Wer glaubt, im Garten gibt es im Oktober nichts mehr zu tun, liegt falsch. Während es draußen kühler wird und die Blätter sich verfärben, beginnen die Vorbereitungen auf die neue Gartensaison. Im Herbst fallen im Garten nicht nur Aufräumarbeiten an, sondern es sollten auch die ersten Pflanzen für eine farbenfrohe Blütenpracht im Frühjahr gesetzt werden. In unseren Garten-Tipps erfahren Sie, welche Arbeiten Sie im Oktober im Garten erledigen sollten:
1. Boden verbessern: Gründüngung aussähen
Wenn das Gemüse geerntet ist, sollten Beete im Herbst nicht unbedeckt bleiben. Ist der Boden der Witterung ungeschützt ausgeliefert, gehen wichtige Nährstoffe verloren und der Boden könnte austrocknen. Damit das nicht passiert, sollte eine Gründüngung vorgenommen werden, damit Böden im Herbst und Winter mit bodenverbessernden Pflanzen bedeckt werden. Diese geben dem Boden Nährstoffen zurück, die zum Wachsen oder zur Fruchtbildung benötigt werden. Darüber hinaus lockern Gründüngungspflanzen den Boden auf und reichern ihn mit Stickstoff an.
Ideal sind beispielsweise Buchweizen, Gelbsenf oder Winterspinat. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) empfiehlt Getreidearten wie Roggen – entweder pur oder in Mischung mit Wicken oder anderen Leguminosen. Fertige Gründüngungsmischungen gibt es im Fachhandel. Bei der Aussaat im Garten den Boden auflockern, Unkraut entfernen, Samen großflächig verteilen und vorsichtig angießen.
2. Für frischen Wind im Garten sorgen: Ziergräser pflanzen:
Für einen Farbtupfer im Garten oder auf dem Balkon eignen sich im Herbst Ziergräser, die in Kübel oder Balkonkästen gepflanzt werden können. Sie sind frostfest und können je nach Sorte ganzjährig gepflanzt werden. Für den Oktober eigenen sich das pflegeleichte Lampenputzergraß, die malerische Berg-Segge oder die bunte Rutenhirsen.
Nicht vergessen: Die Topfballen, vor dem Anpflanzen ins Wasser tauchen, bis keine Bläschen mehr zu sehen sind. Im Beet Ziergräser in ein großes Loch setzten, wässern und mit Mulch bedecken. Anschließend regelmäßig gießen.
3. Ab ins Warme: Kübelpflanzen überwintern lassen
Die LWG empfiehlt Kübelpflanzen so lange wie möglich draußen im Garten zu lassen. Tropische Pflanzen sollten aber vor dem ersten Frost zur Überwinterung ins Haus gebracht werden. Dazu zählen zum Beispiel Zierbanane, Roseneibisch oder Engelstrompete. Mediterrane Pflanzen, wie Oliven, Feige, Rosmarin oder Oleander halten hingegen Temperaturen unter minus zehn Grad Celsius aus. Sie können noch bis Ende November / Anfang Dezember im Garten bleiben.
Weitere Garten-Tipps: Vor dem Umzug kranke, beschädigte Triebe und Blätter sowie Schädlinge entfernen und die Pflanzen zurückschneiden. Als Winterquartier eigenen sich laut LWG kühle, helle Räume mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius, in denen die Pflanzen ausreichend frische Luft erhalten. Zum Beispiel Gewächshäuser, Kellerräume, Garagen, Treppenhäuser oder unbeheizte Zimmer.
4. Bereits ans Frühjahr denken: Rosen pflanzen
Hobbygärtnerinnen und -gärtner, die im Frühjahr den Anblick bunter Rosen genießen möchten, sollten diese zwischen Oktober und Dezember im Garten setzen. Wer jetzt Rosen kauft, erhält diese direkt vom Feld und hat noch die Auswahl aus allen Sorten. Ein weiterer Vorteil: Die Rosen befinden sich noch nicht im Ruhemodus. Das bedeutet, sie können noch alle Nährstoffe aus dem Boden ziehen, die sie zum Überwintern benötigen. Zudem führt eine Aussaat im Herbst dazu, dass die Rosen im Frühjahr schneller austreiben und früher blühen.
5. Im Garten Ordnung schaffen: Unkraut jäten, Hecken schneiden oder Gewächshaus aufräumen
Im Oktober bleibt jedoch auch Zeit, um Ordnung im Garten zu schaffen. Es stehen gleich mehrere Arbeiten an, die zeitnah erledigt werden, sollten:
- Hecken schneiden: ab dem 1. Oktober dürfen Hecke radikal gestutzt werden, davor ist das zum Schutz von brütenden Vögeln gesetzlich verboten. Für optimale Ergebnisse sollten die Arbeiten an trockenen, trüben Tagen stattfinden, da Hecken Frost nicht vertragen. Ist es zu kalt, ist kein sauberer Schnitt möglich.
- Unkraut jäten: Brennnessel, Giersch oder Acker- und Zaunwinde sprießen auch im Winter und das oft unbemerkt. Deshalb ist im Oktober die perfekte Zeit, um Unkraut zu jäten. Dabei gilt: gründlich vorgehen.
- Gewächshaus aufräumen: Sobald im Gewächshaus alle Gemüsesorten geerntet wurden, kann mit dem Aufräumen begonnen werden. Neben einer intensiven Reinigung des Innenraums sowie der Glasfronten, sollten Pflanzenreste oder heruntergefallenes Laub entfernt und alle Arbeitsflächen, Töpfe und Ecken desinfiziert werden, damit Moos, Bakterien und Pilzsporen sich nicht ansiedeln.
6. Schädlinge gibt es auch im Herbst: Tipps zur Pflanzen- und Obstbaumpflege
Insbesondere Pflanzen und Obstbäume sind im Oktober durch Schädlinge wie Schnecken und Frostspanner bedroht. Um einen Schneckenbefall zu verhindern, sollten im Herbst die Schneckeneier aufgesammelt und entsorgt werden. Schnecken legen ihre Eier bevorzugt in Erdhöhlen, Mulch oder Laub. Aber auch Pflanzen wie Lavendel oder Pfingstrose halten die Schnecken fern. Um Frostspanner entgegenzuwirken, sollten Leimringe um die Stämme von Obstbäumen gelegt werden. Dies verhindert, dass Weibchen auf dem Baum Eier ablegen können.
7. An Tiere denken: Einen Laubhaufen anlegen
Buntes Herbstlaub ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet Tieren als Laubhaufen ein Winterquartier, informiert der Bund Naturschutz Würzburg auf seiner Homepage. Igel nutzen Laubhaufen als warmen Unterschlupf.
Aber auch Regenwürmer, Spinnen, Käfer oder Raupen haben es dort im Oktober warm und sind zudem regelrechte Bodenaufbereiter. Den Laubbläser im Herbst also lieber auslassen, dann gibt es auch aufgrund des Lärms keinen Streit mit dem Nachbarn und Kleinstlebewesen oder Vögel werden nicht durch das Gerät geschädigt.
8. Gartenabfälle nutzen: Kompost anlegen
Bei all den Arbeiten im Herbst fällt viel Gartenabfall (Laub, Pflanzenreste, Moos oder Rasenschnitt) an, welcher neben Küchenabfällen perfekt für den Kompost geeignet ist. Daher ist der Oktober ein idealer Monat, um einen Komposthaufen anzulegen. Hobbygärtnerinnen und -gärtner sollten Komposthaufen im Halbschatten auf unversiegeltem Boden anlegen und dabei auf eine vielfältige Schichtung achten.
Und nicht vergessenen: Damit der Kompost ausreichend belüftet wird, muss er alle drei Monate umgeschichtet werden.