Im Jahr 1916 bricht der Konsumgütermarkt endgültig zusammen. Auch Schuhe, Stoffe und Kleider sind nun rationiert. Das bedeutet für die ohnehin mit Arbeit überlasteten Frauen, dass alte und zerschlissene Sachen immer wieder geflickt und umgenäht werden müssen. Hinzu kommt das oft stundenlange Anstehen für Lebensmittel. Dies alles freilich, so die Propaganda, sollen die Frauen im freudigen Bewusstsein tun, ihren Beitrag zum Sieg zu leisten; die Hausarbeit wird zu einer geradezu staatstragenden Tätigkeit aufgewertet.
Je länger der Krieg dauert, desto verzweifelter werden die Maßnahmen der Behörden. Die Gastwirtschaften schenken dünnes „Kriegsbier“ aus, aber auch dieses kann laut Löffler nicht mehr nach Belieben genossen werden. Ab 1917 gibt es mittags höchstens ein und abends nicht mehr als zwei Glas Bier; zwischen 13 und 17 Uhr gar keines.
Der allgemeine Hunger breitet sich dermaßen aus, dass die Würzburger Stadtverwaltung im Juni 1916 im Bierlokal „Bauchskeller“ im Mainviertel eine „Volksküche“ einrichtet, in der Bedürftige eine preiswerte Mahlzeit erhalten.