
Da waren sie wieder, die Männer mit den Laubbläsern. Am Kitzinger Taxistand stiegen sie dieser Tage sogar in die Beete, um ja jedes Laubblatt zu erwischen. Es hat sich fast schon zu einem Wettbewerb entwickelt: Wie bekommt man auch das allerletzte Blatt noch weg?
Jeder weiß inzwischen: Wo der Laubbläser war, kreucht und fleucht anschließend nichts mehr. Dieses Wissen ändert – nichts. Erstaunlich: Wir bedauern und beklagen das Artensterben, wundern uns beispielsweise über die fehlenden Insekten – und greifen im nächsten Moment doch wieder zum Laubbläser. Wobei die Bläser letztlich nur symbolisch für ein irrationales Verhalten steht: Der Mensch entzieht sich gerade selbst seine Lebensgrundlage.
Fakt ist: Die dringende Bitte des Umweltbundesamtes, auf Laubbläser und Laubsauger zu verzichten, hat bei Städten und Gemeinden herzlich wenig ausgelöst. Ein Umdenken? Ist nicht zu sehen. Mit Hinweisen und Bitten allein wird nichts erreicht, es braucht klare Ansagen. Der Fahrgastverband Pro Bahn hat es zuletzt vorgemacht: Die mögliche Zerschlagung der Steigerwaldbahn wird klar benannt als "Verbrechen an der Zukunft". Auf die Laubbläser umgemünzt bedeutet das: Die Dinger sind ein Verbrechen an der Natur. Bitte dringend verbieten!
Ich bin normalerweise gegen Verbote, aber hier sollte schleunigst etwas getan werden.