den Sternberger Musikanten auf dem Programm, sowie anschließenden Mittagessen. Ab 11 Uhr boten Marktstände auf dem Festplatz Handwerkskunst, Dienstleistungen und Essen und Getränke an. Liebhaber von Oldtimer-Traktoren kamen auf ihre Kosten. Kinder konnten sich auf der Hüpfburg austoben, bis der Regen ab 14 Uhr für Abkühlung sorgte.
Ein positives Fazit zog Bürgermeister Günther Pfeiffer: Das Essen war an allen vier Tagen ausverkauft und: "Das Engagement der Ermershäuserinnen und Ermershäuser war beeindruckend".