Kapitän, Spielmacher, Toptorschütze, Identifikationsfigur, Publikumsliebling: Die Bedeutung, die Patrick Schmidt für die Wölfe Würzburg hat, lässt sich plakativ mit diesen Schlagworten abbilden. Monatelang war seine Zukunft beim Absteiger der Zweiten Handball-Bundesliga ungewiss. Nun ist offiziell: Schmidt bleibt an Bord und geht mit den Wölfen in die Dritte Liga und seine elfte Saison. Wie der Klub am Mittwochabend bekannt gab, hat der 31-Jährige seinen Vertrag bis 2025 verlängert.
Zusammen mit seinem Freund Steffen Kaufmann im rechten Rückraum sowie den Außenspielern Dominik Schömig und Felix Karle, die dem Verein ebenfalls die Treue halten, bildet der Mittelmann damit weiterhin das Rückgrat des Kaders, der erneut vor einem großen Umbruch steht.
Offerten aus der Liga und dem Ausland abgelehnt
"Natürlich ist der Abstieg für alle Beteiligten ein Tiefschlag", wird Schmidt in der Mitteilung zitiert. "Aber die Reise ist für mich persönlich noch nicht beendet. Mir ist es sehr wichtig, die Werte und Energie des Vereins in die neuformierte Mannschaft zu übertragen. Ich freue mich, meine Erfahrungen an die jungen Spieler weitergeben zu können und bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit unseren Fans in der neuen Saison viele Siege einfahren können."
Im Gespräch mit dieser Redaktion führt der gebürtige Ansbacher zudem persönliche Gründe an, die ausschlaggebend gewesen seinen, zwei Angebote aus der Zweiten Liga und zwei aus dem Ausland abzulehnen. "Ich habe mir mit meiner Familie in unserem Haus in Kürnach eine Heimat geschaffen, die ich nicht aufgeben wollte", so Schmidt. "Ein Vereinswechsel hätte stetiges Pendeln bedeutet. Die Zeit auf der Straße aber gibt mir keiner zurück." Darüber hinaus lasse sich ein weiteres Engagement in Würzburg am besten mit seiner beruflichen Zukunft verbinden. Wo er künftig arbeiten wird, soll im Sommer spruchreif werden.
Der künftige Kader dürfte bald vollständig sein
Geschäftsführer Roland Sauer betont in der Mitteilung die Bedeutung Schmidts, der als "Führungsspieler eine entscheidende Rolle bei der Integration und Entwicklung der jungen Spieler" einnehmen soll. Vom Sportlichen Leiter und künftigen Trainer Johannes Heufelder heißt es: "Paddi hat dazu beigetragen, dass die Wölfe eine feste Größe in Handball-Deutschland geworden sind. Ich finde, es spricht für ihn, dass er jetzt in einer schwierigen sportlichen Phase des Klubs ein Zeichen setzt und mit den Wölfen den Weg in die Dritte Liga geht!"
Vor dem letzten Saisonheimspiel am Samstag gegen die Eulen Ludwigsburg (17 Uhr, tectake Arena) mit der Verabschiedung der Trainer Julian Thomann und Josef Schömig sowie einiger Akteure und anschließendem Fanfest dürfte der Würzburger Kader für 2023/24 damit bald vollständig sein. Noch nicht kommuniziert sind die mutmaßlichen Abgänge von Jonas Maier, Julius Rose und Linus Geis.