Seit Ende Februar ist der 36-jährige Unterspiesheimer im Amt und steht vor einer Herkulesaufgabe: Andreas Brendler hat Robert Hettich als Sportleiter des FC 05 Schweinfurt beerbt. Der Ex-Trainer des TSV Großbardorf soll nach der für Sommer angekündigten Reamateurisierung des Fußball-Regionalligisten eine neue, deutlich regionaler aufgestellte Mannschaft zusammenstellen – ohne zu wissen, ob die abstiegsbedrohten Nullfünfer in der neuen Saison Regionalliga oder Bayernliga spielen.
Andreas Brendler: Vor drei Wochen habe ich mir die Frage gestellt: Wer ist nächste Saison überhaupt noch da? Ich habe keine Antwort gefunden. Bei einigen Spielern hatte ich das Gefühl, sie gehören schon gar nicht mehr dazu. Jetzt haben wir in der Mannschaft eine ganz andere Stimmung, auf dem Platz, im Bus, in der Kabine. Heute habe ich 14 Mann für den künftigen Kader. Ich habe unter anderem die Zusage von sechs externen Spieler. Namen können wir in den nächsten Wochen nennen. Nur so viel: Es wird die Mannschaft mit den ausgeprägtesten "Schnüdel"-Genen seit über 20 Jahren.
Brendler: Ich kenne beides, ich war Fußballer und spiele Tennis. Einzelsportler haben eine andere Einstellung. Sie wissen: Wenn sie nicht auf den Punkt topfit sind, ist der Erfolg futsch. Im Teamsport kann ich auch gewinnen, wenn ich einen schlechten Tag habe. Einzelsportler müssen immer funktionieren. Ich bevorzuge Mannschaftssport, weil es schön zu sehen ist, wie sich die Einzelnen untereinander auszugleichen versuchen.
Brendler: Absolut. Deswegen sind ja so viele Lehrer Handball- oder Fußballtrainer. NLZs reißen sich um Lehrer in der Trainerrolle. Du lässt als Lehrer wie als Trainer Aufgaben gemeinsam lösen. Und das wichtigste für richtige Lösungen: Der Draht zu den Schülern, beziehungsweise zu den Spielern. Die fachliche Qualität ist dabei gar nicht das entscheidende. Mein pädagogischer Ansatz sind konstruktive Gespräche. Und das versuche ich beim FC 05 als Sportleiter einzubringen.
Sportliche Grüße!