Die FIT/One Würzburg Baskets sind ein Verein, der seit 2015 in der Basketball-Bundesliga spielt. Ihre Heimspiele tragen die Baskets, wie die Fans sie vornehmlich nennen, in der tectake-Arena im Würzburger Stadtteil Sanderau aus.
Die Geschichte der Würzburger Profi-Basketballer
Im Frühjahr 2007 gründeten die beiden Würzburger Unternehmer Jochen Bähr und Klaus Heuberger die Sport&Event Würzburg Baskets GmbH, die noch heute wirtschaftlicher Träger des Basketball-Bundesligisten ist. Sie übernahmen die Lizenz des damaligen Regionalligisten SC Heuchelhof und gingen künftig als SCH Würzburg Baskets an den Start.
Im zweiten Jahr gelang die Meisterschaft in der Regionalliga. Als Dritter der drittklassigen ProB rückten die Baskets, nun als s.Oliver Baskets im Sommer 2010 in die ProA, das Unterhaus der Bundesliga, nach. Dort gelang der dritte Aufstieg in Folge, und so waren die Baskets im Sommer 2011, vier Jahre nach ihrer Gründung Bundesligist.
Mit der Unterbrechung von einer Saison (2014/15) spielen die Würzburger seitdem in der höchsten deutschen Spielklasse. Zwei Mal (2012 und 2016) schafften es die Würzburger jeweils als Aufsteiger in die Play-offs. 2012 gelang nach einem überraschenden Erfolg gegen Alba Berlin sogar der Einzug ins Halbfinale.
Zwei Mal nahmen die Baskets auch an einem internationalen Wettbewerb teil. 2012/13 spielten sie im ULEB Eurocup und 2018/2019 im von der FIBA organisierten Eurocup, wo sie den Titel im Finale denkbar knapp verpassten.
Die Vorgänger der heutigen Würzburg Baskets
Als Vorgängerverein gilt in Würzburg die DJK Würzburg, die 1998 mit der Nachwuchshoffnung Dirk Nowitzki in die Bundesliga aufstieg. Nowitzki verließ den Verein ein halbes Jahr später in Richtung der nordamerikanischen Profi-Liga NBA, aber die Basketball-Begeisterung um die jungen Wilden wie Robert Garrett, Demond Greene und Marvin Willoughby blieb erhalten.
2001 gründeten die Verantwortlichen in Würzburg dann die X-Rays Würzburg und gliederten die Mannschaft aus dem Verein DJK Würzburg aus. 2005 stieg der Klub ab und meldete anschließend Insolvenz an. Zwei Jahre später erfolgte der beschriebene Neustart, der aber, das betont der Verein ausdrücklich, nichts mehr mit den X-Rays und der DJK Würzburg zu tun habe.
In der ewigen Tabelle der Basketball-Bundesliga stehen die Würzburger Basketballer auf Rang 18 von 81. Allerdings hat die Liga hierfür die Vereine s.Oliver Baskets, s.Oliver Würzburg, TSK Würzburg, DJK s.Oliver Würzburg zusammengefast. 221 Siegen stehen 310 Niederlagen gegenüber (September 2022).
Die Halle der Baskets Würzburg
Ihre Heimspiele in der Basketball-Bundesliga trugen alle Würzburger Bundesligisten in der tectake-Arena im Süden der Sanderau, direkt an den Bundesstraßen 13 und 19 gelegen, aus. Die früher als Carl-Diem-Halle oder später als s.Oliver-Arena bekannte Halle verfügt bei Basketball-Spielen über 3140 Sitz- und Stehplätze. Außerdem finden dort die Heimspiele der Wölfe Würzburg und Konzerte, Messen oder Kulturveranstaltungen sowie Schulsport statt.
Im Herbst 2017 wurde eine Stiftung von s.Oliver-Gründer Bernd Freier mit weiteren Würzburger Geschäftsleuten ins Leben gerufen worden, mit dem Ziel eine neue Multifunktions-Arena zu bauen. Ob und wann diese Pläne umgesetzt werden, ist jedoch noch unklar.
Der Sponsor der Baskets Würzburg
Insgesamt 20 Jahre lang war das Rottendorfer Mode-Unternehmen s.Oliver als Haupt-, lange Zeit sogar als Namenssponsor, bei den Würzburg Basketballern aktiv – angefangen bei der DJK s.Oliver Würzburg über die s.Oliver Würzburg Baskets bis zu s.Oliver Würzburg.
Auch als Namenssponsor der s.Oliver Basketball-Bundesliga stieg Firmeneigentümer Bernd Freier in den frühen 2000ern mit ein. 2003 beendete Freier die Unterstützung erstmals und sorgte für das vorläufige Ende des Würzburger Bundesliga-Basketballs. 2011 war s.Oliver dann zurück, ehe 2022 die nächste Ära endete und die Würzburg Baskets zu ihrem ehemaligen Vereinsnamen ohne Sponsor zurückkehrten.
Seit Juli 2024 treten die Würzburger als FIT/One Würzburg Baskets an. Nach dem Rottendorfer Bekleidungshersteller hat der Klub damit das nächste Unternehmen aus der Region für sich gewonnen. Der Vertrag mit der Fitnessstudio-Kette, die von der Unternehmerfamilie Mühleck aus Waldbrunn (Lkr. Würzburg) betrieben wird, hat laut Mit-Gründer Moritz Mühleck zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren.
Die Trainer der Baskets Würzburg
- 2007/2008: Ivo Nakic/Harald Borst (Regionalliga Südost)
- 2008/2009: Berthold Bisselik (Regionalliga Südost)
- 2009/2010: Berthold Bisselik/Marcel Schröder (2. Bundesliga ProB)
- 2010/2011: Marcel Schröder (2. Bundesliga ProA)
- 2011/2012: John Patrick (Basketball-Bundesliga)
- 2012/2013: Marcel Schröder (Basketball-Bundesliga)
- 2013/2014: Marcel Schröder/Stefan Koch (Basketball-Bundesliga)
- 2014/2015: Douglas Spradley (2. Bundesliga Pro A)
- 2015/2016: Douglas Spradley (Basketball-Bundesliga)
- 2016/2017: Douglas Spradley/Dirk Bauermann (Basketball-Bundesliga)
- 2017/2018: Dirk Bauermann (Basketball-Bundesliga)
- 2018/2019: Denis Wucherer (Basketball-Bundesliga)
- 2019/2020: Denis Wucherer (Basketball-Bundesliga)
- 2020/2021: Denis Wucherer (Basketball-Bundesliga)
- 2021/2022: Denis Wucherer/Sasa Filipovski (Basketball-Bundesliga)
- 2022/2023: Sasa Filipovski (Basketball-Bundesliga)
- 2023/2024: Sasa Filipovski (Basketball-Bundesliga)
Die Rekordspieler bei Einsätzen für Würzburg in der Bundesliga
Spiele (Stand 22. November 2022):
- Felix Hoffmann: 185
- Maurice Stuckey: 164
- Alex King: 128
- Robert Garrett: 121
- Marvin Willoughby 113
- Jason Boone: 102
- John Little: 99
- Demond Greene: 94
In der Statistik tauchen alle Spieler auf, die für Würzburger Vereine in der Basketball-Bundesliga gespielt haben.
Bekannte ehemalige Würzburger Spieler
- Dirk Nowitzki (1997-1998)
- Alex King (2011-2013 und 2020-2022)
- Maximilian Kleber (2009-2014)
- Robin Benzing (2017/18)
Die aktuelle Mannschaft der Baskets Würzburg (Stand: August 2023)
- Otis Livingston (USA)
- Julius Böhmer (DEU)
- Zachary Seljaas (USA)
- Darius Perry (USA)
- Elijah Ndi (DEU)
- Isaiah Washington (USA)
- Maximilian Ugrai (DEU)
- Owen Klassen (USA)
- Javon Bess (USA)
- Felix Hoffmann (DEU)
- Collin Welp (USA/DEU)
- Hannes Steinbach (DEU)
- Philipp Hartwich (DEU)
Die Erfolge der Baskets Würzburg
- Aufstieg in die Basketball-Bundesliga 1998, 2011 und 2015
- Play-off-Teilnahme in der Bundesliga 2012 und 2016
- Teilnahme am ULEB Eurocup 2012/2013
- Finale im FIBA Eurocup 2018/19
Die Fanklubs der Würzburger Basketballer
Unterstützt werden die Würzburg Baskets bei Heim- und Auswärtsspielen regelmäßig von zwei Fanklubs, die bei Heimspielen auch gemeinsam auf den Stehplätzen in der tectake-Arena stehen und anfeuern. Die Würzburg Youngstars haben etwa 290 Mitglieder und bestehen bereits seit 1998. Red Passion Würzburg, die sich 2012 gründeten, unterhalten unter anderem eine enge Freundschaft zu den Fans der Telekom Baskets Bonn
Erst Würzburg, dann Dallas: Die Legende Dirk Nowitzki
Dirk Nowitzki, der bekannteste und erfogsreichste deutsche Basketballer, begann seine Karriere in Würzburg. Nowitzki spielte in der Jugend, der zweiten Bundesliga und ein halbes Jahr in der Basketball-Bundesliga für die DJK Würzburg.
1998 wechselte er zu den Dallas Mavericks in die NBA, wo er bis zu seinem Karriereende 2019 insgesamt 21 Saisons spielte. Er wurde 2011 auch NBA-Champion und wertvollster Spieler der Final-Serie. Außerdem gewann der 2,13 Meter große Würzburger in der Saison 2006/2007 die Wahl zum wertvollsten Spieler der NBA.
Nowitzki kommt außerdem auf 153 Länderspiele und gewann mit der Nationalmannschaft 2005 die Silbermedaille bei der Europameisterschaft.