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WÜRZBURG
Wie Leonhard Frank in Berlin für einen Skandal sorgte
Roland Flade
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:57 Uhr

Im Herbst 1917 erschien Franks Novellensammlung unter dem Titel „Der Mensch ist gut“ in einem Züricher Verlag; in Deutschland wurde das Buch sofort verboten und durfte daher nicht eingeführt werden. In der neutralen Schweiz war kaum Leserschaft für ein Antikriegsbuch zu gewinnen, doch Frank hatte die Texte ja gerade für die Deutschen geschrieben, die er aufrütteln und mit der Grausamkeit des Krieges konfrontieren wollte.

Mit List an der Zensur vorbei

In seiner romanhaften Autobiografie „Links wo das Herz ist“ beschrieb Leonhard Frank später, mit welcher List er das Buch doch nach Deutschland brachte. Ein ungenannter Verehrer, dessen Namen er nie preisgab, arbeitete in der Propaganda-Abteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. Frank fragte ihn per Brief, „ob er ihm eine Anzahl Exemplare und eine Namensliste senden dürfe, und bekam von dem Träumer, der nicht zu ahnen schien, welcher Gefahr er sich aussetzte, in einem Dankbrief die zusagende Antwort.“

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