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Fußball: Regionalliga Bayern
Mit erfahrener Achse und jungen Neuzugängen: Für den TSV Aubstadt geht es mehr denn je um den Klassenerhalt
Den TSV Aubstadt haben im Sommer 13 größtenteils gestandene Regionalliga-Spieler verlassen. Daher droht die schwierigste Saison seit dem Aufstieg im Jahr 2019.
Mit diesem Kader geht der TSV Aubstadt in der Saison 2024/25 in der Regionalliga Bayern: (hinten von links) Maximilian Eckstein, Piet Scheurer, Adrian Hatman, Lukas Mrozek, Nico Ott, Tim Hüttl, Steffen Behr, Lennard Schreiber, Luca Atzori, Marco Nickel, Betreuer Konstantin Härter, Maximilian Stahl, (Mitte von links) Teammanager Günter Schirling, Betreuer Peter Grunau, Betreuer René Amberg, Timm Koch, Owen Degelman, Ingo Feser, Max Grimm, Leon Heinze, Christian Köttler, Marvin Weiß, Creighton Braun, Jens Trunk, Marcel Volkmuth, Athletiktrainer Kilian Kuhn, Co-Trainer Martin Beck, Co-Trainer Alexander Sarwanidi, Trainer Julian Grell, (vorne von links) 2. Vorsitzender Stefan Abschütz, Vorsitzender Herbert Köhler, Luke Hemmerich, Sam Zander, Julian Schneider, Max Böhnke, Marvin Walter, Vladyslav Vertiei, Timo Pitter, Jannik Reubelt, Yannik Amthor, Physiotherapeutin Alena Haßmüller und Physiotherapeut Gottfried Löser.
Foto: René Ruprecht | Mit diesem Kader geht der TSV Aubstadt in der Saison 2024/25 in der Regionalliga Bayern: (hinten von links) Maximilian Eckstein, Piet Scheurer, Adrian Hatman, Lukas Mrozek, Nico Ott, Tim Hüttl, Steffen Behr, ...
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 25.07.2024 02:48 Uhr

Nach dem Aufstieg vor fünf Jahren hat sich der TSV Aubstadt schnell in der Fußball-Regionalliga Bayern etabliert. In der vergangenen Saison stand für die Grabfelder mit Rang vier sogar die beste Platzierung der Vereinsgeschichte zu Buche. Nur zu spüren war davon wenig. Stattdessen gab es im Saisonendspurt immer wieder Störgeräusche.

Entsprechend groß war in den vergangenen Wochen dann auch der Kaderumbruch. 13 überwiegend gestandene Regionalliga-Spieler haben den Verein verlassen, elf externe und größtenteils sehr junge Neuzugänge kamen hinzu. "Für uns kann das durchaus eine Chance sein, wir brauchen aber Geduld", sagt TSV-Trainer Julian Grell. Wohl wissend, dass der Kader vor allem in der Breite an Qualität verloren hat.

Daher geht es für den TSV Aubstadt in seiner fünften Regionalliga-Saison mehr denn je in erster Linie um den Klassenerhalt. Der Auftakt mit dem Derby beim FC 05 Schweinfurt an diesem Freitag, 19. Juli, um 19 Uhr im Sachs-Stadion könnte brisanter kaum sein. Immerhin sind mit Michael Dellinger, Martin Thomann, Leonard Langhans und Patrick Hofmann gleich vier Spieler zum unterfränkischen Rivalen gewechselt, der noch dazu jetzt vom Ex-Aubstädter Victor Kleinhenz trainiert wird.

Der TSV Aubstadt im Check:

Die Vorbereitung

Mit einem noch deutlich dezimierten Kader war der TSV Aubstadt am 13. Juni in die Vorbereitung gestartet. "Am Anfang haben wir schon etwas geschluckt und gemerkt, dass die Qualität so noch nicht ausreicht", gesteht Grell. Entsprechend wenig aussagekräftig war fünf Tage später das erste Vorbereitungsspiel gegen den Landesligisten FT Schweinfurt (3:3).

"Das Wochenende mit den beiden Testspielen gegen Abtswind und Chemie Leipzig war rückblickend ein Wendepunkt. Die Mannschaft hat da gemerkt, dass sie Qualität hat, und das Selbstvertrauen ist gewachsen", sagt Grell. Sowohl gegen das Bayernliga-Spitzenteam aus Abtswind (2:1) als auch gegen den Nordost-Regionalligisten aus Leipzig (1:1) ließen die Aubstädter kaum Chancen zu. "Defensiv sind wir sehr stabil, was auch die Grundvoraussetzung sein muss", so Grell.

Letztlich blieb der TSV in seinen sechs Vorbereitungsspielen gegen meist unterklassige Gegner ungeschlagen. Gelungen war vor allem die Generalprobe gegen den Bayernliga-Absteiger FC Coburg, die nach einer starken ersten Halbzeit mit 5:1 (4:0) gewonnen wurde. "Das war eine sehr überzeugende Leistung, da bereits viele Rädchen ineinander gegriffen haben. Uns ist aber auch bewusst, dass wir gegen Schweinfurt diese Räume so nicht bekommen werden", sagt Grell.

Mit erfahrener Achse und jungen Neuzugängen: Für den TSV Aubstadt geht es mehr denn je um den Klassenerhalt

Die Mannschaft

Es ist der größte Kaderumbruch seit dem Aufstieg vor fünf Jahren, den Julian Grell in seiner zweiten Regionalliga-Saison zusammen mit seinem Trainerteam bewältigen muss. Dass die überwiegend noch sehr jungen Neuzugänge Zeit brauchen, war bei den Vorbereitungsspielen deutlich zu sehen, und das weiß auch der TSV-Coach. Umso wertvoller sei es, dass er seine neue Mannschaft um eine Achse an verbliebenen Routiniers aufbauen kann. "Dadurch haben wir eine gewisse Stabilität im Spiel. Nur so können sich die jungen Spieler Schritt für Schritt entwickeln", sagt Grell.

Wenig überraschend gibt es daher auch eine Reihe von Spielern, die gesetzt sind. Ähnlich große Rotationen wie in der Rückrunde wird es erst mal nicht mehr geben. Keinen Hehl macht Grell daraus, dass er gerne noch ein bis zwei Verstärkungen für die Offensive hätte. "Im Fußball brauchst du nicht nur elf Spieler. Man muss auch die Möglichkeit haben, taktisch und personell etwas zu verändern. Genau das hat uns in der vergangenen Saison einige Punkte beschert."

Das System

Jahrelang war der TSV Aubstadt für sein 4-2-3-1-System bekannt. In der Vorbereitung agierten die Grabfelder nun aber fast ausschließlich mit einer Dreierkette in der Abwehr, die beim Spiel gegen den Ball mit den beiden Schienenspielern dann zu einer Fünferkette wird. "Diese Umstellung haben wir vor allem auch aufgrund des zur Verfügung stehenden Personals vorgenommen", erklärt Grell.

In der Offensive ist der TSV-Trainer grundsätzlich ein Fan von zwei Stürmern. "In erster Linie ist es aber wichtig, dass wir wieder einen schnelleren Fußball spielen. Gegen Coburg sah das schon ganz gut aus."

Torwart-Neuzugang Max Böhnke hat gute Chancen, beim TSV Aubstadt als Nummer eins in die Saison zu starten.
Foto: Anand Anders | Torwart-Neuzugang Max Böhnke hat gute Chancen, beim TSV Aubstadt als Nummer eins in die Saison zu starten.

Die Torhüter

In der vergangenen Saison gab es ein munteres Wechselspiel auf der Torhüterposition. "Diesmal sollten wir schon eine klare Nummer eins haben", sagt Grell. "Gerade auf der Torhüterposition ist eine gewisse Stabilität sehr wichtig. Das gibt nicht nur den Mitspielern, sondern auch dem Torhüter selbst Sicherheit."

Maximilian Weisbäcker hat den TSV Aubstadt in der Sommerpause in Richtung Illertissen verlassen, dafür kam mit Max Böhnke (20) ein junger Torhüter mit Regionalliga-Erfahrung vom Absteiger SV Schalding-Heining. Böhnke, der zusammen mit Nico Ott in Aubstadt in einer WG lebt, hat in der Vorbereitung auf Anhieb einen guten Eindruck hinterlassen und gute Chancen, als Nummer eins in die Saison zu starten. Zumal Konkurrent Vladyslav Vertiei zuletzt verletzungsbedingt einige Tage pausieren musste. "Letztlich ist es aber vor allem eine Entscheidung des Torwarttrainerteams", lässt Grell die Torhüterfrage vorerst noch offen.

Die Abwehr

Die Abwehr dürfte der Mannschaftsteil sein, der Grell am wenigsten Kopfzerbrechen bereitet. "Das hoffe ich zumindest", sagt der TSV-Coach. Bereits in der vergangenen Saison war die defensive Stabilität das Fundament für die beste Platzierung der Vereinsgeschichte.

In der Dreierkette dürften Tim Hüttl, Kapitän Steffen Behr und Lukas Mrozek ihren Stammplatz vorerst sicher haben. Mit Christian Köttler, der in der Vorbereitung immer wieder verletzungsbedingt kürzertreten musste, kann Grell zudem auf einen weiteren erfahrenen Defensivmann bauen. Hinzu kommen mit Nico Ott und Chreighton Braun zwei Neuzugänge, die ebenfalls in der Abwehrkette spielen können. Einen guten Eindruck hinterließ auch der erst 18-jährige Maximilian Eckstein, der im vergangenen Jahr beim FC Coburg in der Bayernliga bereits Stammspieler war.

Luke Hemmerich wechselte von den Würzburger Kickers zum TSV Aubstadt und belebte bei seinem ersten Einsatz im Testspiel gegen den FC Coburg gleich das Offensivspiel.
Foto: René Ruprecht | Luke Hemmerich wechselte von den Würzburger Kickers zum TSV Aubstadt und belebte bei seinem ersten Einsatz im Testspiel gegen den FC Coburg gleich das Offensivspiel.

Das Mittelfeld

Im Mittelfeld dreht sich alles um die beiden Sechser Marcel Volkmuth und Jens Trunk. Vor allem Volkmuth ist nach dem Umbruch zuletzt richtig aufgeblüht und übernimmt immer mehr Verantwortung. "Ich bin ein großer Fan von ihm. Marcel muss man auch Fehler zugestehen, da er sein Herz immer auf dem Platz lässt", sagt Grell.

Auch für die Außenbahnen hat der TSV-Coach mit Leon Heinze, Timo Pitter und Königstransfer Luke Hemmerich drei Spieler mit gehobenem Regionalliga-Niveau zur Verfügung. Einen deutlichen Leistungssprung hat im letzten halben Jahr zudem Spielgestalter Marvin Weiß gemacht. Allzu üppig ist das Angebot an Mittelfeldspielern aber nicht, sodass die Aubstädter hier möglichst von längerfristigen Ausfällen verschont bleiben sollten.

"Im Fußball brauchst du nicht nur elf Spieler. Man muss auch die Möglichkeit haben, taktisch und personell etwas zu verändern."
Trainer Julian Grell über die Kaderzusammenstellung beim TSV Aubstadt

Der Angriff

In der Offensive gibt es aktuell noch die größten Baustellen. Mit Martin Thomann und Michael Dellinger haben immerhin die beiden besten Torschützen den TSV Austadt in Richtung FC 05 Schweinfurt verlassen. Geblieben ist Marco Nickel, der nach seiner Durststrecke in der Rückrunde in den Vorbereitungsspielen wieder zuverlässig traf.

Mit Max Grimm kam vom Nordost-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena ein junger Angreifer mit großem Potenzial. Dem 20-Jährigen merkt man jedoch an, dass er im vergangenen Jahr kaum Spielpraxis hatte. "In den Vorbereitungsspielen hat er sein Können schon aufblitzen lassen. Ich erwarte aber vor allem in Sachen Laufbereitschaft mehr von ihm", sagt Grell.

Das Ziel

Der Klassenerhalt war seit dem Aufstieg 2019 stets das offiziell ausgegebene Saisonziel des TSV Aubstadt. Aufgrund der großen Qualität im Kader durfte in den vergangenen Jahren aber immer wieder mal nach oben geschielt werden. Das ist diesmal anders, und eine Wiederholung des vierten Platzes aus der Vorsaison ist unrealistisch.

"Für uns geht es mehr als je zuvor um den Klassenerhalt," betont Grell. Im Kampf um die Meisterschaft erwartet er mit den Würzburger Kickers, dem FC 05 Schweinfurt, dem FC Bayern München II und dem FV Illertissen diesmal ein spannenderes Rennen als in der Vorsaison.

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