TSV Trappstadt - TSV Forst 0:2 (0:1). Betrachtet man die reine Statistik dieses Spieltags in der Fußball-Bezirksliga Ost, so gab es in der Partie des gastgebenden Vorletzten TSV Trappstadt gegen den Titel-Mitfavoriten TSV Forst eine standesgemäße 0:2-(0:1)-Niederlage der Mannschaft von Trainer Martin Beck.
Betrachtet man die Liste der verletzungsbedingt Abwesenden, kann man beim TSV Trappstadt eigentlich nur die Winterpause herbeisehnen: Diesmal waren es elf. Doch wer den Klub, die Mannschaft, das Umfeld und die Fans kennt, der versteht auch, weshalb der Pressesprecher Michael Bader nach dieser "ehrenvollen Niederlage" nur positive Gedanken bei seiner Bilanz versprühte.
"Unsere Mannschaft ist an unserem Kirmes-Samstag am Krückstock auf den Platz gegangen und hat ihn nach 93 Minuten erhobenen Hauptes wieder verlassen", sagte Bader. Und weiter: "Ich ziehe den Hut vor allen Spielern, die von der Reservemannschaft in die erste aufgerückt sind, und vor den Alte-Herren-Spielern, die für sie in die zweite Mannschaft nachgerückt sind. Wir mussten heute auf eine komplette Mannschaft verzichten", sodass sich zum Beispiel Philipp Bauer wunderte, dass er den reaktivierten Daniel Werner in der 70. Minute ersetzen durfte, der seinerseits nach Gelb und einer Zeitstrafe Rot-gefährdet war. Oder Ludwig Wagner, der zum ersten Mal in der Bezirksliga zum Einsatz kam.
Gereicht hat es natürlich zu nichts Zählbarem. "Wir haben uns darauf beschränkt, den Forstern das Gewinnen schwer zu machen und uns schwerpunktmäßig auf die Absicherung unseres Strafraums beschränkt", erklärte Bader die Taktik der Notelf. Der direkt verwandelte Freistoß von Burhan Bayat war damit aber nicht zu verhindern (24.). Erst in der Nachspielzeit, als die Beck-Elf ihr Heil in der Flucht nach vorne suchte, setzte sich Burhan Bayat im Strafraum durch und erhöhte auf 2:0. "Ich möchte hier nicht versäumen, mich bei allen ganz herzlich zu bedanken, die in unserer vertrackten Situation alles mobilisiert und ausgeholfen haben. Das hilft, uns nur noch mehr zusammenzuschweißen", sagte Bader.
Trappstadt: Valtenmeier – Benkert, D. Werner (70. Ph. Bauer), Böckler, Schultheis (74. L. Wagner) – L. Häpp, Mauer – H. Bauer – Markelstorfer (77. Leicht), Dittmann – E. Werner. Schiedsrichter: Jochen Burkhard (Schleerieth). Zuschauende: 150 Tore: 0:1, 0:2 Burhan Bayat (24., 90.+2).
TSV Münnerstadt - TSV Großbardorf II 7:4 (2:2). Zum zweiten Mal in dieser Saison gewann der TSV Münnerstadt ein Heimspiel mit 7:4, Opfer des Torrausches war diesmal der TSV Großbardorf II, der sich aber gerade vor der Pause spielstark präsentierte und durch rasches Umschaltspiel überzeugte.
Großbardorf ging durch einen platzierten Schuss von Leon Brand auch in Führung, die aber nur zwei Minuten hielt, weil im Gegenzug nach einer Freistoßflanke von Janik Markert Jannik Schmittzeh einnickte. Im munteren Spiel verpassten dann Jannik Schmittzeh und Simon Snaschel das mögliche 2:1. Neuerlich in Führung gingen die Schützlinge von Klaus Seufert, als sie einen Konter liefen, den Jan Leifer mit einem Schuss ins kurze Eck abschloss. Nach Vorlage von Snaschel schaffte Lukas Schmittzeh pünktlich mit dem Halbzeitpfiff per Flachschuss den Ausgleich.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Münnerstadts Trainer Goran Mikolaj drei frische Kräfte, was sich sofort bezahlt machte. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke schaufelte Janik Markert das Leder Richtung zweiter Pfosten, wo es vom einlaufenden Snaschel über die Linie gedrückt wurde. Snaschel bereitete dann auch den nächsten Treffer vor, seinen eigentlich verunglückten Nachschuss grätschte der eingewechselte Samuel Radi ein. Doch die Gäste gaben nicht auf, einen Klasse-Alleingang vollendete ihr Spielmacher Manuel Leicht mit einem Schlenzer ins lange Eck.
"Doch dann hat die junge Mannschaft den Kopf verloren", erklärte Leicht später die Niederlage, vor dem 5:3 vergeigte man unnötig den Ballbesitz am eigenen Strafraum, vor dem 6:3 knöpfte Snaschel Mathias Leicht das Leder ab. Der eingewechselte Niklas Markart bereitete mit einer Hereingabe das 7:3 vor, der ebenfalls eingewechselte Fabian Mainberger nutzte seinerseits eine Ungereimtheit in der heimischen Deckungsreihe. "Wir haben uns teuer verkauft und uns durch Eigenfehler um einen möglichen Punktgewinn gebracht", bedauerte Klaus Seufert.
Großbardorf: Sturm - Schmitt, Mat. Leicht, Bauer (77. Mainberger), Schmid - Leifer, Böhm (77. Albert), Man. Leicht, Brand - Aumüller (71. Helmer), Hau. Schiedsrichter: Christian Wetz (Goßmannsdorf). Zuschauende: 110. Tore: 0:1 Leon Brand (7.), 1:1 Jannik Schmittzeh (9.), 1:2 Jan Leifer (38.), 2:2 Lukas Schmittzeh (45.), 3:2 Simon Snaschel (51.), 4:2 Samuel Radi (56.), 4:3 Manuel Leicht (60.), 5:3 Philipp Müller (67.), 6:3 Samuel Radi (73.), 7:3 Simon Snaschel (76.), 7:4 Fabian Mainberger (85.).
SV Rödelmaier - TSV Unterpleichfeld 0:5 (0:1). Das Resultat deutet auf eine klare Sache hin im Spiel des SV Rödelmaier gegen den TSV Unterpleichfeld. So deutlich war die Überlegenheit der Gäste aber gar nicht, sagte SVR-Pressesprecher Mike Seidler nach der 0:5-(0:1)-Heimniederlage: "Es war kein Totalausfall von uns, sondern es ist einfach schlecht gelaufen. Solche Tage gibt es halt."
Er räumte ein, dass Unterpleichfeld von der Spielanlage "sehr stark" gewesen sei und der Rödelmaierer Defensive jede Menge Arbeit gemacht habe. Mehr und die besseren Chancen hatte aber - zumindest im ersten Durchgang - die Mannschaft von Werner Feder. Für die in der zehnten Minute Nico Rauner die Führung auf dem Kopf hatte und die durch Christoph Rützel (32.), Nico Rauner (41.), dessen Schuss auf der Linie abgewehrt wurde, und Lukas Hess (42.) ganz nah dran war am Ausgleich. "Wer weiß, wie es ausgeht, wenn uns das 1:1 gelungen wäre", spekulierte Seidler.
Aus seiner Sicht die entscheidende Szene des Spiels war der Foulelfmeter, den Unterpleichfeld kurz nach Wiederbeginn zum 0:2 verwertete - und der wohl keiner war (49.). "Unser Torhüter Sven Ulsamer hat beteuert, dass er den Gegenspieler nicht berührt hat", sagte Seidler. Der Ärger der Hausherren und ihrer Unterstützer wuchs, als dem SV Rödelmaier kurz darauf nach einer Attacke gegen Nico Rauner ein Strafstoß verweigert wurde. "Danach sind die Köpfe bei uns runter gegangen", beobachtete Seidler.
Er sah, wie Unterpleichfeld dank schön herausgespielter Treffer sogar auf 5:0 davonzog, inklusive eines weiteren Strafstoßtors - "der Elfmeterpfiff war berechtigt", so Seidler. "Die Niederlage wirft uns nicht um", fügte er an, "es war ja klar, dass Rückschläge kommen würden".
Rödelmaier: Ulsamer - Mayer, Sahyoun, Schultheis, L. Hess (77. Mangold) - Krizanovic (72. Beker), B. Hess, Rützel, Mölter, Merkl - Rauner. Schiedsrichter: Anton Muthig (SV Ramsthal). Zuschauende: 130. Tore: 0:1 Jan Rabe (17.), 0:2 Lukas Huscher (49., Foulelfmeter), 0:3, 0:4 Nico Göbel (54., 69.), 0:5 Andre Schmitt (80., Foulelfmeter).
Außerdem spielten
TSV Ettleben - TSV Abtswind II 0:1 (0:0). Tor: 0:1 Daniel Kaminski (78., Elfmeter).
FC 06 Bad Kissingen - TSV Eßleben 1:0 (0:0). Tor: 1:0 Jakob Fischer (52.).
SG Stadtlauringen/Ballingshausen - TSV Bergrheinfeld 3:2 (3:0). Tore: 1:0 Julian Braun (15.), 2:0 Stefan Guthardt (36.), 3:0 Timo Melber (39.), 3:1 Florian Streng (52.), 3:2 Jens Rumpel (82.).
SV-DJK Oberschwarzach - DJK Altbessingen 5:1 (2:0). Tore: 1:0 Jonas Edwards (4.), 2:0 Tobias Göbel (41., Eigentor), 3:0, 4:0 Tobias Gnebner (63., 70.), 4:1 Julian Weidner (77.), 5:1 Philipp Mend (78.).
SG Heidenfeld/Hirschfeld - SV Rapid Ebelsbach 3:2 (3:0). Tore: 1:0 Mirco Bräutigam (4., Eigentor), 2:0, 3:0 Spiridon Antoniou (32., 44.), 3:1 Luca Kaufmann (83.), 3:2 Patrik Lediger (84.).