Die Serie hat gehalten: Auch im vierten Spiel unter Trainer-Rückkehrer Josef Francic ist der TSV Aubstadt in der Fußball-Regionalliga Bayern unbesiegt geblieben. Nach den überzeugenden Auftritten gegen die SpVgg Unterhaching (2:2) und bei den Siegen beim FV Illertissen (1:3) sowie beim VfB Eichstätt (0:2) glich das 1:1 (0:0) gegen den FC Augsburg II aber einem Ostergeschenk für den TSV Aubstadt – erst in der Nachspielzeit besorgte Michael Dellinger bei seinem ersten Spiel seit Mai 2022 den Ausgleich für die Gastgeber.
"Die Beine waren schwer, die Energie hat gefehlt", fand Francic, die jüngste Englische Woche sei seiner Mannschaft stark anzumerken gewesen. Mit dem Remis konnte er deshalb gut leben: "Jeder Punkt bringt uns weiter. Wir hatten uns vorgenommen, über das Osterwochenende nicht zu verlieren und möglichst vier Punkte zu holen. Das haben wir geschafft."
"In der ersten Halbzeit hatte Aubstadt Vorteile", bilanzierte der Augsburger Trainer Tobias Strobl. "In der zweiten Halbzeit waren wir besser und sind verdient in Führung gegangen". Was ihn wurmte? "Wir haben es nicht geschafft, ein zweites Tor nachzulegen." Und so habe ihn in der Endphase das Gefühl beschlichen, "es könnte der Tag von Michael Dellinger" werden.
Francic hatte im Vergleich zum Erfolg am Donnerstag beim VfB Eichstätt zwei Wechsel vorgenommen. Statt Tim Hüttl (Gelbsperre) und Luka Maric (Bank) begannen Joshua Endres und Philipp Harlaß. Am System änderte sich nichts – es blieb beim 4-4-2 mit Christopher Bieber und dem Ex-Augsburger Marco Nickel als Sturmspitzen.
Innerhalb von sieben Minuten hat der TSV Aubstadt vier Chancen zur Führung
Sturm und Drang war es jedoch nicht zu Beginn, die Partie war zunächst sehr vom beidseitigen Lauern auf Fehler des Gegners geprägt. Wenngleich die Aubstädter aktiver nach vorne spielten: Torchancen blieben Mangelware. Bis der heimische TSV innerhalb von sieben Minuten gleich viermal nahe dran war an der Führung.
Jens Trunk auf Philipp Harlaß, das hatte in Illertissen schon gut funktioniert. Diesmal konnte sich Letzterer im Abschluss aber nicht so richtig entscheiden – und wählte mit einem versuchten Beinschuss die falsche Option. Nach der anschließenden Ecke setzte Christopher Bieber seinen Kopfball nur um Zentimeter neben den Pfosten (26.).
Marco Nickel verfehlte mit einem Fallrückzieher das Augsburger Tor ebenso knapp (29.) und auch Bieber bei einem weiteren Kopfball (33.). Die beste Augsburger Chance hatte im Gegenzug Franjo Ivanovic, der nach einem Ballverlust von Leonard Langhans seinen Schuss zu hoch ansetzte.
Im zweiten Durchgang schlugen beide Mannschaften direkt ein hohes Tempo an. Hüben und drüben wurde es gefährlich, wobei Christopher Bieber auch seinen dritten Kopfball aus aussichtsreicher Position nicht zählbar verwerten konnte (50.). Effizienter zeigte sich der Augsburger Franjo Ivanvic, der den Ball kompromisslos unter die Latte des von Lukas Wenzel gehüteten TSV-Tors knallte (53.). Wenzel hatte den Gegentreffer mit einem Fehlabspiel selbst eingeleitet.
Michael Dellinger köpft in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für den TSV Aubstadt
Das 0:1 zog Aubstadt den Stecker, die Gäste waren in den folgenden über 20 Minuten die klar bessere Mannschaft. "Wir haben das Selbstvertrauen verloren", versuchte sich Francic diesen Leistungsabfall zu erklären. Erst in der Schlussviertelstunde berappelte sich der TSV wieder, spielte mit frischen Kräften nach vorne, drängte auf den Ausgleich. In der warmen Frühlingsluft lag der Ausgleich vor 800 Zuschauenden aber nicht. Es lief schon die Nachspielzeit, als bei einem Kopfball von Ben Müller das Augsburger Tor in Gefahr geriet.
Und dann gab es noch einmal Ecke für Aubstadt: Der Ball kam zu Michael Dellinger am langen Pfosten, der setzte sich gegen seinen Gegenspieler robust durch und schickte den Ball mit dem Kopf in die Richtung, aus der er gekommen war. Im hohen Bogen flog der Ball durch den Fünfmeterraum und schlug neben dem Pfosten ein. Der Ausgleich war perfekt (90. + 3).
Gesehen auf das gesamte Spiel urteilte Josef Francic: "Das Ergebnis ist schon irgendwie gerecht." Und verwies beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenten im Abstiegskampf darauf, wie wichtig dieser gewonnene Punkt noch sein könnte.
