
Handball, Zweite Bundesliga, Männer:
HSG Nordhorn-Lingen - Wölfe Würzburg
(Sonntag, 17 Uhr, Euregium)
Es war eine Woche mit reichlich Emotionen bei den Wölfen Würzburg (19./8:38). Zum einen Wut und Enttäuschung nach der ernüchternden Niederlage im Zweitliga-Kellerduell in Rostock. "Sie hat genagt an den Jungs", berichtet Trainer Julian Thomann.
Zum anderen die Trauer angesichts des überraschenden Todes des früheren Beraters und Trainers Rolf Brack. "Natürlich was das Thema im Team", sagt Thomann, der den "Handballprofessor", wie Brack in der Branche genannt wurde, aus Balingen gut kannte. "Er war dort ja jahrelang Trainer, auch schon, als mein Bruder und ich als A-Jugendliche die ersten Spiele für die erste Mannschaft gemacht haben. Erst vor sechs Monaten habe ich noch mit ihm zusammengearbeitet, in der Schweizer A-Lizenzausbildung, die Rolf organisiert hat und bei der ich Referent war." Er selbst sei "platt" gewesen von der Nachricht am Dienstag, so Thomann. "Rolf war nicht nur ein sehr toller Mensch, er hat dem Handball auch sehr viel gegeben und war ein Vorbild."
Julius Rose wird den Wölfen in den nächsten Wochen fehlen
Dazu kamen die nächsten personellen Hiobsbotschaften bei den Wölfen. Rückraum-Allrounder Julius Rose hat sich in Rostock so schwer an der Schulter verletzt, dass er "in den nächsten Wochen auf jeden Fall fehlen wird". Auch Kreisläufer und Abwehrchef Oliver Seidler werde wegen einer Entzündung in der Bizepssehne am Wochenende wohl ausfallen, kündigt der Coach an.
Über all dem dürften bei manchen Spielern noch Zukunftsängste schweben, wie und wo es für sie nach der Saison weitergehen wird. Keine einfache Gemengelage also, erst recht nicht als Tabellenschlusslicht, für das nun die weite Auswärtsfahrt an die niederländische Grenze zu einem der Topklubs der Liga ansteht.
Rückschlag im Aufstiegskampf für Nordhorn-Lingen
Die HSG Nordhorn-Lingen (5./31:17) unterlag am Mittwoch überraschend zu Hause dem VfL Lübeck-Schwartau (28:29) und kassierte damit einen Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Ansonsten allerdings hat der von Daniel Kubes trainierte Zwei-Städte-Klub in diesem Jahr noch kein Spiel verloren. Und wird sich einen weiteren Ausrutscher nicht erlauben wollen.
"Unser Ziel ist es, eine gute Leistung zu zeigen und etwas für unser Selbstvertrauen zu tun", sagt Thomann, wohl wissend um die Schwere der Aufgabe. Würzburgs Trainer stellt sich weiterhin schützend vor seine Mannschaft und benennt dafür wiederholt die Fakten: "Ansonsten muss man immer wieder sagen: Es ist einfach nicht mehr drin in dieser Saison. Punkt."