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Bad Kissingen
Fußball-WM in Katar: Diese Bars und Kneipen zeigen die Spiele der deutschen Mannschaft in Bad Kissingen
Einschalten oder boykottieren: Die WM wird auch in der Gastronomie diskutiert. Wie halten es die Kneipen in der Stadt? Und gibt es Public Viewing in Bad Kissingen?
Wie halten es die Kneipen in Bad Kissingen mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar?
Foto: Simon Snaschel | Wie halten es die Kneipen in Bad Kissingen mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar?
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:20 Uhr

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador beginnt am 20. November die Fußball-WM der Männer. Es dürfte, allein schon ob des Termins kurz vor Weihnachten, die bisher ungewöhnlichste, in jedem Fall aber bis heute umstrittenste Weltmeisterschaft werden. Die Vergabe des Turniers in den Wüstenstaat hat unter anderem ob der dort geltenden, menschenunwürdigen Bedingungen für Gastarbeiter weltweit Proteste und Boykottaufrufe ausgelöst.

Fußball-WM, das bedeutete in den letzten Jahren meist ausgelassene Stimmung, Lebensfreude und Gemeinschaftsgefühl, zusammen jubeln und zusammen trauern - nicht zuletzt beim gemeinsamen Verfolgen der Spiele. In Bad Kissingen verwandelte sich bei der WM 2006 im eigenen Land erstmals der Tattersall zur Fanmeile, später wurde unter anderem auch vor der Diskothek Look geschaut.

Eine Public-Viewing-Veranstaltung wird es in der Stadt heuer zumindest im öffentlichen Bereich nicht geben, beantwortet Pressesprecher Thomas Hack eine Anfrage der Redaktion. Jedoch ohne, dass dafür Zeitpunkt oder Austragungsort spezielle Gründe seien: "Das war bei den letzten Weltmeisterschaften beziehungsweise sportlichen Großereignissen nicht anders", so Hack.

So voll war der Stadtstrand in Bad Kissingen bei der letzten Fußball-WM 2018. Im Winter fällt die Location für ein mögliches Public Viewing naturgemäß weg.
Foto: Teresa Hirschberg | So voll war der Stadtstrand in Bad Kissingen bei der letzten Fußball-WM 2018. Im Winter fällt die Location für ein mögliches Public Viewing naturgemäß weg.

Beliebt war bei den jüngsten Events unter anderem auch der Stadtstrand in Bad Kissingen. Der fällt bei der Winter-WM als Anlaufpunkt naturgemäß weg. Betreiber Florian Griebel gibt gerne zu, dass er das mit einem lachenden und auch einem weinenden Auge betrachtet: "Wir waren immer eine Public-Viewing-Location und werden das auch beibehalten. Wirtschaftlich, aber auch für die Stimmung wäre aus unserer Sicht eine WM im Sommer schöner gewesen", sagt er.

Griebel ergänzt allerdings: "Auf der anderen Seite sind wir vielleicht auch froh, dass wir uns bei der öffentlichen Diskussion nicht entscheiden müssen, ob wir übertragen oder nicht." Doch wie halten es die, die sich diese Frage selbst beantworten müssen? Wir haben uns unter möglichen Anlaufpunkten für Fußballfans in der Bad Kissinger Kneipen- und Gastronomieszene umgehört.

1. König-Pilsener-Stube, Theresienstraße 26

Peter Kohlhepp, Betreiber der 'Köpi-Stube' in der Theresienstraße, mit seinen Mitarbeiterinnen Darleen Nicolai (links) und Sarah Heusinger.
Foto: Simon Snaschel | Peter Kohlhepp, Betreiber der "Köpi-Stube" in der Theresienstraße, mit seinen Mitarbeiterinnen Darleen Nicolai (links) und Sarah Heusinger.

In Bad Kissingen gilt die "Köpi-Stube" wohl als die Fußball-Kneipe Nummer eins. Vor der WM in Katar meint Betreiber Peter Kohlhepp: "Als Fußballfan sage ich, dass eine WM nicht in den Winter und auch nicht in die Wüste gehört. Es ist ein Wahnsinn und menschenverachtend, was dort geschieht." Er versuche, den Sport vom Drumherum zu trennen.

Als Wirt sehe er die Weltmeisterschaft als gute Gelegenheit, "weil sie für die Zuschauer mehr eine Indoor-Veranstaltung werden wird", so Kohlhepp. Einen Boykott hält er ohnehin für unwahrscheinlich: "Wenn die Mannschaft gut spielt, guckt es sich doch eh wieder jeder an. So ehrlich muss man sein."

2. Manolis, Grabengasse 7

Auf Initiative von Emmanuel Papadopoulos wurde die Grabengasse bei Welt- und Europameisterschaften schon häufiger zur Fanmeile.
Foto: Julia Back | Auf Initiative von Emmanuel Papadopoulos wurde die Grabengasse bei Welt- und Europameisterschaften schon häufiger zur Fanmeile.

Für seine "Fanmeile Grabengasse" ist Manolis-Betreiber Emmanuel Papadopoulos in Bad Kissingen bekannt. Vor dem ehemaligen "Emmanuel's" wird seit Jahren zu Welt- und Europameisterschaften farbenfroh dekoriert. "Wir machen das schon seit 1998, damals hieß es noch, dass wir spinnen", sagt Papadopoulos, der auch heuer nicht auf die Tradition verzichten möchte. "Diesmal aber nur drinnen", sagt der Grieche, der in seiner Bar die Spiele auf Bildschirmen und Leinwand zeigen will.

3. Platzhirsch, Marktplatz 16

Matthias Schultheis in seinem 'Platzhirsch' am Marktplatz.
Foto: Simon Snaschel | Matthias Schultheis in seinem "Platzhirsch" am Marktplatz.

Der "Platzhirsch" am Marktplatz ist zwar nicht wirklich eine Kneipe oder gar Sportsbar, dennoch lief bei Großevents auch hier im Außenbereich gerne der Fernseher. Betreiber Matthias Schultheis würde das auch diesmal anbieten: "Es geht um Fußball, alles andere muss auf anderer Ebene entschieden werden." Problematisch ist für ihn mehr der Termin: "Draußen macht es keinen Sinn und drinnen denke ich nicht, dass wir die Fernseher laufen lassen. Wir sind ja in erster Linie ein Restaurant."

4. Destille, Weingasse 3

Gerhard Kriener weiß noch nicht, ob er in der 'Destille' WM-Spiele zeigen wird.
Foto: Simon Snaschel | Gerhard Kriener weiß noch nicht, ob er in der "Destille" WM-Spiele zeigen wird.

Gerhard Kriener betreibt das Bierlokal "Destille" in der Grabengasse. Angesprochen auf die Winter-WM in der Wüste wird er deutlich: "Das ist doch ein Affenzirkus." Aus innerer Überzeugung, sagt er, würde er den Fernseher in seiner Kneipe gerne auslassen. "Aus wirtschaftlicher Sicht muss ich aber wahrscheinlich anschalten. Ganz ehrlich, ich weiß noch nicht, was ich mache."

5. Zoom Eulenspiegel, Bachstraße 1

Die 'Eule' in Bad Kissingen.
Foto: Nadine Dittmeier | Die "Eule" in Bad Kissingen.

Seit Nadine Dittmeier die "Eule" Ende Oktober wiedereröffnet hat, werden in der Kultkneipe in der Bachstraße auch regelmäßig Fußballspiele übertragen. Das wird auch bei der Weltmeisterschaft so sein, sagt die Wirtin: "Wir werden die WM übertragen für diejenigen, die sie sehen möchten. Das heißt nicht, dass ich es gut finde, was in Katar passiert."

Wir haben in unserer kleinen Liste eine besondere Location in Bad Kissingen vergessen? Dann schreiben Sie Ihren Tipp in die Kommentare!

 
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    Ich kann die Wirte zu der WM 22 in Katar nicht verstehen. Nur Gerhard Kriener drückt es richtig aus. Er überlegt noch. Die anderen sind sich sicher, dass sie die WM mit Leinwand und großen LED Fernsehern übertragen wollen. Ja bei einer WM geht es in den Kneipen hauptsächlich um den Umsatz, der bei der WM viel Geld in die Kasse bringt. Was ja auch Okay ist. Aber nicht in Ordnung, wenn bis zu 16.000 Toten, die es während des Stationsbau in Katar und Umgebung gegeben hat.

    Die Fifa ist ohne weltweite Schande und keine Vorzeigeobjekt in der Welt. Für die geht es nur um die Kohle, statt gegen lesbische und schwule Personen gerichtete soziale Aversionen die Vergabe einer WM abzulehnen, hat die Fifa alles geduldet. Ich hoffe, die Wirte drehen zurück, wie das viele schon in NRW oder hier in Bayern München, Augsburg und Nürnberg und andere Bundesländer machen.

    Schauen Sie sich dieses Video von Stern TV mit Norbert Blüm mal an.
    https://www.youtube.com/watch?v=ZWZMLFTfmOM
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