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Nüdlingen
Sabrina Schäfer will Nüdlingens Bürgermeisterin werden
Sabrina Schäfer bringt frischen Wind in die Nüdlinger Politik. Die 41-Jährige kandidiert als erste Frau der CSU für das Bürgermeisteramt. Was sie vorhat und was ihre CSU-Kollegen über sie sagen.
Sabrina Schäfer (41) bei ihrer Bewerbung in der Nominierungsversammlung       -  Sabrina Schäfer (41) bei ihrer Bewerbung in der Nominierungsversammlung
Foto: Sigismund von Dobschütz | Sabrina Schäfer (41) bei ihrer Bewerbung in der Nominierungsversammlung
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 26.02.2025 02:44 Uhr

Seit 60 Jahren stellt die CSU ohne Unterbrechung den Bürgermeister der Gemeinde Nüdlingen. Jetzt zieht die Partei mit Sabrina Schäfer (41) erstmals mit einer Frau in den Wahlkampf. Auf der Nominierungsversammlung am vergangenen Donnerstag wählten 27 der 29 anwesenden Mitglieder die Mitarbeiterin des Nüdlinger Hauptamts zu ihrer Kandidatin für die Bürgermeister-Wahl am 8. März 2026.

 Harald Hofmann tritt nicht mehr an

Schon vor einem Jahr hatte der amtierende Bürgermeister Harald Hofmann (61) den CSU-Ortsvorstand informiert, dass er im März 2026 altersbedingt nicht erneut kandidieren will. Auf der sofortigen Suche nach einem geeigneten Nachfolger fragte Ortsvorsitzender André Iff ( CSU ) bei Sabrina Schäfer an. Überrascht bat sie zunächst um Bedenkzeit.

Erst nach der Vierzehnheiligen-Wallfahrt im Mai gab sie dem Parteivorstand ihre Zustimmung. „Da ich seit 2021 in fast jeder Gemeinderatssitzung dabei bin, dort die politischen Diskussionen und Entscheidungen hautnah mitbekomme, kam mir der Gedanke, mich selbst mehr einzubringen, da mir meine Gemeinde und ihre Entwicklung sehr am Herzen liegt“, nannte Schäfer im Gespräch mit dieser Zeit als Grund.

Bürgermeister-Kandidatin Sabrina Schäfer mit (von links) Bürgermeister Harald Hofmann, dem CSU-Ortsvorsitzenden André Iff und Altbürgermeister Günter Kiesel       -  Bürgermeister-Kandidatin Sabrina Schäfer mit (von links) Bürgermeister Harald Hofmann, dem CSU-Ortsvorsitzenden André Iff und Altbürgermeister Günter Kiesel
Foto: Sigismund von Dobschütz | Bürgermeister-Kandidatin Sabrina Schäfer mit (von links) Bürgermeister Harald Hofmann, dem CSU-Ortsvorsitzenden André Iff und Altbürgermeister Günter Kiesel

Schäfer: „Gemeinde steht vor großen Herausforderungen“

Die Gemeinde steht vor großen Herausforderungen, stellte Schäfer in ihrer Bewerbungsrede fest. Als Bürgermeisterin will sie dafür sorgen, „dass Nüdlingen weiterhin eine lebenswerte, zukunftsfähige und wirtschaftlich starke Heimat bleibt“. Als Voraussetzungen für wirtschaftliche Stabilität und Leistungsfähigkeit nannte sie nachhaltige Investitionen, moderne Technologien und eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Partner.

Eine der Herausforderungen ist neben dem Schulneubau die Umnutzung des bisherigen Schulgebäudes. Als Möglichkeiten sieht Schäfer den Einbau von Wohnungen , aber auch eine Einrichtung für Senioren oder die Nutzung durch örtliche Vereine. Eine andere Aufgabe sei die energetische Sanierung aller kommunalen Liegenschaften.

Nachhaltigkeit, Breitband und Gewerbe

„Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.“ Auch die Breitbandversorgung aller Haushalte und Betriebe will Schäfer voranbringen: „Schnelles Internet ist heute kein Luxus, sondern die Grundvoraussetzung für modernes Arbeiten, Lernen und Leben“, betonte sie.

Neben Stärkung des örtlichen Gewerbes und Sicherung der Arbeitsplätze hat Schäfer auch Ärzte und Apotheke im Blick. „Eine wohnortnahe medizinische Versorgung ist essenziell für unsere Lebensqualität“ Zur Lebensqualität gehören nach ihrer Ansicht auch alle Vereine und Ehrenamtlichen als „das Herzstück unseres gesellschaftlichen Lebens“. Sie bringen Menschen zusammen, stärken den Gemeinschaftssinn und bereichern den Alltag. „Dies verdient unseren größten Respekt und unsere volle Unterstützung.“

Nachhaltige Haushaltspolitik entscheidend

Zuletzt wies Schäfer darauf hin, dass die Gemeinde sich wegen des Schul- und Hort-Neubaus verschulden muss. Doch einerseits darf die Gemeinde die kommende Generation nicht übermäßig mit Schulden belasten, andererseits muss auch in die Zukunft investiert werden. Eine nachhaltige Haushaltspolitik sei deshalb entscheidend, die  Investitionen ermöglicht, ohne die Handlungsfähigkeit der Gemeinde zu gefährden.

André Iff : „Kann weitermachen, ohne sich einarbeiten zu müssen“

Zuvor hatte Ortsvorsitzender André Iff für die Kandidatin geworben: „Sie ist seit Jahren die rechte Hand unseres Bürgermeisters , sie kennt alle Abläufe und Strukturen im Rathaus.“ Von Beginn an sei sie in die Planungen zum Schulneubau eingebunden und kennt alle beteiligten Gewerke. „Sie kann als Bürgermeisterin vom ersten Tag an weitermachen, ohne sich erst einarbeiten zu müssen. Das Rathaus bleibt also handlungsfähig und unsere Gemeinde in besten Händen.“

Sabrina Schäfer sei eine konsequente, aber faire Führungspersönlichkeit, eine Macherin mit Durchblick, Organisationstalent und klaren Vorstellungen.

Hofmann: „Soziale Ader, aber auch gewisse Härte“

Ähnlich lobte auch der noch amtierende Bürgermeister Hofmann seine mögliche Nachfolgerin. Sie habe eine soziale Ader, aber auch eine gewisse Härte und Durchsetzungsfähigkeit. „Man kann es als Bürgermeister nicht allen recht machen.“ Als wichtigste Eigenschaft eines Bürgermeisters nannte er: „Du musst diesen Ort lieben, du musst für diesen Ort brennen.“ Genau dies sei bei Schäfer der Fall, weshalb sie als Bürgermeisterin geeignet sei: „Sabrina kann es.“

Abschließend forderte Altbürgermeister Günter Kiesel alle Parteimitglieder zu Schäfers Unterstützung auf. Noch sei sie im Ort nicht allen bekannt. Zudem stellt die CSU seit 60 Jahren erstmals eine Frau als Kandidatin auf. „Damit müssen alle Einwohner vertraut gemacht werden.“ Die Tradition, seit 1966 fortlaufend das Amt des Bürgermeisters zu besetzen, „ist kein Selbstläufer mehr, nur weil wir die CSU sind“.

CSU-Ortsvorsitzender André Iff mit den Jubilaren (von links) Liane Hofmann (20 Jahre CSU-Mitgliedschaft), Ernst Hein (55 Jahre), Marie-Luise Biedermann (30 Jahre) und Altbürgermeister Günter Kiesel (30 Jahre)       -  CSU-Ortsvorsitzender André Iff mit den Jubilaren (von links) Liane Hofmann (20 Jahre CSU-Mitgliedschaft), Ernst Hein (55 Jahre), Marie-Luise Biedermann (30 Jahre) und Altbürgermeister Günter Kiesel (30 Jahre)
Foto: Sigismund von Dobschütz | CSU-Ortsvorsitzender André Iff mit den Jubilaren (von links) Liane Hofmann (20 Jahre CSU-Mitgliedschaft), Ernst Hein (55 Jahre), Marie-Luise Biedermann (30 Jahre) und Altbürgermeister Günter Kiesel (30 Jahre)

Sabrina Schäfers (41) Werdegang:

  • 1983: Geboren am 14. April in Bad Kissingen, Elternhaus in Nüdlingen
  • 1999 - 2013: Nach Realschulabschluss Ausbildung zur Hotelfachfrau im Hotel Bristol (Bad Kissingen), Wechsel zu Labor L+S (Großenbrach) als Laborhilfskraft, dann Ausbildung zur Chemielaborantin , danach Festanstellung bei Labor L+S
  • 2014 - 2020: Wechsel zur Bundeswehr als Beamtenanwärterin, Ausbildung für den mittleren Verwaltungsdienst, anschließend Tätigkeit beim Bundeswehrdienstleistungszentrum in Hammelburg
  • Januar 2021: Wechsel ins Rathaus Nüdlingen (mittlerer Dienst)
  • Januar 2024: Nach Prüfung zum gehobenen Dienst (QE3) Tätigkeit im Hauptamt des Rathauses Nüdlingen
  • ab März 2025: Stellvertretende Geschäftsleiterin der Gemeinde Nüdlingen

 

FOTOS ( Sigismund von Dobschütz ):

Foto 01: Sabrina Schäfer (41) bei ihrer Bewerbung in der Nominierungsversammlung

Foto 02: Bürgermeister-Kandidatin Sabrina Schäfer mit (von links) Bürgermeister Harald Hofmann , dem CSU-Ortsvorsitzenden André Iff und Altbürgermeister Günter Kiesel

Foto 03: CSU-Ortsvorsitzender André Iff mit den Jubilaren (von links) Liane Hofmann (20 Jahre CSU-Mitgliedschaft), Ernst Hein (55 Jahre), Marie-Luise Biedermann (30 Jahre) und Altbürgermeister Günter Kiesel (30 Jahre)

 
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