
Die Impfzentren sind leer, die Arztpraxen voll - und die Corona-Inzidenzen steigen. Doch die Schutzmaßnahmen werden reduziert. Warum das so ist, wie sie Auslastung der Impfzentren steigern will und welche Befürchtungen sie für die nächsten Monate hat, erklärt die SPD-Politikerin und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen), im Interview.
Sabine Dittmar: Nachdem Testergebnisse für 2- oder 3G-Regelungen nicht mehr vorgelegt werden müssen, ist das Testaufkommen bereits deutlich zurückgegangen. Es war eine Frage der Kosten. Wir haben in einem Jahr über 14 Milliarden Euro für die Tests ausgegeben. Der Expertenrat, das Gremium, das die Bundesregierung berät, hat gesagt, dass die anlasslosen Testungen uns in dieser Phase der Pandemie nicht weiterhelfen.
Dittmar: Für einen persönlich schon, aber nicht für die Pandemiekontrolle in diesem Stadium der Pandemie. Deswegen haben wir uns darauf beschränkt, nun vor allem vulnerable Gruppen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern zu schützen. Da geht es aber nicht nur um Bewohner und Patienten, sondern auch um das Personal und Besucher. Darüber hinaus werden Tests ja trotzdem vergünstigt angeboten, wenn zum Beispiel bei Veranstaltungen viele Menschen zusammenkommen.
Dittmar: Ich schaue mir die Zahlen sehr genau an. Sowohl Hospitalisierungsrate als auch Intensivbettenbelegung steigen leicht an. Daneben haben wir ein Meldesystem, das die Inanspruchnahme der Arztpraxen im Blick hat. Diese Belastung des Gesundheitssystems ist eigentlich der Parameter, um zu sehen, wie man auf die Infektionszahlen reagieren muss. Die bloße Inzidenz würde ich nicht mehr als einzigen Wert herannehmen.
Dittmar: Doch, aber zusammen mit den genannten Parametern Hospitalisierung, Intensivbelegung. Wichtig ist es nach wie vor, Infektionen zu vermeiden. Denn jede Infektion – ob leichter oder schwerer Verlauf – kann Long Covid auslösen. Hohe Inzidenzen mit entsprechenden Spätfolgen sind nicht nur für das Gesundheitswesen eine Herausforderung, sondern auch für die Wirtschaft und sozialen Sicherungssysteme.
Dittmar: Ja, weil wir das Krankheitsbild immer noch zu wenig kennen. Es gibt Menschen mit schwerer Corona-Erkrankung, die danach wieder fit sind und es gibt Menschen, die fast keine Symptome haben und Long Covid entwickeln. Es gibt auch Fälle, die gar nicht wussten, dass sie eine Corona-Infektion hatten und auf einmal diese kognitiven Einschränkungen wie Schlappheit und Müdigkeit haben.
Dittmar: Ich würde mir wünschen, dass bei den Maßnahmen nicht nur auf Eigenverantwortung gesetzt wird, sondern dass bei einer entsprechenden Infektionsdynamik gestufte Maßnahmen von der Maskenpflicht bis zu Hygienekonzepten rechtssicher angeordnet werden können. Im Moment haben wir aufgrund des Infektionsschutzgesetzes leider nur die Möglichkeit, an Verhaltensweisen zu appellieren. Weitergehende Maßnahmen könnte man nur anordnen, wenn die Welle so heftig wäre, dass eine Region zum Hotspot ausgerufen wird. Im Moment arbeiten wir an einer Überarbeitung des Infektionsschutzgesetzes. Ziel ist es, den Ländern ein rechtssicheres Agieren zu ermöglichen.

Dittmar: Maske tragen, Abstand halten und den Impfschutz überprüfen. Ich persönlich empfehle auch die vierte Impfung – für Ältere und Bewohner in Pflegeheimen sowieso, aber auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen, zu denen auch Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes gehören.
Dittmar: Das kann ich Ihnen nicht klar beantworten. Sicher ist, dass wir mit allen Mitteln Schul- und Kitaschließungen oder einen kompletten Lockdown verhindern wollen. Da bin ich auch zuversichtlich, da wir in der Bevölkerung bereits eine hohe Grundimmunität und somit einen guten Schutz haben. Aktuell wird in der Fachwelt diskutiert, was mit dem Influenzavirus, also der Grippe, passiert. In Australien erleben wir sehr schwere und auch heftige Verläufe. Erfahrungsgemäß schwappt das auf uns über.
Dittmar: Man weiß nicht, was passiert. Kombiniert sich das? Oder kommt erst Corona und dann die Grippewelle? Und was bedeutet das für unser Gesundheitssystem? Was wir daher in jedem Fall brauchen, sind die Instrumente, um angemessen reagieren zu können. Ich halte es für einen Fehler, diese erst zu schaffen, wenn die Situation eingetreten ist. Ich hätte den Instrumentenkasten gerne vorbereitet. Daran arbeiten wir gerade sehr intensiv.
Dittmar: Impfempfehlungen werden ja nicht von der Politik gegeben, sondern von der Ständigen Impfkommission (Stiko) – und diese betrachtet von ihrer Grundausrichtung nur den individuellen Nutzen, aber nicht das pandemische Geschehen. Das finde ich schwierig. Ich selbst impfe jeden, der eine vierte Impfung will. Aber was ich immer wieder höre, ist, dass sich unsere Impfzentren an die Stiko-Empfehlung halten und beispielsweise 60-Jährige weggeschickt werden.

Dittmar: Es ist ja eigentlich die Aufgabe der Hausärzte zu impfen. Der Hausärzteverband sagt ja auch, dass wir die Impfzentren nicht mehr brauchen, sondern die niedergelassenen Ärzte das alleine bewältigen können.
Dittmar: Ich gebe nur das weiter, was die offizielle Seite sagt. Ich glaube schon, dass wir die Impfzentren brauchen. Und es ist natürlich eine spannende Frage, ob wir nicht deren Aufgabengebiet sogar erweitern sollten, damit sie im Herbst die Grippeimpfung mitanbieten können.
Dittmar: Man darf ja parallel impfen, und ich würde das sehr empfehlen. Es macht Sinn, in einen Arm die Corona-Impfung zu bekommen und in den anderen die Grippe-Impfung. Wir haben bei der Grippe bei den über 60-Jährigen Impfraten von nicht einmal 40 Prozent – das ist eine Katastrophe, wenn die Welle so auf uns zukommen sollte, wie es die südliche Halbkugel erwarten lässt.
Dittmar: Wir haben in der Impfverordnung geregelt, dass sie bis zum Jahresende finanziert sind. Kapazitäten werden teilweise zurückgefahren, können aber wieder hochgefahren werden. Wir haben als Bund nur die Finanzierungszusage gemacht, aber wie das vor Ort organisiert wird, ist wieder Ländersache. Die Öffnungszeiten bei aktuell eher geringer Inanspruchnahme herunterzufahren, finde ich sinnvoll, weil das Personal dort ja nicht seine Zeit absitzen muss. Das kostet alles Geld. Aber ich bin überzeugt, dass wir die Infrastruktur ab September wieder verstärkt brauchen. Und dann wäre es doch Quatsch, sich gegen Corona im Impfzentrum impfen zu lassen und dann zum Hausarzt zur Grippe-Impfung zu gehen.
Was sagt sie aus?
Aus Australien schwappt eine Grippewelle mit ungeahnten Ausmaßen zu uns.
Coro a ist das Prinzip Hoffnung!
Wir hoffen dass, wir finanzieren nur und die Länder...
so ein Käse!
Übersetzung des ganzen: wir haben keinen Plan u d lassen's laufen. Bis zum Jahresende ist die Zahlung gesichert!
Man kann über Merkel und Spahn noch so unzufrzsrin, aber so Blutleer waren die nicht!
Sie soll mal schön zu den Sprechstunden gehen u d Händchen schütteln, aber so macht man keine Politik für 80 Mio Bürger!
Das alles für ein bisschen „Freiheit“, weil Maske in Innenräumen, Abstand und Luftfilter wohl zu viel verlangt sind. Ein Experiment mit ungewissen Ausgang.
Der Bevölkerung wird suggeriert, Corona sei kein Problem mehr – und trotzdem wird vor weiteren Entwicklungen gewarnt, weil man die tatsächlichen Entwicklungen eben nicht sicher vorhersagen kann. Und der durchschnittliche deutsche Michel denkt selbst halt keinen Millimeter weit über seinen individuellen Beitrag im Pandemiegeschehen nach und macht nur das, was ihm vorgegeben wird.
Mit dieser Widersprüchlichkeit wirkt die Politik absolut nicht integer – und erschreckend hilf- und orientierungslos.
Sätze wie „[…] sondern dass bei einer entsprechenden Infektionsdynamik gestufte Maßnahmen von der Maskenpflicht bis zu Hygienekonzepten rechtssicher angeordnet werden können“ von einer Regierungsvertreterin sind ein Offenbarungseid erster Güte …
Ja dann macht halt mal was, anstatt nur zu lamentieren!
Ein Glück, dass dass Lauterbach da war ;obwohl bei nochmaligem Nachdenken is es unerheblich, wer von den beiden....... Schlechter hätts Spahn auch nicht mehr gemacht bzw. die zwei damals besser!
Wir reden aber schon von der derselben FDP?
Dieser Minderheitenpartei mit einer konsequenten Fokussierung auf Klientelpolitik? Die immer nur mit Schlagworten für Besserverdiener um die Ecke kommt („Steuersenkung“)?
Die außenpolitisch die Scheckbuchmentalität Deutschlands geprägt hat wie keine andere Partei – aber innenpolitisch verbissen gegen jeden Euro kämpft, der für Menschen mit keinem oder niedrigem Einkommen ausgegeben werden soll?
Der FDP, die sich jahrzehntelang gegen die Energiewende gestemmt hat – und uns damit in die Abhängigkeit getrieben hat, die Putin diesen Angriffskrieg erst ermöglichte?
Sorry, aber die FDP verhindert KEIN EINZIGES Problem.
Die FDP IST EIN Problem – mit ihrer machgierigen politischen Selbstüberschätzung bei gleichzeitiger absoluter sozialer Inkompetenz.
Der FDP sind die Menschen in diesem Land komplett wumpe … sie hat sich darauf reduziert, für ihre Anhänger die beste Politik zu machen, die man für Geld kaufen kann …
UND: RRG wollte der Wähler halt auch nicht
Aber ich weiß noch immer nicht, vor welchem (Zitat) „Unheil, das rot-grün sonst über uns bringen würde“ und die FDP bewahrt … Sie werden ja nicht konkreter.
Da drauf geh i jetzt en Schoppe trinken..