
Salat, Gemüse und Tomaten aus dem eigenen Garten? Diesen Wunsch erfüllen sich immer mehr Hobbygärtnerinnen und Kleingärtner - oft auf wenigen Quadratmetern, im Hochbeet oder auf dem Balkon. Doch bis aus einem zarten Pflänzlein verwertbares Gemüse für Kochtopf und Salatschüssel wird, ist es ein weiter Weg. Und der ist vor allem für Neulinge mitunter steinig.
Wenn die zarten Triebe nicht in die Gänge kommen, sind viele Gärtnerinnen und Gärtner frustriert. Wie man die Freude am Gärtnern behält und mit welche Tricks Gurken, Lauch und Salat im eigenen Garten oder auf dem Balkon gut gedeihen, erklärt Gartenbautechnikerin Alexandra Schwarz von "Gartenbau Ludwig" in Gochsheim (Lkr. Schweinfurt).
Tipp 1: Für Gurken, Tomaten, Paprika und Zucchini Vorkulturen auf der Fensterbank ziehen

Vorkultur lohnt sich bei Pflanzen, die viel Wärme brauchen: Tomaten, Paprika, Chili, Gurken, Zucchini, Kürbisse oder Melonen. Werden die Samen dieser Gemüsesorten nach den Eisheiligen, also erst Mitte Mai, direkt ins Freiland gesät, seien sie zu spät dran, sagt Alexandra Schwarz: "Es dauert dann zu lange, bis etwas dranhängt." Sie vor den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) in den Garten zu pflanzen ist jedoch gefährlich: Die wärmeliebenden Sorten vertragen keinerlei Frost.
Wer ein Gewächshaus hat, kann solche Pflanzen schon eher nach draußen bringen. In Nächten, in denen Frost angekündigt ist, einfach eine Decke darüber hängen und zusätzlich eine Grabkerze reinstellen, rät Schwarz. So ein Grablicht reiche in der Regel, um den Frostpunkt abzuhalten, sagt die Gartenbautechnikerin.
Gut zu wissen: Zu viel Dünger würde die junge Wurzel des Keimlings "verbrennen". "Das ist, wie wenn ein Mensch Salzwasser trinkt", sagt Alexandra Schwarz. Ihr Rat: "Keinen Dünger in die Vorkultur". Also besser spezielle Aussaat-Erde verwenden, darin ist wenig Dünger.
Häufiger Fehler: Vorkulturen bekommen oft zu wenig Licht, weil sie auf einer Fensterbank mit zu wenig Sonne stehen. Bei Lichtmangel wächst "Meterware", sprich Pflanzen, die auf Lichtsuche dünn und weich hochgeschossen sind und sich nicht aufrecht halten können. Auch wenn die Vorkulturen einen hellen Platz haben, wird oft vergessen sie regelmäßig zu drehen. Drehen ist wichtig, nur so wachsen die Pflanzen gleichmäßig.
Tipp 2: Wurzelgemüse wie Möhre und Rettich direkt ins Beet pflanzen
Wurzelgemüsemag nicht vorgezogen und als junges Pflänzlein umgetopft werden. Man stelle sich einen Rettich vor, der mit langer dünner Wurzel erst im flachen Topf anwächst und dann umgepflanzt wird. Pflanzen, bei denen vor allem die Wurzel der wesentliche Teil der Ernte ist, also direkt ins Freiland pflanzen. Hochbeete sind gut für Wurzelgemüse geeignet, denn je länger die Wurzel wird, umso lockerer muss der Boden sein. Wird Wurzelgemüse ebenerdig im Beet angepflanzt, sollte der Boden mit dem Spaten sehr tief umgegraben werden und gelockert und verfeinert sein, sagt Schwarz.
Häufiger Fehler: Nach dem Anpflanzen wird mitunter nicht darauf geachtet, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt. Häufig werden junge Pflanzen in staubtrockene Erde gepflanzt und dann gleich zu stark gegossen. Das ist nicht gut für die kleinen Wurzeln.
Tipp 3: Salat und Kohl kann gleich ins Freiland

Für Salate, Kohlsorten und gängiges heimisches Gemüse wie Bohnen macht Vorkultur weniger Sinn, sagt Schwarz.Diese Pflanzen sind nicht so empfindlich, vertragen etwas Frost und können in kälteren Nächten mit Vlies abgedeckt werden.
Die Gartenbautechnikerin rät, nicht gleichzeitig mit dem Pflanzen und schon gar nicht direkt ins Pflanzloch zu düngen. Ihr Tipp: Eins bis zwei Wochen vorm Anpflanzen etwas gut abgelagerten Kompost in die Erde einarbeiten. Kompost brauche Zeit, um sich zu verteilen. Er wäre für die jungen Pflanzen "zu scharf", wenn er direkt mit den Pflanzen in die Erde gebracht wird, sagt Schwarz.
Wer keinen Kompost hat, sollte erst zwei bis drei Wochen nach dem Anpflanzen einen handelsüblichen Dünger auf die Beete geben. "Nicht zu viel düngen", rät die Expertin, wer seinen Pflanzen Gutes tun will, geht sparsam damit um. Die drei Hauptnährstoffe im Dünger, auf die man achten sollte, sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Gemüse braucht mehr Stickstoff, Blühpflanzen mehr Kalium.
Häufiger Fehler: Auch wenn man der Qualität seiner Erde im Garten einiges zutraut - ganz ohne Dünger geht es nicht, wenn man Erträge haben will.
Tipp 4: Auf den passenden Standort und genug Platz für die Pflanzen achten

Jedes Gemüse hat unterschiedliche Bedürfnisse. "Kürbisse und Melonen sind Wasser- und Düngerfresser", sagt Alexandra Schwarz. Sie kann man auch direkt auf gut abgereiften Kompost setzen. So holen sich zum Beispiel Kürbisse mit ihren langen Wurzeln dort, was sie brauchen und kommen gut mit dem Nährstoff-Überangebot aus. Alle Gemüsesorten lieben Sonne. Melonen, Kürbisse oder Salate sind aber auch mit einem schattigeren Standort zufrieden. Nach Möglichkeit zum Gießen Regenwasser benutzen. Das ist gut für die Pflanzen und die Umwelt.
Häufiger Fehler: Es wird gern zu eng angepflanzt. Nicht nur Melonen, Zucchini und Kürbisse, sondern auch Gurken und rankende Bohnen brauchen viel Platz, den man beim Anpflanzen einplanen sollte. Also: Beim Anpflanzen von Kraut, Kohl und Salat sich die ausgewachsene Pflanze vor Augen halten.
Tipp 5: Salat, Radieschen, Zucchini und Kürbis sind ideal für Gärtner-Neulinge
"Mit Salat und Kohlrabi kann man nicht viel verkehrt machen", sagt Alexandra Schwarz. Auch Zucchini und Kürbis sind gute Einsteiger-Gemüse, sofern man über Wasser und Platz verfügt. Wer mit einem Hochbeet seinen grünen Daumen erprobt, sollte dort Radieschen, Salat oder Kohlrabi anpflanzen, rät die Garten-Expertin. Nur keinen Kürbis - "denn mit einem ist das Hochbeet voll".
Auch Erdbeeren sind Anfänger-geeignet und garantieren schnellen Erfolg. Im zweiten Jahr sind die Erdbeeren am größten, dann werden die Früchte kleiner, sagt Schwarz. Ist man mit der Ausbeute nicht mehr zufrieden, kann man mit den Seitentrieben der Pflanzen, möglichst an einem anderen Standort, eine neue Kultur anlegen. Dann beginnt der Zyklus von vorne.
Häufiger Fehler: Viele Anfänger wollen gleich alles. Aber Gurken und Tomaten "können zickig sein", sagt Alexandra Schwarz. Wer sich frühen Frust ersparen will und noch nicht weiß wie "grün" sein Daumen ist, fängt besser mit Salat und Zwiebeln an.
Tipp 6: Tomaten müssen ausgegeizt werden

Tomaten mit Hauptwuchsrichtung "nach oben" müssen ausgegeizt werden, das heißt, dass alle überschüssigen Seitentriebe zwischen den Blattachseln entfernt werden und nur der Haupttrieb stehen bleibt. Nur so werde die Energie der Pflanze dahin gelenkt, wo die Frucht entstehen soll, sagt Schwarz. Das Ausgeizen muss mehrmals wiederholt werden. Wer sich das nicht zutraut, aber eigene Tomaten ernten will, kann auf Busch- oder Eiertomaten ausweichen, sagt Schwarz. Die dürften "frei" wachsen.
Um die Wurzeln der frisch angepflanzten Tomaten optimal mit Wasser zu versorgen, empfiehlt es sich, den Topf, in dem die Tomate kultiviert wurde, neben der Pflanze in die Erde zu stecken. Direkt in dieses Töpfchen gegossen, erreicht das Wasser durch die Bodenlöcher die Wurzel der Tomatenpfanze.
Häufiger Fehler: Tomaten kommen häufig "ohne Dach überm Kopf" in den Garten, sagt Schwarz. Tomaten mögen es aber nicht, im Regen zu stehen. Ohne Regenschutz droht Braunfäule. Im Folienhaus droht der nächste Fehler, wenn nicht auf die Belüftung geachtet wird. Tomaten mögen auch kein "Sauna-Klima".
Tipp 7: Nacktschnecken, Lauchfliege und Ameisen mit natürlichen Mitteln bekämpfen

Das hilft gegen Schnecken: Sobald das erste Grün im Garten ist, beginnen Schnecken und andere "Schädlinge" beginnen zu knappern. Wer Schneckenkorn meiden will, sollte in der Abenddämmerung mit einem Eimer in den Garten gehen und Schnecken absammeln. Auch eine "Bierfalle" funktioniere, wenn es nur wenig Schnecken sind, sagt Schwarz. Die Tiere lieben Biergeruch. Ein Schälchen davon, gut erreichbar im Beet vergraben, lockt sie an, sie fallen rein und ertrinken. Bei Pflanztöpfen hätten sich um den oberen Rand gewickelte Kupferbänder als Schutz bewährt.
Das hilft bei Lauchfliegen: Die Lauchfliege legt ihre Eier im jungen Lauch ab, die Larven fressen sich in die Pflanzen. Tipp von Alexandra Schwarz: "Einen Bierdeckel bis zur Mitte einschneiden und um die frisch gepflanzte Lauchpflanze legen." Die Lauchfliege legt ihre Eier am Fuß des Pflanzenstängels ab. Wenn da keine feuchte Erde ist, sondern der Bierdeckel, trocknen die Eier aus.
Das hilft bei Ameisen: Bei starkem Ameisenbefall normales Backpulver einfach auf die Ameisentraßen streuen.
Häufiger Fehler: Absterbende und braune Blätter an Gemüsesorten und Kräutern werden an den Pflanzen belassen, oder bleiben, wenn sie schon abgefallen sind, auf den Beeten liegen. Die müssen aber sofort entfernt werden, denn darin verbergen sich Schädlinge.
Tipp 8: Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Melisse und Minze machen wenig Arbeit

Auch ein Kräutergarten mit anspruchslosen Sorten wie Salbei oder Zitronenmelisse eignet sich, um Erfahrungen mit dem Anbau von Nutzpflanzen zu sammeln. Das ist mit wenig Platz und Aufwand möglich, und mehrjährige Kräuter machen kaum Arbeit. Viele von ihnen wie Pfefferminz oder Blutwurz verschwinden im Herbst und kommen im Frühling wieder. Schwieriger ist es mit einjährigen Kräutern wie Dill oder Petersilie, die jedes Jahr frisch ausgesät werden müssen. Manche Sorten brauchen eine vorherige Kälteperiode, teilweise sogar Frost, um zu keimen. Wer da einsteigen will, muss sich etwas intensiver mit Kräuterkunde beschäftigen.
Und Achtung, bei Kräutern ist der Standort besonders wichtig. Waldmeister heißt so, weil er sich im schattigen Wald wohlfühlt. Im Kräutergarten wird er häufig praller Sonne ausgesetzt, was ihm nicht bekommt. Kräuter haben unterschiedliche Anforderungen an den Boden - nicht alles wächst überall. Rosmarin und Salbei, die aus südlichen Ländern kommen, wollen Sonne. Tipp von Alexandra Schwarz: Schnittlauch und Petersilie nie nebeneinander pflanzen, denn Schnittlauch "säuft ohne Ende", Petersilie nimmt Staunässe krumm und geht ein.
Häufiger Fehler: Jungpflanzen, das gilt für Gemüse und Kräuter, werden oft mit zu starkem Strahl gegossen. Lieber die ganz feine Brause verwenden, rät Alexandra Schwarz. Wird zu stark gegossen, geraten die Wurzeln in Bewegung und können sich schlecht in der Erde verankern.
da muss man ja studiert ham
um das alles richtig zu machen
ich frag einfach mei Mutter oder die Oma
die ham des zwar net studiert
aber die ham auch Ahnung von der Materie..
und etz gieß i mein Solod