Am Donnerstagmorgen vergangener Woche hatten Beamte im Landkreis Rhön-Grabfeld für Aufregung gesorgt. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls hatte bei Privatpersonen sowie auf dem Sportgelände des TSV Aubstadt mit einer Razzia begonnen.
Beim Aubstadter Liga-Konkurrenten FC 05 Schweinfurt tut man sich schwer, das Geschehen einzuordnen, "hart" habe sich Sportleiter Andreas Brendler getan, die richtigen Worte zu finden. "Natürlich bekommt man einiges mit, aber eine Bewertung steht mir nicht zu." Er versucht stattdessen, die Causa auf eine allgemeine, die Regionalliga Bayern betreffende Ebene zu heben: "Es ist kein Geheimnis, dass sich auf diesem Niveau der ein oder andere Verein als äußerst familiär darstellt, doch jeder weiß, dass da keiner wegen der Bratwürste spielt."
Brendler, der als ehemaliger Trainer des TSV Großbardorf – der sich zur Causa nicht äußern wollte – selbst schon im Grabfeld tätig war, betont: "Wie im Berufsleben gibt es auch im Sport Regeln, Verträge und Gesetze. Wird da grob fahrlässig von Vereinen gehandelt, wird das vom Verband und Behörden auch verständlicherweise sanktioniert."
Der FC 05 soll in den Jahren nach der abgewickelten Insolvenz selbst Erfahrungen damit gemacht haben, dass einzelne Funktionäre nicht alles hundertprozentig korrekt abgerechnet haben sollen. Mit dem Einstieg von Markus Wolf vor 15 Jahren als Hauptsponsor und Präsident wurden diese Unregelmäßigkeiten jedoch postwendend bereinigt.
WFV-Vorstand Marco Scheder glaubt an Auswirkungen auf dem Transfermarkt
Und so traut sich der Unterspiesheimer Brendler zu sagen, dass es Vereinen, "die korrekte Verträge abschließen, durch solche Vorfälle und im Raum stehende Summen nicht einfach" gemacht werde. "Das wirbelt den Transfermarkt durcheinander." Auf dem ist der FC 05 nach der Reamateurisierung zur neuen Saison wieder ein Mitkonkurrent im regionalen Angebot.
Auch Marco Scheder, Vorstand beim Fußball-Bayernligisten Würzburger FV, glaubt, dass die Vorfälle aus Aubstadt mittelfristig Auswirkungen auf dem Transfermarkt haben können. "Ich gehe davon aus, dass Aubstadt die Gehälter beziehungsweise Prämien in der Art nicht mehr zahlen kann. Von daher kann es sein, dass sich der ein oder andere überlegt, ob er die Strecke dorthin fährt, oder lieber im Würzburger Kreis bleibt oder sich in Richtung Schweinfurt orientiert", sagt er.
Keine direkten Auswirkungen auf den Würzburger FV
Das Ausmaß der Razzia sei "schon extrem" gewesen, aber wenn ein derartiger Verdacht bestehe, müssen die Beamten "entweder richtig zugreifen, oder sie lassen es". Für Aubstadt sei es "schade", sagt Scheder. Aber: "Mit uns direkt hat es im Endeffekt nicht zu tun. Wir haben dadurch weder einen Vor- noch einen Nachteil." Beim WFV würde alles ordentlich abgerechnet. "Bei uns läuft nichts nebenher."
Die Mannschaft des Bayernligisten habe sich intern "schon ein wenig darüber unterhalten", sagt Scheder. "Es war auch so, dass unser Spieler Moritz Gündling befragt wurde, weil er bis Winter noch dort war." Dass das Thema Aubstadt beim WFV nun riesig sei, habe Scheder aber nicht mitbekommen.
https://www.youtube.com/watch?v=pTfJ8MahyqE
damit wollen sie also sagen, dass nicht alles korrekt gelaufen ist?
Ich warte die Ermittlungen ab, kann aber die ständige Jammerei seitens der Verantwortlichen des TSV Aubstadt nicht verstehen.
Abgerechnet wird zum Schluss, dass gilt nicht nur im Fußball sondern auch in dieser Sache. Man wird sehen wie es ausgeht.
Ständige Jammerei? Soweit ich weiß hat der Verein einmal ein Statement an seine Mitglieder nach der Pressekonferenz des letzten Spieltages , 2 Tage nach der Razzia herausgegeben.
Denke das haben die vielen Ehrenamtliche im Sportheim an diesem Tag verdient zu hören und steht dem Verein auch zu, ansonsten gab es meines Wissens nach kein Statement an die Presse oder sonst wem! Woher haben Sie eigentlich die Weisheiten welche sie hier kund geben? Nicht nur zu diesem Thema. Wenn in meinem Leben so viel schief laufen würde, dann würde ich alles daran setzen aus dem tief zu kommen. Einzig eine gut gemeinte Empfehlung!
Vor allem anderen steht in Deutschland noch immer die Unschuldsvermutung. Ich bin mir sicher, dass sich Aubstadt schnellstmöglich rehabilitieren wird, allein schon wegen der Gastfreundschaft. Es war mir immer eine Freude ein Regionalligaspiel in Aubstadt anzusehen und mich dort von den vielen Ehrenamtlichen bewirten zu lassen.
Außerdem würde mich interessieren wie viele Vereine ein Statement zur Situation außer dem cleveren TSV Großbardorf noch abgelehnt haben.
Der wesentliche Unterschied ist: in Grossbardorf und SW, und in vielen anderen Vereinen, wurde und wird alles korrekt angegeben. Nur die Verantwortlichen des TSV Aubstadt dachten mutmasslich, für die "Macht im Grabfeld" gelten eigene Regeln. Das scheint in manche Köpfe hinter den Vereinsbrillen nur sehr schwer reinzugehen.
Wenn man über ihre Kommentare stolpert und liest wie Sie schreiben, dass das ganze Dorf Großbardorf bei der Aktion „umsägen Maibaum“ aufgeweckt wurde, lässt das einen nur erahnen woher der ganze Neid kommt.
Ich hoffe kein neutraler Leser kann solche Kommentare jemals mehr ernst nehmen.
Schuster bleib bei deinen Leisten!