Spätestens im Oktober hat die herbstliche Blattverfärbung begonnen. Der “Indian Summer” lockt viele Menschen vor ihre Haustüre. Für einige Grundstücksbesitzerinnen und Grundstücksbesitzer beginnt eine lästige Zeit, denn sie fragen sich: „Wie kann ich das Laub im Herbst entsorgen und wohin mit dem ganzen Blattwerk aus meinem Garten?“
Nicht die beste Lösung: Laub auf dem Kompost entsorgen
Einige entscheiden sich für die pragmatische Lösung und entsorgen ihr Laub auf dem Kompost im Garten. Doch nicht alle Küchenabfälle, Schnittgrünreste und Blätter eignen sich zum Kompostieren. Vor allem beim Herbstlaub gibt es gewisse Regeln zu beachten.
Was muss ich beim Laub entsorgen beachten?
Damit ein idealer Dünger für den Garten entsteht, sollte nicht alles an Blattlaub für die Kompostierung verwendet werden. Grundsätzlich sind Laubsorten anhand der Verrottungsdauer zu unterscheiden: Sorten, die sich schnell zersetzten und jene Sorten, die viel Zeit benötigen. Der entscheidende Faktor ist der Gerbsäureanteil.
Das Herbstlaub dieser Bäume verrottet schnell:
- Ahorn
- Eschen
- Blütensträuchern und Blühpflanzen
- Linden
- Obstgehölzen
- Ebereschen
- Hainbuchen
Folgende Bäume haben einen hohen Anteil an Gerbsäure in ihren Blättern. Dieses Herbstlaub eignet sich bedingt, da der Verrottungsprozess durch die Blätter um bis zu drei Jahre verzögert wird.
Das Herbstlaub dieser Bäume verrottet langsam:
- Kastanien
- Platanen
- Buchen
- Eichen
- Pappeln
Laub entsorgen: Kompost oder Mülltonne?
Darf man giftige Pflanzen dem Komposthaufen zuführen? Darüber herrscht große Verunsicherung. Fakt ist, dass giftige Pflanzen ebenso verrotten, da sie von kleinsten Mikroorganismen zersetzt werden. Letztlich bleibt von den Giften nichts übrig. Beispielsweise dürfen dünne Schichten von Thuja- oder Eibenschnitt auf den Kompost.
Haufenweise Gemütlichkeit statt Laub entsorgen
Um Laub zu entsorgen, gibt es sinnvollere Alternativen als den Komposthaufen oder die Mülltonne. Zum einen lässt sich das Laub als Mulch verwenden. Hierfür eignen sich Strauchpflanzen oder dicht wachsende Bodendecker. Auch Beerensträucher wie die Heidelbeere oder die Himbeere freuen sich über eine ordentliche Laubschicht. Diese zersetzt sich allmählich unter der Pflanzendecke und gibt dem Boden wichtigen Humus.
Die Igel sind ebenfalls begeistert, wenn das Laub im Garten bleibt und hier für haufenweise Gemütlichkeit sorgt. Die kleinen Stacheltiere überwintern gerne in Reisighaufen, Totholz oder in einem Laubhaufen. Ein naturnaher Garten bietet somit den perfekten Unterschlupf für den Winterschlaf. Insekten nutzen diesen Rückzugsort ebenfalls und sind dankbar, wenn das Laub nicht in der Mülltonne entsorgt wird.
Weiterer Tipp: Laub als Frostschutz
Frostsensible Pflanzen, beispielsweise Gehölze wie Kaki oder Feige, lassen sich mit Blättern gut vor winterlichen Temperaturen schützen. Dabei wird die Pflanze in getrocknete Blätter eingepackt. Damit das Laub nicht wegweht, wird es durch Zweige oder Tannenreisig beschwert.
Fazit: sinnvolle Alternativen für die Laubentsorgung nutzen
Herbstlaub sollte nicht ausschließlich auf den Kompost. Für die bunten Blätter gibt es viele sinnvolle Alternativen, worüber sich vor allem Igel oder Insekten freuen. Eine naturnahe Ecke im Garten dient Tieren im Winter als Rückzugsort, den sie zum Überleben benötigen. Eine andere sinnvolle Alternative ist der Frostschutz. Frostsensible Pflanzen können durch das Herbstlaub vor Frost geschützt werden. Deshalb sollte das Laub nicht in der Mülltonne entsorgt werden.