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Fußball: Dritte Liga
Saisonvorschau: Würzburger Kickers wollen in die obere Tabellenhälfte
14 Spieler sind gegangen, 13 neue Akteure gekommen. Nach dem Umbruch ist am Dallenberg ein einstelliger Tabellenplatz das Saisonziel.
Zielrichtung einstelliger Tabellenplatz: Kickers-Trainer Michael Schiele und Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer.
Foto: Frank Scheuring | Zielrichtung einstelliger Tabellenplatz: Kickers-Trainer Michael Schiele und Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:51 Uhr

Die Würzburger Kickers starten in ihre vierte Drittliga-Spielzeit. Die bisherige Bilanz kann sich sehen. lassen. Einmal Dritter, zweimal Fünfter - so lauteten die Endplatzierungen. Die Latte liegt also hoch, dürfte man meinen. Was vor dem Saisonstart für und gegen die Kickers spricht:

Der Umbruch

Man konnte zwischendurch schon einmal den Überblick verlieren in diesem hektischen Transfersommer am Dallenberg. 13 Spieler sind bisher gekommen und 14 gegangen. Und das ist ja erst ein Zwischenstand. Die Transferperiode endet heuer am 2. September und es wird sich bis dahin wohl tatsächlich noch etwas tun bei den Rothosen. Ein Linksverteidiger soll noch kommen, Innenvedrteidiger Ibrahim Hajtic indes schaut sich schon nach einem neuen Verein um, trainiert nicht mehr mit dem Team. Dass mit Orhan Ademi (Braunschweig), Onur Ünlücifci (SG Sonnenhof Großaspach, Janik Bachmann, Simon Skarlatidis (beide 1. FC Kaiserslautern), Patrick Göbel, Dennis Mast (beide Hallescher FC), Peter Kurzwegund Cannigia Elva (beide FC Ingolstadt)gleich acht Akteure zu Drittliga-Kontrahenten wechselten, sorgte nicht nur für Freude am Dallenberg. Immerhin die stattliche Ablöse von etwa 350 000 Euro, die aus Kaiserslautern für Bachmann überwiesen wurde, linderte etwas den Abschiedsschmerz. Am Ende müssen sich die Kickers aber wieder ein Stück weit neu erfinden. Die Kickers lösten die alte Bayernliga-Mannschaft auf und machten ihr Drittliga-Team zu einer Art neuen U-23-Mannschaft. Nur vier Neue besitzen Drittliga-Erfahrung. Die Kickers haben nach Auftaktgegner FC Bayern II mit einem Durchschnittsalter von 23,1 Jahren das zweitjüngste Team der Liga. "Schneller und wilder" werde das Spiel werden, glaubt Cheftrainer Michael Schiele.

Das Trainerteam

Nicht nur die Mannschaft ist neu. Auch das Trainerteam hat sich gewandelt. Ex-Kickers-Coach Bernd Hollerbach lockte die bisherigen Assistenten Lamine Cisse und Dennis Schmitt zum belgischen Erstligisten nach Mouscron. Mit Rainer Zietsch ist ein erfahrener, meinungsstarker und ambitionierter Fußballlehrer der neue Co-Trainer. Eine neue Situation für Schiele. Der steht bei den Kickers freilich außerhalb der Diskussion. Zweimal führte er das Team durch Höhen und Tiefen auf den fünften Platz. Ein respektables Ergebnis.

Saisonvorschau: Würzburger Kickers wollen in die obere Tabellenhälfte

Das Saisonziel

Mit einem einstelligen Tabellenplatz wäre Trainer Schiele, Stand jetzt, am Ende der Saison zufrieden. Dass das Team heuer gegen Erstligist TSG Hoffenheim in der ersten Runde auf der DFB-Pokal-Bühne auftritt, soll keine Ausnahme, sondern Dauerzustand sein. Die Qualifikation ist auch heuer erklärtes Ziel, angesichts der großen Konkurrenz im bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb aber kein Muss.

Stärken und Schwächen

Der4:2-Sieg im vorletzten Vorbereitungsspiel gegen Zweitliga-Aufsteiger Wehen Wiesbaden war nicht nur gut für das Selbstvertrauen. Er zeigte auch das fußballerische Potenzial, das im neuen Kickers-Team steckt. Schnell und schnörkellos geht es nach vorne. Das schaut bisweilen sehr flott aus - zumindest dann, wenn die beste Elf auf dem Feld steht. Wenn aber Spieler aus dem zweiten Glied aufrückten, lief das Offensivspiel auch gegen unterklassige Gegner nicht immer so geschmiert. "Bei 95 Prozent" sieht Schiele serin Team, was die Fitness angeht. Die Vorbereitung war mit viereinhalb Wochen für diese neu zusammengewürfelte Mannschaft sehr kurz. Und links hinten ist tatsächlich auch noch eine Position unbesetzt. Dort soll noch ein Neuer kommen. Was den Kickers fehlt, ist Erfahrung und Routine. Dass der Rothosen-Kader laut dem Internetportal "transfermarkt.de" beim Marktwert auf Platz 15 landet, zeigt: Die Spieler müssen sich erst noch einen Namen machen. Das Zeug dazu scheinen, so der Eindruck der Vorbereitung, einige zu haben.

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Die Konkurrenz

Klotzen nicht kleckern lautete das Motto bei einigen Drittliga-Rivalen. Alleine der 1. FC Kaiserslautern ließ sich die Neuzugänge 750 000 Euro Ablöse kosten. In Sachen Gehaltsgefüge spielen die Würzburger ganz gewiss in der unteren Tabellenhälfte. Auch ein Grund, warum viele Spieler schlichtweg nicht zu halten waren. Der Erfolgsdruck dürfte bei jenen Teams, die groß investierten freilich deutlich höher sein.

Die Prognose

Dieses Kickers-Team ist eine Wundertüte. Man darf gespannt sein, was dabei herauskommt. Auf den ersten Blick scheint die Zielrichtung gesichertes Mittelfeld realistisch. Es braucht aber nur wenig Fantasie, um den Rothosen in dieser wohl wieder sehr engen Liga deutlich mehr oder weniger zuzutrauen. Viel wird wohl auch vom Saisonstart abhängen.

 
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