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WÜRZBURG
Wie Leonhard Frank in Berlin für einen Skandal sorgte
Roland Flade
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:57 Uhr

Im Juli 1914 war sie noch in Paris gewesen, wo der berühmte Maler Auguste Renoir sie porträtierte. Die deutsche Schauspielerin Tilly Durieux liebte Frankreich und sie verabscheute den Krieg, der wenige Tage nach ihrem Paris-Besuch begann – ebenso wie ihr Mann, der Berliner Kunsthändler und Verleger Paul Cassirer.

Am 17. Februar 1917, als der Krieg schon mehrere Millionen Tote gefordert hatte und kein Ende abzusehen war, lud das Ehepaar etwa 300 Menschen zu einer Lesung aus einer unveröffentlichten Novelle in seinen Berliner Kunstsalon. „Die kriegsmüden Zuhörer wurden von dem Inhalt mitgerissen“, erinnerte sich Tilla Durieux später. „Ich las mit großer Hingabe, und so kam es, dass sich nach Beendigung der Vorlesung der ganze Saal wie ein Mann erhob und ,Friede! Friede!‘ schrie.“

Der Text, der die Menschen an jenem Samstag im vierten Kriegsjahr so aufwühlte, stammte von dem Würzburger Schriftsteller Leonhard Frank.

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