Das Winter-Transferfenster ist noch gar nicht aufgegangen. Erst ab 2. Januar können Spieler den Verein wechseln. Und doch hoffen die Würzburger Kickers noch vor dem Jahreswechsel, den dritten Neuzugang dieses Winters verkünden zu können. Martin Hasek hieße er. Der 25-jährige Tscheche war zuletzt vereinslos und trainiert bereits mit den Rothosen. Insgesamt wäre er bereits der 19. Würzburger Neuzugang nach dem Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga. Hasek weilt bereits in Würzburg und stand schon am Dienstag mit den Rothosen auf dem Trainingsplatz. Die Kickers sind sich mit dem Spieler prinzipiell einig. Perfekt ist der Wechsel aber trotzdem noch nicht.
In seiner Heimat gilt Hasek, dessen Vater bereits als Profi unter anderem in Österreich aktiv war, als schwieriger Charakter. Im vergangenen Winter wollte der Mittelfeldspieler, der in 89 Erstligaspielen 14 Treffer erzielte, seine Freigabe durch seinen damaligen Klub Sparta Prag erzwingen. Unter anderem verpasste er den Abflug ins Trainingslager nach Spanien, weil er seine Reisedokumente daheim vergessen hatte. Daraufhin wurde er in die zweite Mannschaft verbannt. Ein möglicher Wechsel zum israelischen Klub Maccabi Haifa scheiterte in letzter Sekunde, angeblich wegen Gehaltsforderungen. Die Zeitung "Blesk" schrieb im Zusammenhang mit dem Transfertheater von einer "im tschechischen Fußball beispiellosen Saga".
Tomas Rosicky: "Völlig unverständlich"
Die ging weiter, bis Hasek im Frühjahr, während der Spielpause aufgrund der Corona-Pandemie, seinen Vertrag selbst aufkündigte. Sportlich scheint Hasek, bevor das Transfertheater losbrach, durchaus überzeugt zu haben. "Wir sprechen von einem Spieler, der sich bei uns zuletzt deutlich verbessert hat. Er hatte die besten sechs Monate seiner Karriere, sowohl im spielerischen als auch im statistischen Bereich. Wie es zu dieser Situation kam, ist für mich völlig unverständlich", wird Sparta-Sportdirektor und Ex-Dortmund-Profi Tomas Rosicky in Medienberichten über den siebenfachen U-21-Nationalspieler zitiert. Inwieweit Hasek seinen Vertrag überhaupt kündigen konnte, ist umstritten. Im Raum stehen, laut Berichten aus Tschechien, Ablöseforderungen von Sparta Prag.
Kickers-Trainer Bernhard Trares würde sich über seine Verpflichtung freuen. Als "flexibel einsetzbar" und "torgefährlich" beschreibt er den Mittelfeldspieler. Auch wenn er seit März nicht mehr im Mannschaftstraining war, sei Hasek fit. Anders als die beiden anderen bereits verkündeten Neuzugänge Stefan Maierhofer (FC Flyeralarm Admira) und Rolf Feltscher (L.A. Galaxy) wäre Hasek womöglich bereits am Samstag (13 Uhr) beim Duell gegen den Karlsruher SC spielberechtigt. Feltscher und Maierhofer können indes frühstens am kommenden Mittwoch (18.30) gegen den FC St. Pauli ihr Debüt für die Rothosen geben.
Damit sollen die Personalplanungen aber noch nicht abgeschlossen sein. "Wir schauen uns noch um", sagt Trares. Vor allem im Sturm hofft er noch auf eine weitere Verstärkung. "Wenn wir da noch etwas tun können, werden wir etwas machen."
Baskets geben
Die würden dann wenigstens keine Altherren - und andere abgehalfterte und
komplizierte Spieler sich zulegen.