Zwei fleischlose Tage pro Woche
Der 1. Mai 1916 bringt dann die Einführung der Fleischkarte in Bayern; der wöchentliche Pro-Kopf-Verbrauch ist zunächst auf 800 Gramm festgelegt, sinkt später aber noch weiter. Bereits seit Oktober 1915 gelten in Würzburg zwei fleischlose Tage pro Woche. In den Gastwirtschaften dürfen zudem montags und donnerstags weder Fett noch Speck zur Bereitung von Fleisch- und ähnlichen Speisen verwendet werden.
Der Würzburger Lebensmittelbeauftragte Hans Löffler will den Bürgern seiner Stadt als Fleischersatz Meerestiere verkaufen, doch diese erweisen sich als Ladenhüter. In seinem Bericht über die Kriegsjahre schreibt er: „Wir durften sehr froh sein, dass wir unsere Klippfische, die ziemlich lang bei uns lagerten, wieder nach Norddeutschland absetzen konnten. Einmal versuchten wir, sehr dunkelfarbiges Haifischfleisch zu verkaufen, aber nie wieder.“