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Fußball: Regionalliga Bayern
Die Würzburger Kickers nutzen ihre Chancen nicht: nur 1:1 gegen Türkgücü München
Die Würzburger Kickers sind im ersten Pflichtspiel 2023 nicht über ein Remis hinaus gekommen, verkürzen aber trotzdem den Abstand auf Spitzenreiter Unterhaching.
Der Würzburger Benjika Caciel (vorne) setzt sich gegen Münchens Christoph Rech (hinten) durch. David Kebe schaut zu.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der Würzburger Benjika Caciel (vorne) setzt sich gegen Münchens Christoph Rech (hinten) durch. David Kebe schaut zu.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 09.02.2024 10:02 Uhr

Nichts wurde es für die Würzburger Kickers mit einem Dreier im ersten Punktspiel 2023. Gegen Türkgücü München musste sich der Tabellenzweite der Fußball-Regionalliga Bayern mit einem 1:1 (0:0) zufriedengeben. Am Ende freilich könnte der Punkt noch viel wert sein. Denn Spitzenreiter Unterhaching unterlag – ebenfalls am Freitagabend – durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit 1:2 beim FC Bayern München II. Die Kickers verkürzten somit den Rückstand auf Platz eins von drei auf zwei Punkte. Wirklich ärgern wollte sich Trainer Marco Wildersinn über das Remis denn auch nicht. "Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, aber leider unsere Chancen nicht gut genug genutzt."

Was ist nicht alles passiert in den 90 Tagen, die zwischen dem 3:1-Sieg der Rothosen gegen den VfB Eichstätt am letzten November-Wochenende und dem Saison-Wiederbeginn am Freitagabend am Dallenberg lagen. Der zum Jahresende drohende wirtschaftliche Kollaps wurde abgewendet. Ex-Investor Flyeralarm ist Geschichte. Der Bad Mergentheimer Unternehmer Dominik Möhler hat 49 Prozent an der Profifußball AG. Und dann waren da noch die Schlagzeilen rund um die wirtschaftlichen Probleme bei Tabellenführer SpVgg Unterhaching, verbunden mit der Frage, ob der Kickers-Kontrahent am Ende der Saison überhaupt aufsteigen will und kann.

Nun aber sind das alles erst einmal Nebengeräusche. Jetzt zählt das Resultat auf dem Platz. Da wartete, das hatte Trainer Marco Wildersinn bereits vor dem Spiel betont, zum Neu-Start gleich eine kniffelige Aufgabe. Bei kaum einem anderen Vorrunden-Spiel hatten sich die Kickers so geplagt, Torgefahr zu entwickeln wie beim 0:0 gegen Türkgücü.

Und diesmal? Da tat die Wildersinn-Elf sich zu Beginn schwer in die Gänge zu kommen. Ein bisschen schien es in der Startphase, als hätte die holprige Vorbereitung Spuren hinterlassen beim über weite Strecken der Saison so selbstbewusst auftretenden Tabellenzweiten. Beinahe hätten die Gäste den Hausherren früh einen heftigen Dämpfer verpasst. Es lief die neunte Spielminute, als Türkgücü die Kickers mit einem flinken Konter fast schon überlistetet hatte. Maximilian Berwein brauchte den Ball aus kurzer Distanz eigentlich nur noch einschieben, verfehlte aber den Kasten.

Erst nach gut 20 Minuten fanden die Würzburger Kickers gegen Türkgücü ins Spiel

Die Kickers, von einigen Ausfällen geschwächt, brauchten gute 20 Minuten, um ins Spiel zu finden. Wildersinn hatte mit Domenico Alberico im Mittelfeld und Rückkehrer Eric Verstappen im Tor zwei der drei Winter-Neuzugänge aufgeboten. Für das erste Ausrufezeichen sorgten indes Altbekannte: Torjäger Saliou Sané stibitzte im gegnerischen Strafraum den Ball, legte quer auf Benjica Caciel, der zum frei stehenden Peter Kurzweg passte. Doch der Rothosen-Kapitän schoss aus bester Position über den Kasten (21.). Die erste von vielen hochkarätigen Chancen, die die Würzburger an diesem Abend liegen ließen. So auch die Einschussgelegenheiten von Benyas Junge-Abiol (26.) und Ivan Franjic (37.). So ging es ohne Tore in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel brauchte es gerade einmal vier Minuten, bis sich die Gastgeber für ihren Sturmlauf vor der Pause belohnten: Caciel erlief einen langen Ball in die Spitze und überwand Türkgücü-Keeper Johann Hipper (49.). Der so sehnlichst erhoffte Führungstreffer für die Kickers. Der Bann schien gebrochen. Doch diese Partie im inzwischen strömenden Regen nahm eine ganz andere Wendung. Als nämlich ein Eckball den sich im Sprung abwendenden Kickers-Akteur Franjic am Arm traf, zögerte Schiedsrichter Markus Huber keine Sekunde und pfiff Elfmeter. Eine Entscheidung, die für Diskussionen sorgte. "Der Schiedsrichter stand näher dran an dieser Szene. Er hat etwas gesehen, was ich nicht gesehen habe", so Wildersinn. 

Sollte der Elfmeter eine Fehlentscheidung gewesen sein, wird das den Münchnern, die trotz eines stattlichen Rückstands auf Platz eins ebenso wie die Rothosen eine Lizenz für die 3. Liga beantragt haben, herzlich egal sein. Kevin Hingerl verwandelte den Strafstoß und Verstappen, der in Liga drei und zwei bereits das Würzburger Tor gehütet hatte, musste in seinem ersten Regionalliga-Spiel für die Kickers erstmals hinter sich greifen.

Ein Rückschlag im ersten Punktspiel des Jahres war bei den Kickers nicht eingeplant und so startete das Wildersinn-Team eine durchaus engagierte Schlussoffensive. Doch den Hausherren fehlte in letzter Konsequenz die nötige Zielstrebigkeit. In mancher Szene wirkten die Kickers zu umständlich und kompliziert. Und zweimal stand dann der starke Gäste-Keeper Hipper im Weg, als er gegen Sané aus nur sieben Metern (70.) und Alberico (74.) mit Glanztaten einen zweiten Würzburger Treffer verhinderte. "Unterm Strich war das Spiel nach der schwierigen Vorbereitung ein Fortschritt", fand Wildersinn.

Würzburg: Verstappen – Montcheu, Göttlicher, Wegmann, Kurzweg – Franjic, Zaiser, Alberico (75. Karimani) – Caciel (75. Leipold), Sané, Junge-Abiol.

München: Hipper – Auburger, Rech, K. Hingerl (90.+1 Shabani), Kebe – Holz (58. S. Hingerl) , Tosun, Osmankowski (84. Zant) – Gashi (58. Takahara), Woudstra, Berwein.

Tore: 1:0 Benjika Caciel (49.), 1:1 Kevin Hingerl (55., Handelfmeter

Schiedsrichter: Huber (Wurmannsquick).

Zuschauende: 2251

Gelb: Alberico – Holz, Gashi.

 
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Kommentare
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  • B. B.
    Schiedsrichter tun oft sehr viel dazu, um ihren "schlechten Ruf" bei den Fußballfans zu zementieren! Lieber Herr Dr. Huber (SR), dieser Elfer war genau so "glasklar" wie letzte Woche die rote Karte von "Upa" bei den Bayern! Schiedsrichter müssen sich ja nicht beliebt machen, aber man möchte als ganz normaler Fußballanhänger ihre Entscheidungen "nur" besser verstehen können!
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  • G. K.
    Wo da der Schiedsrichter ein Handspiel gesehen hat bleibt sein Geheimnis. Ich habe mir die Szene jetzt 10x angeschaut, wenn dann war die Hand angelegt. Egal, wir hatten einige hundertprozentige die man machen muss. 1 Punkt aufgeholt auf Spitzenreiter Haching und das ist wichtig. Schritt für Schritt kommt man sich näher.
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