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Berlin/Maßbach
Unterfränkin Sabine Dittmar wird Staatssekretärin bei Gesundheitsminister Karl Lauterbach
Wegen der Corona-Pandemie gilt das Gesundheitsministerium als das wichtigste Ressort der Bundesregierung. Die Maßbacher Ärztin Sabine Dittmar arbeitet dort künftig mit Minister Lauterbach.
Sabine Dittmar im November bei der Bundestagsdebatte zum Infektionsschutzgesetz.
Foto: ArchivMichael Kappeler, dpa | Sabine Dittmar im November bei der Bundestagsdebatte zum Infektionsschutzgesetz.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Was für ein Karrieresprung: Sabine Dittmar, die SPD-Bundestagsabgeordnete und Ärztin aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen), wird Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerin. Der designierte Minister Karl Lauterbach berief die 57-Jährige am Dienstag nach seiner Nominierung durch den neuen Bundeskanzler Olaf Scholz. Zwischenzeitlich war die SPD-Gesundheitsexpertin sogar selbst als Ministerin im Gespräch.

Karl Lauterbach sei gerade in der Corona-Krise eine "gute Wahl", schreibt Sabine Dittmar in einer ersten Stellungnahme nach ihrer Nominierung. Dass sie selbst nicht Ministerin geworden ist, sei "definitiv keine Enttäuschung". Die Aufgabe als Staatssekretärin sehe sie als Herausforderung, aber auch als Anerkennung für die Arbeit der vergangenen Jahre. Gesundheitspolitik werde auch in der kommenden Legislaturperiode eine wichtige Rolle spielen, "weit über die Pandemie-Bekämpfung hinaus". 

Staatssekretärin will Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern 

Ziele der Ampel-Koalition seien unter anderem bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und eine Reform der Krankenhaus-Finanzierung, so die neue Staatssekretärin. Corona habe zudem gezeigt, dass der öffentliche Gesundheitsdienst gestärkt und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung neu aufgestellt werden müssten. Sabine Dittmar: "Es gibt viel zu tun! Ich freue mich drauf!" 

Dabei schien es im Frühsommer noch so, als ginge die politische Karriere Dittmars in diesem Herbst zu Ende. Platz 14 auf der SPD-Landesliste galt lange als aussichtslos. Die Aufholjagd von Olaf Scholz und der SPD in den Umfragen sorgte schließlich für die Wende: Locker zog die Medizinerin, die von 2008 bis 2013 Landtagsabgeordnete war und seit 2013 den Nordosten Unterfrankens für die SPD im Bundestag vertritt, am 26. September erneut ins Parlament ein.

Infektionsschutzgesetz trägt Dittmars Handschrift

Dort setzte sie, wegen der Pandemie besonders gefordert, sofort nach der Wahl ihre Arbeit als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion fort. Die Fortschreibung des Infektionsschutzgesetzes, unter anderem mit einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz, trägt auf SPD-Seite vor allem die Handschrift der Ärztin, die lange Jahre gemeinsam mit ihrem Mann eine Praxis in Maßbach führte.

Sabine Dittmar hat sich in Berlin über die Parteigrenzen hinweg einen Namen als konsequente Sachpolitikerin gemacht. Dabei hielt sie sich meist bescheiden im Hintergrund. Öffentliche Auftritte sind nicht so ihr Ding, die überließ sie in der Vergangenheit ihrem Kollegen Karl Lauterbach. An seiner Seite wird Dittmar nun das politische Vorgehen in der Corona-Krise weiterhin maßgeblich mitbestimmen. Das Infektionsschutzgesetz wird in diesen Tagen erneut überarbeitet, die Vorbereitungen für die umstrittene Impfpflicht laufen. 

Erfolgreiche Frauen aus dem Wahlkreis Bad Kissingen

Mit Sabine Dittmar übernimmt eine zweite Frau aus dem Bundestagswahlkreis Bad Kissingen einen herausgehobenen Job in der neuen Bundesregierung. Vergangene Woche war bereits Manuela Rottmann, die Grünen-Abgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen), zur Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium unter Cem Özdemir berufen worden.

In den beiden vorherigen Legislaturperioden hatte die dritte aktuelle Abgeordnete aus dem Wahlkreis Bad Kissingen einen Spitzenposten in Berlin inne: CSU-Politikerin Dorothee Bär, die direkt gewählte Volksvertreterin aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge), war zunächst als Staatssekretärin im Verkehrsministerium und dann als Staatsministerin im Bundeskanzleramt für Fragen der Digitalisierung zuständig. 

Parlamentarische Staatssekretäre

Sie gelten als Bindeglied zwischen den Ministerien und den Fraktionen: 36 Parlamentarische Staatssekretärinnen und Staatssekretäre gibt es auf Bundesebene, mindestens zwei pro Bundesministerium. Im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt heißen die Parlamentarischen Staatssekretäre Staatsminister oder Staatsministerin. Sie müssen dem Bundestag angehören und unterstützen die Fachministerinnen und -minister bei ihren politischen Aufgaben.
Staatssekretäre können als Stellvertreter der Minister auftreten, zum Beispiel im Bundestag oder bei politischen Veranstaltungen. Sie kümmern sich um die Kontakte zum Bundesrat oder zur Europäischen Union. Im Unterschied zu Parlamentarischen Staatssekretären vertreten beamtete Staatssekretäre ihre Ministerin oder ihren Minister intern als Behördenleiter.
 micz
 
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  • gerbrunn
    Jede der hier „qualifiziert“ rummault sollte sich mal von der Couch erheben und sich selbst gesellschaftlich engagieren. Im Verhältnis zu Verantwortung und Zeit ist die Vergütung angemessen und wer wenn nicht eine Ärztin ist geeignet als Staatsekretärin im Gesundheitsministerium? Dummes Gebabbel gibts hier fix…..
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  • lbs
    Zu Spahn frage ich mich jetzt, wie er seine über 5 Millionen Euro teure Villa bezahlen will. Weiß das jemand genauer❓❓❓❓🤔
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  • seneca
    Gutes Team... und beide vom Fach.
    Glückwunsch !
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  • Alfisti
    Jedenfalls hat sie jetzt finanziell ausgesorgt und muss nie wieder arbeiten.
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  • groetsch
    Glauben Sie mir: soviel wie sie als Staatssekretärin arbeiten muss, haben die wenigsten von uns je gearbeitet
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  • Maryan
    Sie ist auf jedem Fall vom Fach, anders wie wiederholt im Verdeitigungsministerium eine Hausfrau Chaostruppe vorsteht. Viele Geräte laufen nicht mehr, bald geht garnichts mehr?

    "volle Kraft voraus, wir sinken Love Beast and Harmony!"
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  • dieselross1959
    Das kann man so nicht sagen, die Gorch Fog fährt wieder.
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  • kerstin.celina@gmx.de
    Klasse!
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  • benni
    Für das Gesundheitsministerium hätte es nicht besser ausfallen können. Gute Kombination. Viel Erfolg!
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  • AlterHerr
    37 von den Knallchargen haben wir derzeit, jede/r angeblich über 20tsd im Monat wert ... müssen ja hochkompetent sein, bei dem Salär - nur die Zahlenden merken gerade jetzt in Krisenzeiten so gar nichts davon. Und Herr Cygan mutiert immer mehr zum politisch genehmen Lobhudler.
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  • kritischerbeobachter
    Wenn Frau Dittmann wirklich am Infektionsschutzgesetz mitgeschrieben hat, das für so viel Verwirrung gesorgt hat, dann gute Nacht.
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  • Gabfried
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  • die Gute heißt Dittmar! erst lesen und schreiben lernen!!!
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  • jebusara@web.de
    Glückwunsch an Frau Dittmar - auch wenn ich an ihrer Stelle auf diesen Vorgesetzten nicht stolz wäre ist es auf jeden Fall ein Karrieresprung.
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  • cwueck@t-online.de
    Herzlichen Glückwunsch
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  • eleisa3
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  • kafrumbi
    Ich gratuliere Frau Dittmar ganz herzlich und wenn ich mir ihre Vita anschaue, eine Frau am richtigen Platz!
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  • cwueck@t-online.de
    alles Fachleute als KOMMENTATOREN !!!
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  • dohpt
    schlimmer als es bisher war kann es nicht kommen!!!!!!
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  • Souldream
    Bitte um Erklärung warum Herr Lauterbach schlimmer als Spahn sein soll? Endlich mal jemand vom Fach mit viel Fachwissen, da stellt sich doch die Frage wie User auf die Idee kommen das alles noch schlimmer wird als vorher obwohl derjenige nicht mal einen Tag im Amt ist?
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