
Der TSV Kleinrinderfeld geht bereits in seine achte Saison in der Landesliga Nordwest. Länger spielt keine Mannschaft aus Stadt und Landkreis Würzburg in dieser Klasse. Zuletzt musste sie jedoch um deren Erhalt bangen: Als 14. beendete sie die vergangene Saison.
Die Vorbereitung
Kleinrinderfelds seit Jahresbeginn agierender Trainer Alexander Münz musste praktisch bei Null anfangen. Neben dem langen, nur von zwei Trainingseinheiten im März unterbrochenen Lockdown gab es einen großen Umbruch beim Landesligisten: Daher begannen die Blau-Weißen schon Ende Mai mit der Vorbereitung. "Wir haben von Beginn an viel mit dem Ball gemacht. Auch die Kameradschaft kam nicht zu kurz, wobei sich viele Spieler noch aus Jugendzeiten kennen", sagt Münz, der sich auch mit den Testspielen zufrieden zeigt.
Die Mannschaft
Nur vier Spieler sind aus dem alten Kader übriggeblieben: Torhüter Julian Schneider sowie Jonas Böhnel, Ruben Vadai und Sandro Zipprich im Feld. Doch Zipprich riss sich im Test gegen Eibelstadt (3:2) das Kreuzband. Dass so viele Spieler gegangen sind, erklärt sich Münz mit einem Dominoeffekt und der schwierigen Situation beim TSV in den Wintermonaten. "Manche wollten auch einfach kürzertreten oder haben die Trainerlaufbahn eingeschlagen", sagt der 48-Jährige. Mit den Kramosch-Brüdern, Marco und Sandro, Simon Sommer und Lukas Behringer wechselten gleich vier Leistungsträger zum ASV Rimpar, der nach dem Abstieg nur noch Bezirksliga spielt. "Die frei gewordenen Plätze bieten jetzt auch Chancen für Jüngere", findet Münz, der erst kürzlich den 19-jährigen Robin Günter aus der zweiten Mannschaft hochgezogen hat.
Der Königstransfer
Einen einzelnen Spieler will Münz aufgrund der zahlreichen Neuzugänge – sechs kamen im Winter, zehn im Sommer und womöglich einer bis zwei noch in den nächsten Wochen – nicht nennen. Für ihn sei es am wichtigsten gewesen, dass die Mannschaft hinter der Mannschaft stehe: Der neue Fußball-Abteilungsleiter Lukas Klüpfel, Betreuer Thomas Wallrapp und Co-Trainer Kevin Weidner. Letzterer wird freilich auch auf dem Platz zu sehen sein. Der 27-Jährige ist vom Ligakonkurrenten Lengfeld gekommen, bei dem die Kleinrinderfelder zum Start am Sonntag antreten.
Die Konkurrenz
"Natürlich habe ich die Landesliga in der Vergangenheit verfolgt", sagt Münz, der zuvor den Kreisklassisten Homburg (Lkr. Main-Spessart) trainierte. "Aber gerade die Mannschaften hier in der Region haben ihr Gesicht komplett verändert. Die Spielerstrukturen sind völlig andere." Deshalb wagt er keine Prognose, was die hinteren Ränge angeht. Auf den vorderen Plätzen erwartet Münz Haibach, Kahl und Unterpleichfeld.
Die Erwartung
Für die Kleinrinderfelder könne es in dieser Saison nur darum gehen, die Klasse zu halten: "Vielleicht gelingt es uns eines Tages, auch ein paar Spieler aus dem Ort oder der Nähe zurückzubekommen und weiter vorne anzugreifen." Nach dem Auswärtsspiel in Lengfeld gastieren gleich Haibach und Kahl in Kleinrinderfeld. Daher ist Münz froh, dass die Generalprobe gegen den Bayernligisten Karlburg (1:1) stattfand, um zu sehen, wie solch dominante Teams agieren.
TSV Kleinrinderfeld 2021/22
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