
Das Vilzing-Spiel vergangene Woche abgesagt, das Fürth-Spiel verschoben, städtische Plätze in Schweinfurt erneut witterungsbedingt gesperrt und damit angesichts der Wetterprognosen wenig Aussicht auf einen Nachholtermin nächste Woche gegen Vilzing. Und ob am Sonntag (13.30 Uhr) in Burgfarnbach tatsächlich gegen die SpVgg Greuther Fürth II gespielt wird, entscheidet sich final erst am Samstag. Ein Durcheinander für den Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, dem unlängst auch noch Leergut im Wert von 600 Euro stibitzt worden ist. "Die Mannschaft bleibt von allem unbehelligt. Sie ist gut drauf", sagt Trainer Marc Reitmaier vor dem womöglich letzten Spiel 2023.
Das, so Reitmaier, "ein sehr schweres wird gegen einen technisch hochwertigen Gegner." Der zuletzt einen Rückschlag hat einstecken müssen: Weil die SpVgg den noch aus seiner Zeit in der Türkei bis einschließlich 24. Dezember gesperrten Ex-Profi Edgar Prib beim 3:0-Sieg gegen Schalding-Heining unwissentlich, aber unerlaubt eingesetzt hatte, wurde die Partie vom Sportgericht erwartungsgemäß mit 2:0 für die Niederbayern gewertet - womit die Fürther Zweitliga-Reserve auf den ersten Relegationsplatz zurückgefallen ist. "Das wird die Fürther sehr ärgern", so Reitmaier; darüber, ob es sie zusätzlich motivieren könnte am Sonntag, wollte er nicht spekulieren.
Eine andere Spekulation hat für den 40-Jährigen ohnehin viel mehr Charme: Am Donnerstagabend war der komplette Kader samt Staff ("das zeigt den großen Zusammenhalt im Team") beim Bowlen. Eine Teambuilding-Maßnahme, die es zuletzt vor Ostern gegeben hatte und der damals ein irrer 4:3-Sieg beim 1. FC Nürnberg II, ebenfalls einer mittelfränkischen U-Mannschaft, gefolgt war. Der Auftakt seinerzeit, wie ein Blick auf den Spielplan der vergangenen Saison zeigt, für eine gewaltige, mit dem Klassenerhalt belohnt Serie.
Fürther Mittelstürmer Ricky Bornschein trifft derzeit wie am Fließband
Dass die Partie nicht wie ursprünglich geplant am Samstag im Fürther Stadion, sondern tags darauf parallel zu dem dort stattfindenden Zweitliga-Spiel gegen Wiesbaden auf dem Gelände des TSV Burgfarrnbach ausgetragen wird, winkt Reitmaier lässig durch. Er erwartet allerdings "grenzwertige" Platzverhältnisse. Bei denen seine eher kämpferisch orientierte Mannschaft durchaus Vorteile haben könnte gegenüber den mit feinerem Fuß agierenden Fürthern.
Die jedoch für eine U23 "viel Körperlichkeit mitbringen" (Reitmaier) und mit Ricky Bornschein einen robusten und zuletzt extrem torgefährlichen Spieler in ihren Reihen haben. Der 1,93 Meter große Mittelstürmer hat bereits zwölf Mal getroffen. Zuletzt hat der 24-Jährige, der behutsam an den Profikader herangeführt werden soll, zwei Treffer und zwei Assists beigesteuert zum 4:0-Sieg über den TSV Buchbach. Jene Buchbacher, bei denen zuletzt vor zwei Wochen die Nullfünfer mit 1:4 eingegangen waren. "Das ist abgehakt", sagt Reitmaier und gibt den Comedian: "War da was? Ich habe, weil ich ja nicht mehr der Jüngste bin, ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis. Das Langzeitgedächtnis ist besser, ich erinnere mich da an die beiden Siege zuvor in Aschaffenburg und gegen Schalding."
Keine Sonderbewachung für den früheren Schweinfurter Daniel Adlung
Ebenfalls in Erinnerung beim FC 05: Daniel Adlung. Der Ex-Profi stand von Januar 2021 bis Januar 2022 in Schweinfurt unter Vertrag, ehe er zu den Greuthern zurückkehrte, wo der 36-Jährige zunächst als spielender Co-Trainer tätig war, sich inzwischen aber wieder ganz aufs Kicken konzentriert und das Mittelfeld der Reserve stabilisiert. "Man sieht allein an der Personalie, was Fürth für eine Qualität im Kader hat", so Reitmaier, der aber betont: "Wir werden uns sicher nicht gesondert auf ihn konzentrieren, das würde dem Gegner nicht gerecht. Wir wollen im Mannschaftsverbund gut verteidigen und Fürth vom Tor weg halten."
Ein Sieg käme den Nullfünfern gerade recht. Sie könnten den Vorsprung auf die Gefahrenzone im Idealfall auf 15 Punkte ausbauen, bei dann nur noch 13 Spielen. Andererseits könnten es im schlimmsten Fall nur noch neun Zähler Polster sein. "Das wird ein sehr schweres Spiel", erwartet Reitmaier dementsprechend einen harten Schlagabtausch im Abstiegskampf, den er für sein Team längst nicht ad acta gelegt hat. Der 4:0-Sieg im Hinspiel dürfe als Gradmesser nicht herhalten: "Da ist unser Matchplan dank enormer Effektivität optimal aufgegangen. Das geht nicht immer so. Fürth ist seitdem erheblich stabiler geworden."
Stephan oder Wenzel? Die Torhüterfrage beim FC 05 ist noch offen
Die Trainingswoche vermittelt dem FC-05-Coach trotzdem ein positives Gefühl. Verletzt bleiben weiterhin nur Nils Piwernetz, Andre Rumpel und Markus Einsiedler draußen, Gesperrt ist keiner. Lediglich hinter den Stürmern Severo Sturm (angeschlagen) und Adam Jabiri (aus privaten Gründen diese Woche nicht im Training) stehen kleine Fragezeichen. Ein solches gibt es auch in der Torhüterfrage: Ob wie zuletzt Nico Stephan oder wie anfangs der Runde Lukas Wenzel im Tor steht, entscheidet sich kurzfristig.