Von der Planung und vom Umfang her lief die Vorbereitung auf die zweite Bezirksliga-Saison des TSV Trappstadt wie bei einem Regionalligisten. Am Ende werden es sogar sieben Wochen gewesen sein mit je drei Trainingseinheiten und einem Testspiel sowie zusätzlich einem dreitägigen Trainingslager in Geiselwind. Nur in der Umsetzung sah es ein bisschen anders aus. "In den ersten Wochen war es sogar sehr ordentlich, da waren wir fast komplett und die Laune gut", berichtet Trainer Martin Beck.
Leistungsträger Peter Hutzler und Niklas Bauer verletzen sich
Im Testspiel gegen den Bayernligisten TSV Großbardorf (1:3) verletzten sich dann allerdings die beiden Leistungsträger Peter Hutzler und Niklas Bauer. Letzterer kam später im Trainingslager wieder zurück. Bei Hutzler gibt es noch keine Klarheit über Art und Dauer der Verletzung. Gut sieht es aber nicht aus. Zudem fehlten zuletzt immer wieder Urlauber und Schichtarbeiter, "so dass die Quantität nicht ganz so hoch war. In Geiselwind waren aber 20 Mann dabei."
Durch die neuen Verletzungen wurde die Freude über die Rückkehr der Langzeitverletzten etwas getrübt. Von denen hat Daniel Werner seine Laufbahn sowieso beendet und Häuslebauer Sebastian Schirling steht vorübergehend nicht zur Verfügung. "Das werden wir schon merken. Sie werden nicht eins zu eins zu ersetzen sein. Dafür erwarte ich von den Jungen, dass sie den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen", sagt Beck.
Die Rückkehr von Torhüter Felix Häpp ist weiter offen
Ob und wann Torhüter Felix Häpp wieder voll einsatzfähig sein wird, weiß Beck bei keiner einzigen Trainingseinheit in den ersten sechs Wochen derzeit nicht. Wenn Häpp nicht fit wird, würde Dominik Valtenmeier nachrücken. "Dabei würde ich kein Bauchweh bekommen. Der macht sein Zeug richtig, richtig gut", lautet Becks Lob für den Alslebener. "Er hat gezeigt, dass in Eins-gegen-Eins-Situationen schwer an ihm vorbei zu kommen ist, dass er gute Reflexe hat und ein guter Fußballer ist."
Zwei Schwerpunkte setzte der aus Herbstadt stammende Trainer in der Vorbereitung: "Ein Mal das Grundlagentraining, das Läuferische, das auch in der Bezirksliga ein ganz wichtiges Kriterium ist, wenn wir es mit vielen sehr gut ausgebildeten Spielern zu tun bekommen. Und zweitens Ruhe rein bringen, wenn es eng wird." Bei den 18- und 19-Jährigen, bei Jannes Benkert, Elias Werner oder Paul Seiler, habe der TSV-Coach in der vergangenen Saison einen großen Schritt nach vorne gesehen. "Das gilt es zu bestätigen, sich darauf auszuruhen, wäre fatal."
David Büschelberger wechselt von der SG Sulzdorf/Bundorf nach Trappstadt
Zum Thema Neuzugänge machte TSV-Vorsitzender Dominik Schmitt eine Aussage, welche die Situation des kleinen Dorfvereins im Vergleich zu den meisten anderen Bezirksligisten treffend beschreibt: "Bei uns macht jeder alles und viele helfen mit." Schmitt selbst ist das beste Beispiel. Neben seiner Tätigkeit als Vorsitzender pflegt er auch noch den Rasen und kassiert bei den Heimspielen den Eintritt. "Anders geht es auch nicht. Ich bin dankbar für jeden. Wir können auch nicht wie andere sagen, wir holen diesen oder jenen Spieler. Womit denn? Wer kommt, ist aber herzlich willkommen."
Gekommen ist vor der zweiten Saison in der Bezirksliga aus der U19 des TSV Aubstadt Lukas Gerstner und von der SG Sulzdorf/Bundorf deren bisheriger Spielertrainer David Büschelberger (29) als Spieler, beide für die Offensive. "David kann Spitze spielen, geht voran, redet viel. Man merkt, dass er Trainer war", freut sich Beck. "Wir haben mit ihm einen sehr guten Griff gemacht. Auch Lukas wird eine Alternative sein, muss sich aber noch an das Tempo und die Intensität gewöhnen. Er wird seine Minuten sicher bekommen."
Für den TSV Trappstadt zählt auch im zweiten Bezirksliga-Jahr nur der Klassenerhalt
In Sachen Meisterschaftsfavoriten haben Beck und Abteilungsleiter Michael Bader mehrere Teams auf der Rechnung. "Unterpleichfeld kann ich gar nicht einschätzen. Die kamen ja von oben aus der Landesliga. Es sind wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen. Oberschwarzach, in der Relegation gescheitert, mit einem wahnsinnig breiten Kader. Münnerstadt ist immer ein Thema, wenn Simon Snaschel dabei und Katzenberger zurück ist. Ettleben hat letzte Runde spieltechnisch einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Und sie haben einen guten Zusammenhalt. Der spielt immer eine große Rolle, gehört zur Qualität einer Mannschaft dazu."
Wenn es allein darauf ankäme, wäre der TSV Trappstadt ebenfalls weit vorne dabei. Was haben sich die Trappstädter aber selbst vorgenommen? "Wir versuchen wieder, die Klasse zu halten. Wir haben zwei Erfahrene verloren und insgesamt eine verdammt junge Mannschaft. Wenn die Entwicklung der Jungen so anhält, bin ich aber zuversichtlich", so Beck.