
Turbulente Tage liegen hinter dem TSV Aubstadt. Nach der fünften Niederlage in Folge hatte sich der Verein am Sonntag von seinem Trainer Victor Kleinhenz getrennt und dessen Vorgänger als Nachfolger installiert. Viel Zeit blieb dem neuen Coach Josef Francic nicht, den Spielern nach den vielen Nackenschlägen zuletzt neues Selbstvertrauen einzuhauchen. Denn am Mittwochabend gastierte mit der SpVgg Unterhaching schließlich der souveräne Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern in der NGN Arena. Und dem rangen die Aubstädter dank einer klaren Leistungssteigerung ein mehr als verdientes 2:2-(0:1)-Unentschieden ab. "Ich habe das gesehen, was ich sehen wollte. Mentalität, Laufbereitschaft, das war alles da", sagte ein zufriedener Josef Francic.
Angreifer Christopher Bieber rückt in die Innenverteidigung
Zu der jüngsten Negativserie und den drei Langzeitverletzten hatten sich im Vorfeld dieser Nachholpartie auch noch personelle Sorgen gesellt. Mit Ben Müller, Steffen Behr und Joshua Endres hatten sich am Samstag bei der 0:2-Niederlage gegen den TSV Buchbach gleich drei Spieler ihre fünfte Gelbe Karte abgeholt, Christian Köttler musste zudem nach seiner Roten Karte in Schweinfurt ebenfalls noch einmal zuschauen.
Die Startformation ergab sich angesichts dieser Ausfälle fast von allein. Eine große Überraschung hatte Francic dann aber doch parat: Angreifer Christopher Bieber rückte angesichts von zwei fehlenden Innenverteidigern in die Viererabwehrkette neben Tim Hüttl. Die neu zusammen gestellte TSV-Defensive sah dann nach gerade einmal drei Minuten überhaupt nicht gut aus. Nach einer Flanke von Markus Schwabl stand Torjäger Patrick Hobsch im TSV-Strafraum völlig frei und köpfte zur frühen Gästeführung ein.
Marco Nickel dreht das Spiel für den TSV Aubstadt in fünf Minuten
Das war in den ersten 45 Minuten jedoch die einzige Torgelegenheit der Gäste, die sich gegen die aggressiv auftretenden Aubstädter sehr schwer taten. Bieber erwies sich in der Innenverteidigung als Stabilisator und im Mittelfeld gewann der TSV angeführt vom nimmermüden Marcel Volkmuth viele Zweikämpfe. "Für unsere Innenverteidiger war das ein hartes Stück Arbeit. Sie haben aber einen richtig guten Job gemacht und viele Bälle raus geköpft", sagte Francic. Generell war die Körpersprache diesmal eine ganz andere und auch der ein oder andere vielversprechende Spielzug war zu erkennen.
Wirklich in Bedrängnis geriet die beste Defensive der Liga in der ersten Halbzeit jedoch nur einmal. Einen Freistoß verlängerte Nickel mit dem Kopf, doch der im Strafraum völlig freistehende Timo Pitter schloss überhastet ab (27.). Nach dem Seitenwechsel vergab dann erst Philipp Harlaß nach einem Aussetzer von Victor Zentrich eine hundertprozentige Chance (51.), ehe Nickel eine Minute später mit einer feinen Einzelleistung das verdiente 1:1 erzielte - und nach einem abgefälschten Schuss von Andre Rumpel kurze Zeit später sogar das 2:1 nachlegte.
Ein Handelfmeter rettet Unterhaching einen Punkt
Die TSV-Führung hielt jedoch nur gut zehn Minuten, ehe Max Schebak im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief. Den fälligen Elfmeter von Hobsch parierte Maximilian Weisbäcker zwar, bei Hobschs Nachschuss war er machtlos. In der Folge spielten beide Teams auf Sieg, es blieb aber beim 2:2-Unentschieden, wodurch der TSV Aubstadt in der Tabelle auf den 13. Platz nach oben klettert. "Nach dem Trainerwechsel standen wir in der Pflicht. Dass dann gegen Haching gleich ein Punkt herausspringt, ist natürlich super", freute sich Aubstadts Doppeltorschütze Marco Nickel.