
Nach der Bundestagswahl ist vor der Kommunalwahl: Am 8. März 2026 werden in Bayern neben dem Landrat sowie den Gemeinde-, Stadt- und Kreisräten auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Im Landkreis Bad Kissingen sind in Sachen Bürgermeisterwahl 24 der 26 Kommunen betroffen. In Bad Bocklet wird 2029, in Bad Brückenau erst 2032 wieder ein neues Oberhaupt gewählt.
Wie sind die Pläne der Amtsinhaber und Amtsinhaberinnen? Treten sie für eine weitere Periode an oder neigt sich ihre Amtszeit gen Ende? Im ersten Teil der Übersicht blickt die Redaktion auf Bad Kissingen, Burkardroth, Oerlenbach, Bad Bocklet und Nüdlingen.
1. Bad Kissingen: Dirk Vogel will als Oberbürgermeister der Kreisstadt weitermachen

Die Oberbürgermeisterwahl 2020 war für die Bad Kissinger spannend, weil es um die Frage ging, wer Kay Blankenburg (SPD) in das Amt nachfolgen wird. Dirk Vogel (SPD) gelang es, sich im ersten Wahlgang mit 51,09 Prozent der Stimmen gegen seine beiden Mitbewerber Gerhard Schneider (CSU) und Peter Eggen (AfD) durchzusetzen. Er strebt eine zweite Amtszeit an: "Wir haben viel erreicht und noch viel vor. Deswegen will ich weitermachen", sagt Vogel.
2. Burkardroth: Daniel Wehner hat Lust auf eine zweite Amtszeit

Daniel Wehner (CSU) ist seit 2002 kommunalpolitisch aktiv: Die ersten sechs Jahre als Gemeinderat, ab 2014 war er Zweiter Bürgermeister. Bei der Wahl 2020 wählten ihn die Burkardrother mit einer Mehrheit von 69,93 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister. Dass der 49-Jährige mindestens noch eine Amtszeit anhängen will, steht für ihn bereits fest.
"Ich trete noch einmal an. Die Arbeit macht mir viel Spaß. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren einiges erreicht und ich habe noch einiges vor, was ich umsetzen möchte. Es waren gute fünf Jahre bisher", sagt Wehner. Er wolle allerdings nicht zu weit in die Zukunft schauen. Er meint: "Der Wähler entscheidet am 8. März 2026, ob ich wieder Bürgermeister werde."
3. Oerlenbach: Für Nico Rogge hatte seine persönliche Zukunft bisher nicht oberste Priorität

Mit 94,5 Prozent der Stimmen wurde Nico Rogge (CSU) im März 2020 zum Bürgermeister der 5000-Einwohner-Gemeinde Oerlenbach gewählt. Ob der 38-Jährige ab dem Frühjahr 2026 in eine zweite Amtszeit gehen wird, hat er noch nicht final entschieden.
"Ich will gerne noch ein paar Dinge besprechen, bevor ich mich dazu verbindlich äußere", so Rogge. Insbesondere mit seiner Familie, engen Vertrauten, dem Gemeinderat und seinen Stellvertretern wolle er Rücksprache halten und sagt im Vorfeld: "Wir haben viele Aufgaben und Projekte zu bewältigen und sind sehr gut ausgelastet. Deshalb habe ich mir über meine persönliche Zukunft noch keine intensiveren Gedanken gemacht."
4. Bad Bocklet: Andreas Sandwall denkt aktuell nicht daran, aufzuhören

In Bad Bocklet wird 2026 kein neuer Bürgermeister gewählt, erst 2029 steht die nächste Wahl an. Bürgermeister ist seit 2017 Andreas Sandwall (CSU), der mit 93,6 Prozent der Stimmen damals außerturnusmäßig auf den verstorbenen Wolfgang Back folgte. Konkret denkt Sandwall zwar noch nicht an die nächste Bürgermeisterwahl in seiner Gemeinde, sagt aber: "Es macht mir wahnsinnig viel Spaß und ich will noch viel verwirklichen."
Besonders den regen Austausch mit der Bevölkerung schätze der 54-Jährige an seinem Amt. Nach schweren gesundheitlichen Problemen – Andreas Sandwall war nach einer Gemeinderatssitzung im Juni 2020 mit einer Hirnblutung zusammengebrochen – habe er sich Gedanken über seine Zukunft als Bürgermeister gemacht. "Die Ärzte haben mir aber gesagt, dass der Vorfall nichts mit dem Amt zu tun hatte. Das hat mich bestärkt, weiterzumachen."
5. Nüdlingen: Bürgermeister Harald Hofmann wird zur Kommunalwahl 2026 nicht mehr antreten

Harald Hofmann (CSU) hat bereits erklärt, nicht zur Kommunalwahl 2026 anzutreten. In Nüdlingen wird also ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Bürgermeister, der seit 2014 im Amt ist, gesucht. Er habe festgestellt, dass er für eine weitere Amtszeit "einfach zu alt" wäre, so Hofmann, der mit Ablauf der nächsten Periode 69 Jahre alt wäre.
Für die Nachfolge Hofmanns hat sich schon die 41-jährige Sabrina Schäfer (CSU) in Stellung gebracht. Ihre Partei stellt das Nüdlinger Oberhaupt seit 60 Jahren ohne Unterbrechung, Schäfer wäre die erste Frau an der Spitze der 4000-Seelen-Gemeinde. "Da ich seit 2021 in fast jeder Gemeinderatssitzung dabei bin, dort die politischen Diskussionen und Entscheidungen hautnah mitbekomme, kam mir der Gedanke, mich selbst mehr einzubringen", so Schäfer, die seit 2021 in der Nüdlinger Gemeindeverwaltung beschäftigt und seit März 2025 deren stellvertretende Geschäftsleiterin ist.