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WÜRZBURG
Wie Leonhard Frank in Berlin für einen Skandal sorgte
Roland Flade
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:57 Uhr

Frank kaufte von seinem Honorar tausend Exemplare und ließ sie in unverdächtige Einbanddeckel binden, die er in einem Züricher Antiquariat erworben hatte, darunter „Ritt durch die Wüste“. Auf dem Titel ritt ein Beduine im weißen Gewand auf seinem Kamel der untergehenden Wüstensonne entgegen. Im Innern war Franks Abrechnung mit dem Krieg versteckt.

Heimlich weitergegeben, unter der Hand verteilt

Drei große Kisten wurden nach Berlin geschickt und wenig später teilte der Empfänger Frank mit, dass er die Bücher mit dem brisanten Inhalt an jene Personen geschickt hatte, deren Namen auf der Liste standen.

Unter der Hand wurde „Der Mensch ist gut“ in Deutschland weitergegeben. Gymnasiasten verteilten einzelne Blätter untereinander und jeder schrieb eine Anzahl Seiten mit der Hand ab. Die SPD ließ eine große Anzahl des Buches auf Zeitungspapier drucken und schickte sie, wahrscheinlich ebenfalls mit einem unauffälligen Titelblatt versehen, an die Front. In Würzburg kam der Buchhändler und örtliche SPD-Vorsitzende Felix Freudenberger auf unbekanntem Weg an das Buch. Zensurbeamte erfuhren davon, und beschlagnahmten zahlreiche Exemplare in seinem Laden in der Augustinerstraße.

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