Der TSV Lengfeld startet nicht nur in eine neue Saison, sondern auch in die Zeit nach Michael Hochrein, der acht Jahre lang die Lengfelder Fußballer trainierte. Zuletzt hielt die Mannschaft, die seit acht Jahren in der Landesliga Nordwest spielt, mit Platz 16 nur knapp die Klasse.
Die Vorbereitung
Die Lengfelder wollen ihre Teams mehr miteinander verbinden. Dazu gehören auch gemeinsame Erlebnisse. So gab's Anfang Juli eine große Feier, bei der es ziemlich spät geworden sein soll. Natürlich haben sie an der Kürnach in den vergangenen Wochen auch fleißig trainiert. "Die Vorbereitung stimmt mich zuversichtlich", sagt der neue Trainer Okan Delihasan, der das Erbe Michael Hochreins angetreten hat und erstmals auf diesem Niveau coacht. "Durch den Umbruch und die lange Pause haben wir unsere Sinne geschärft", findet er.
Die Mannschaft
Der Kader hat sich komplett verändert. Elf Akteure sind gegangen, acht gekommen. "Wir wollen einen gepflegten, attraktiven Fußball spielen. Deshalb haben wir Spieler geholt, die mit dem Ball umgehen können", sagt Delihasan. Die meisten kommen von unterklassigen Klubs, wie der 27-jährige Burak Bedir (SC Lindleinsmühle) oder Johannes Stauder (SB Versbach). Angetan haben es Delihasan auch die spielerischen Qualitäten des neuen Torhüters Sobhan Noroozi aus der U 19 der Würzburger Kickers. Gemeinsam mit Fabian Christof bildet er ein junges Torwartduo. Auf dem Feld sind Moritz Renninger, Mika Lindner und Ex-Profi Alban Ramaj, der Delihasan als Co-Trainer unterstützen wird, wichtige Stützen.
Der Königstransfer
Da führt kein Weg an Adrian Istrefi vorbei. Nach seinem Wechsel vom Regionalligisten Eichstätt zum TSV Lohr im vergangenen Sommer sorgte der 28-Jährige nun für die nächste Überraschung. Dass Istrefi in Lengfeld angeheuert hat, hängt auch mit Delihasan zusammen: "Wir kennen uns, und ich weiß zu gut, dass Adi keinerlei Starallüren hat." Istrefi, der sowohl für die Kickers als auch für den FV gespielt hat, sei beidfüßig, habe ein gutes Auge und enorme Schussqualitäten. Bei seinen Freistößen wird's gefährlich. Das kann und soll die Lengfelder Offensive beleben.
Die Konkurrenz
Delihasan hält sich zurück, die Konkurrenz einzuschätzen: "Ich kenne die Liga nicht wirklich. Hinzu kommen der lange Lockdown und die vielen Wechsel." Bayernliga-Absteiger Kahl und den letzten Vizemeister Haibach erwartet der Lengfelder in jedem Fall weit oben. "Ansonsten freue ich mich auf die vielen Derbys", sagt der 44-Jährige. "Mit Thomas Redelberger hab' ich früher in Rimpar zusammengespielt." Auch zu Rottendorfs Trainer Manuel Gröschl bestehe eine Verbindung.
Die Erwartung
"Es weiß keiner so richtig, wo er steht – wir erst recht nicht", sagt Delihasan. Mit Kevin Weidner, Jeremias Hofmann, Igor Mikic oder Daniel Plagens seien langjährige Führungsspieler nicht mehr dabei. "Dafür haben wir versucht, viel frischen Wind reinzubringen." Mit dem Abstieg wolle man im neuen Modus nichts zu tun haben: "Wenn sich die passenden Ergebnisse schnell einstellen, kann sich auch eine Eigendynamik entfallen."
TSV Lengfeld 2021/22
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