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WÜRZBURG
Menschen als Forschungs-„Material“
Die Wohnung des Klinikdirektors. Auch Johannes Dietl lebte dort bis 2014.
Foto: Universitätsbauamt | Die Wohnung des Klinikdirektors. Auch Johannes Dietl lebte dort bis 2014.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:43 Uhr

Versuche an Schwangeren

Zwischen 1943 und 1945 wurden zudem in der Frauenklinik 148 Schwangerschaftsunterbrechungen auf „Antrag“ von Ostarbeiterinnen vorgenommen. Auch Patientinnen in Entbindungsstationen wie Marktbreit waren „Material“ für universitäre Forschungsvorhaben, die sich in zahlreichen Publikationen niederschlugen.

Reifferscheid, Oberarzt unter Gauß, stammte aus einer Familie von Wissenschaftlern. Schon einer seiner Großväter, Robert Bonnet, war als Anatomie-Professor an der Universität Würzburg tätig.

Wolfram Reifferscheid wurde wie sein Vater Karl Gynäkologe und habilitierte sich 1941 mit den Ergebnissen aus seinen Versuchen an Schwangeren und Föten. Bei einer intakten Schwangerschaft ersetzte er einige Milliliter Fruchtwasser durch das radioaktive Röntgenkontrastmittel Thorotrast – mit dem Ziel, die Atembewegungen des Föten nachzuweisen. Mit wiederholten Röntgenaufnahmen an der Schwangeren und dem geborenen Feten wurden die Ergebnisse gesichert. „48 Stunden nach der Kontrastmittelinjektion wurden die Mütter per Kaiserschnitt entbunden, simultan wurde eine Eileiter-Unterbrechung durchgeführt“, erklärt Dietl.

 
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