Das Transferfenster ist geschlossen, der Kader der Würzburger Kickers für die verbleibenden 15 Spiele in der Zweiten Fußball-Bundesliga steht fest. Mit Keanu Staude (Vertrag aufgelöst, jetzt bei TSV 1860 München), Saliou Sané (ausgeliehen an 1. FC Magdeburg), Leroy Kwadwo (SG Dynamo Dresden) und Florian Flecker (TSV Hartberg) haben vier Spieler die Rothosen verlassen, sechs Neue sind mit an Bord.
Seit Mitte November vergangenen Jahres ist Sebastian Schuppan offiziell als Vorstand Sport am Dallenberg tätig. Die Transfers in diesem Winter, das betonte Flyeralarm-Fußball-Boss Felix Magath mehrmals, sind die Arbeit des ehemaligen Kickers-Kapitäns. Gleich mehrere Neuzugänge sind bereits fester Bestandteil der Mannschaft von Cheftrainer Bernhard Trares. Eine Zwischenbilanz der sechs Neuverpflichtungen dieses Winters.
Christian Strohdiek
Der in Anlehnung an die Actionkomödie "Rush Hour" mit dem Spitznamen Tucker bedachte Innenverteidiger ist seit seinem Wechsel an den Dallenberg eine feste Größe in der Kickers-Abwehr. Weil der gebürtige Paderborner bei seinem Ostwestfalener Heimatklub in dieser Saison aussortiert worden war und nicht zum Zug gekommen ist, entschied sich der 33-Jährige für einen Wechsel zu den Kickers - mit der Hoffnung, mehr Spielzeit zu bekommen. Diese Rechnung ist aufgegangen. Strohdiek stand in allen fünf Partien seit seinem Transfer über volle 90 Minuten auf dem Platz und stabilisierte die Defensive merklich. Zudem sorgt er mit präzisen Diagonalbällen aus der Abwehr heraus für ein vorher nicht vorhandenes Element im Spielaufbau der Rothosen.
Prognose: Tucker wird bis zum Saisonende eine Säule im Abwehr-Gerüst bleiben und mehr Einsatzzeit erhalten als Hendrik Hansen, Ewerton oder Douglas.
Rolf Feltscher
Zog als Ex-Teamkollege von Zlatan Ibrahimovic beim MLS-Klub Los Angeles Galaxy bei seinem Wechsel nach Würzburg wohl die meiste Aufmerksamkeit aller Winter-Neuzugänge auf sich. Der Nationalspieler Venezuelas ließ sich davon aber nicht nervös machen und trug definitiv seinen Teil dazu bei, dass die Kickers inzwischen hinten sicherer stehen. Zwar sind die Flanken des 30-Jährigen noch ausbaufähig, trotzdem laufen über seine rechte Seite mehr Vorstöße als über Arne Feicks linke Außenbahn. Stand bei allen sechs Partien seit seinem Wechsel über 90 Minuten auf dem Platz.
Prognose: Weil Trares lieber Vierer- als Dreierkette spielen lässt, ist Feltscher schon alleine mangels Konkurrenz gesetzt. Könnte außerdem noch ein wichtiger Vorlagengeber werden.
Martin Hasek
Die Leistung des Tschechen einzuschätzen, ist knifflig. Unterschrieb als vereinsloser Spieler bei den Kickers, jedoch erst, nachdem die Probleme mit seinem Ex-Klub Sparta Prag vom Tisch waren. Stand bei seinen Kurzeinsätzen gegen St. Pauli, Braunschweig und Paderborn jeweils nur wenige Minuten auf dem Platz, weil er schlicht noch nicht in Form gewesen war. Gegen Düsseldorf durfte der 25-Jährige aber erstmals von Beginn an und zeigte eine gute Leistung als Kopacz-Ersatz auf Linksaußen, bereitete das 1:1 durch Munsy hervorragend vor.
Prognose: Könnte sich als Königstransfer von Sportvorstand Sebastian Schuppan erweisen. Allerdings nur, wenn er in den Spielrhythmus findet und auf Dauer körperlich in Liga zwei mithalten kann.
Rajiv van la Parra
Kurz bevor der Transfermarkt dicht machte, flog der Niederländer aus Spanien ein und unterschrieb am Dallenberg bis Saisonende. Die bisherige Karriere des 29-Jährigen liest sich aufregend. In Holland und Frankreich spielte er erstklassig. In England war er für vier verschiedene Klubs aktiv, stieg mit Huddersfield auf. In der vergangenen Saison durfte er für Roter Stern Belgrad in der Champion League antreten. Sein Ruf: Ein dribbelstarker Flügelspieler, dessen liebste Position die linke Außenbahn ist.
Prognose: Eine echte Wundertüte, die die Kickers da vom spanischen Zweitligisten UD Legrones geholt haben. Dort kam der Niederländer überhaupt nicht zurecht. Wenn im Würzburger Team für ihn Platz sein soll, muss Trares sein zuletzt funktionierendes System mit einer Mittelfeldraute und zwei Angreifern wohl wieder ändern.
Marvin Pieringer
Viel besser hätte es für den 21-Jährigen in Würzburg nicht los gehen können. Bei einen ersten beiden Einsätzen traf die SC-Freiburg-Leihgabe dreimal. Zuletzt schien Pieringer diese Treffsicherheit aber verloren zu haben, ließ gute Chancen aus. Ergänzte sich aber gut mit Ridge Munsy, für den er viele Räume aufriss.
Prognose: Pieringer dürfte aufgrund seiner Spielstärke im Kickers-Sturm gesetzt bleiben. Fest steht freilich auch, dass seine Zeit in Würzburg begrenzt ist. In Freiburg plant man langfristig mit ihm.
Stefan Maierhofer
Der Sturm-Oldie wechselte innerhalb des Flyeralarm-Fußball-Konzerns von der österreichischen Dependance in Mödling zur deutschen Zweigstelle an den Dallenberg. Die Kickers sind bereits die 19. Profistation des Österreichers, der einst unter Trainer Felix Magath beim FC Bayern München in der Bundesliga debütierte. "Ich habe gezeigt, dass ich in der Zweiten Bundesliga noch mithalten kann", sagt der 38-Jährige nach drei Kurzeinsätzen im Kickers-Trikot über sich selbst.
Prognose: Von außen schwer einzuschätzen, welche Rolle er für das Klima innerhalb des bunt zusammengesetzten Teams spielt. Maierhofer ist ein Typ, der gerne spricht. Zuletzt kassierte er als Ersatzspieler die Gelbe Karte, weil er eine Schiedsrichter-Entscheidung kommentiert hatte. Sportlich indes dürfte er trotz seiner 2,02 Meter Körpergröße und entsprechender Kopfballstärke über Minuteneinsätze kaum hinauskommen.
dann hätte man sich vermutlich nicht nur 2 neue Trainer gespart, eine Menge
Geld dazu, ein besseres Image und keinen Abstiegsplatz? Fragen die nur der
Head of Flyeralarm Global Soccer, beantworten kann!