Was für ein Karrieresprung: Sabine Dittmar, die SPD-Bundestagsabgeordnete und Ärztin aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen), wird Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerin. Der designierte Minister Karl Lauterbach berief die 57-Jährige am Dienstag nach seiner Nominierung durch den neuen Bundeskanzler Olaf Scholz. Zwischenzeitlich war die SPD-Gesundheitsexpertin sogar selbst als Ministerin im Gespräch.
Karl Lauterbach sei gerade in der Corona-Krise eine "gute Wahl", schreibt Sabine Dittmar in einer ersten Stellungnahme nach ihrer Nominierung. Dass sie selbst nicht Ministerin geworden ist, sei "definitiv keine Enttäuschung". Die Aufgabe als Staatssekretärin sehe sie als Herausforderung, aber auch als Anerkennung für die Arbeit der vergangenen Jahre. Gesundheitspolitik werde auch in der kommenden Legislaturperiode eine wichtige Rolle spielen, "weit über die Pandemie-Bekämpfung hinaus".
Staatssekretärin will Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern
Ziele der Ampel-Koalition seien unter anderem bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und eine Reform der Krankenhaus-Finanzierung, so die neue Staatssekretärin. Corona habe zudem gezeigt, dass der öffentliche Gesundheitsdienst gestärkt und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung neu aufgestellt werden müssten. Sabine Dittmar: "Es gibt viel zu tun! Ich freue mich drauf!"
Dabei schien es im Frühsommer noch so, als ginge die politische Karriere Dittmars in diesem Herbst zu Ende. Platz 14 auf der SPD-Landesliste galt lange als aussichtslos. Die Aufholjagd von Olaf Scholz und der SPD in den Umfragen sorgte schließlich für die Wende: Locker zog die Medizinerin, die von 2008 bis 2013 Landtagsabgeordnete war und seit 2013 den Nordosten Unterfrankens für die SPD im Bundestag vertritt, am 26. September erneut ins Parlament ein.
Infektionsschutzgesetz trägt Dittmars Handschrift
Dort setzte sie, wegen der Pandemie besonders gefordert, sofort nach der Wahl ihre Arbeit als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion fort. Die Fortschreibung des Infektionsschutzgesetzes, unter anderem mit einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz, trägt auf SPD-Seite vor allem die Handschrift der Ärztin, die lange Jahre gemeinsam mit ihrem Mann eine Praxis in Maßbach führte.
Sabine Dittmar hat sich in Berlin über die Parteigrenzen hinweg einen Namen als konsequente Sachpolitikerin gemacht. Dabei hielt sie sich meist bescheiden im Hintergrund. Öffentliche Auftritte sind nicht so ihr Ding, die überließ sie in der Vergangenheit ihrem Kollegen Karl Lauterbach. An seiner Seite wird Dittmar nun das politische Vorgehen in der Corona-Krise weiterhin maßgeblich mitbestimmen. Das Infektionsschutzgesetz wird in diesen Tagen erneut überarbeitet, die Vorbereitungen für die umstrittene Impfpflicht laufen.
Erfolgreiche Frauen aus dem Wahlkreis Bad Kissingen
Mit Sabine Dittmar übernimmt eine zweite Frau aus dem Bundestagswahlkreis Bad Kissingen einen herausgehobenen Job in der neuen Bundesregierung. Vergangene Woche war bereits Manuela Rottmann, die Grünen-Abgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen), zur Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium unter Cem Özdemir berufen worden.
In den beiden vorherigen Legislaturperioden hatte die dritte aktuelle Abgeordnete aus dem Wahlkreis Bad Kissingen einen Spitzenposten in Berlin inne: CSU-Politikerin Dorothee Bär, die direkt gewählte Volksvertreterin aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge), war zunächst als Staatssekretärin im Verkehrsministerium und dann als Staatsministerin im Bundeskanzleramt für Fragen der Digitalisierung zuständig.
Glückwunsch !
"volle Kraft voraus, wir sinken Love Beast and Harmony!"